[Erfahrungsbericht] Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR)

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Jul 7, 2009
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So ich habe euch ja noch einen kleinen Erfahrungsbericht über meine neue DSLR versprochen.

Jetzt kommt er und konstruktive Kommentare sind erwünscht, SPAM ist absolut unerwünscht!

Mein Entscheidungsweg:

Eines vorweg: In dem von mir für den Body betrachteten Preissegment (<1000Euro) ist fast egal ob Nikon, Pentax, Canon oder Sony.
Letztendlich war eine Entscheidung nach den vorhandenen Objektiven und Canon wollte ich nicht.
Es war auch irgendwie intuitiv die richtige Entscheidung, denn wenn man doch ein wenig "mehr" machen möchte, dann ist man meistens früher oder später bei Nikon. Wenn FX dann meist Nikon. Nicht dass Canon nicht auch gut FX hätte (inkl. Objektive) aber bei Nikon ist die Auswahl doch schon noch größer (Objektive) letztendlich sind sie führend im Profisegment und das merkt man. Wenn man in einschlägigen Foren sich kundig macht, wird man schnell die Erfahrung machen. Ob das nun so entscheiden für einen Amateur ist weiß ich nicht aber man sollte es ein klein wenig im Hinterkopf behalten.

Letztendlich bleibt mE Nikon oder Canon objektiv betrachtet übrig wenn man doch mehr vor hat bzw. auf FX umsteigen möchte (aber nur wenn man sich durch den Forenwahn nicht verrückt machen läßt:D). ABER! Pentax und Sony bieten im "Midrange" Segment exzellente und z.t deutlich günstigere Lösungen an. Was bei der Sony sehr positiv zu erwähnen ist, dass der Bildstabilisator bereits im Body integriert ist. Das spart dem Anfänger erstmal Kosten bei weiteren Objektiven. Aber und auch das sollte erwähnt werden er ist auch im Vergleich zu den sehr guten und optimierten VR Objektiven im Telebereich weniger Leistungsfähig.
Ein wichtiger Punkt für alle Hobbyfilmer: Die Canon d550 ist hier der Standard. Also wenn man doch mal ein paar bessere Filmchen in HD drehen möchte der sollte sich die Canon genauer anschauen. Hierzu gibt es auch zahlreiche Upgrades und Mods.

So ok nach langen hin und her und nach vielen Recherchen habe ich mich für Nikon entschieden.

Budget:

Ein sehr wichtiger und fast immer unterschätzter Teil.
Wer nur mal 500 Euro ausgeben möchte der sollte nur über drei Optionen nachdenken:

1.) Gebraucht kaufen!
2.) Bridge Kamera :)
3.) Sich die Frage stellen :"Wann habe ich wieder Kohle für das nächste Objektiv" :D

Warum so ein hartes Urteil ich hier habe wird sich mancher Fragen, oder!?
Es gibt doch schon Einsteiger DSLR mit einigermaßen vernünftigen KIT Objektiven ab 500 Euro?!
Das ist eben genau das Problem...
Es sind nur KIT Objektive und entweder man möchte weitere Objektive haben z.B ein Tele oder man möchte gleich ein 18-200mm, dass aber dann zusammen mit dem Body mehr als 500 Euro kostet. Das Dilemma kann man durch eine Bridge Kamera ganz gut lösen und (wie sich unten zeigen wird) es ist erstmal einfach mit einer Bridge gute Bilder zu machen.
Somit überlegt euch gut wieviel Geld ihr investieren möchtet und ob es wirklich eine DSLR sein muß.
Ich sage neu ist die min. Grenze bei ca. 700 Euro (= z.B. D5000 + Nikon Nikkor 18-200mm VR).
Limit nach oben offen

Grundfehler bei der Auswahl des Bodys:

MegaPixelwahn:
Macht euch generell frei vom Megapixelwahn. 12 MP sind 100% ausreichend. Eine Profi D3s hat auch nur 12 MP. Mehr ist auch hier nicht besser. Mehr bedeutet mehr Rauschen, dass kontrolliert werden muß.
Nicht umsonst Punkten hier die Nikon mit nur 12 MP.

Testcharts und Berichte:
Alles gut und schön als Anhaltspunkt aber nur die Praxis zählt. Hier würde ich mich in den entsprechenden Foren mal umhören wie es in der Praxis aussieht.

Mehr Ausstattung ist besser:
Nein eben nicht, die richtige Erreichbarkeit, Bedienbarkeit und vor allem die Funktionalität ist wichtig. Weniger Automatikprogramme können so schön sein (siehe D700).

Fazit:
Der Hauptfehler ist nicht zu wissen was man wirklich braucht aber viel zu wissen von dem was man nie brauchen wird. ;)

Was man in der Praxis merkt und was absolut nur im Labor reproduzierbar ist, dass sind die Kernfragen mit denen ich mich erstmal auseinandersetzten würde.
Somit nicht von Werbebotschaften oder sog. Forumgurus leiten lassen, die immer nur das empfehlen was sie vielleicht brauchen. Versucht normale Nutzer zu finden die euch ein klein wenig mal erzählen was wirklich für euch wichtig ist.

Meine Entscheidung:

Body:
- Nikon D90

Objektive:
- Tamron 17-50mm 2.8 AF XR Di II LD Asp IF (ohne VR!)
- Nikon AF-S Nikkor 70-200mm f/2.8G IF-ED VR


Nikon D90 (Body):
Eine gute Übersicht gibt folgende Seite:
klick

Hier werden alle Basics im Detail beschrieben.

Letztendlich war meine Entscheidung zwischen einen D5000 und der D90.
(alles andere ist im Thread klick beschrieben)
Wieso ist den es nun keine D5000 die ja deutlich günstiger ist geworden und wieso bereue meine Entscheidung nicht?
Ich möchte euch in meine Gedanken und Entscheidungswege einbeziehen und somit ist mein Erfahrungsbericht auch ein klein wenig anders...


UPDATE:

Die D7000 soll die D90 demnächst ersetzen.
Vorteile der D7000:
- 16 Mp Sensor
- 100 % Sucher
- Verbesserter AF (evtl. der aus der D300)
- Metallgehäuse

Somit wenn die D7000 so kommt dann würde ich lieber warten und nicht die auslaufende D90 kaufen.
Wer dennoch ein D90 will kann gerne weiterlesen.

D5000 vs D90:

Pluspunkte für die D90:
1.) Schulterdisplay. Als sehr konservativer ex SLR User, gucke ich immer auf das Schulterdisplay. Natürlich ist könnte man das Hauptdisplay nutzen aber letztendlich ist es für mich gewohnter auf das Schulterdisplay zu schauen und an den Einstellrädchen meine Einstellungen vorzunehmen.
2.) Zwei Einstellräder. Auch das wäre für mich ein Problem, da ich fast nur im manuellen Modus Bilder mache. Ich muß die Blende und Verschlußzeit (bzw. ISO) schnell nachjustieren können. Das geht mit zwei Einstellrädchen deutlich besser.
3.) AF Motor im Gehäuse. Alte Objektive ohne HSM können nicht verwendet werden. Das schränkt meiner Meinung nach die Möglichkeiten so weit ein, daß ich hier dann nur zu einer Canon oder Sony raten würde.
4.) Helleren und größeren Sucher.
5.) Besseres Display. Das ist nicht zu unterschätzen. Wenn man die Bilder gleich kontrolliert und aussortiert haben möchte ist das ein entscheidender Vorteil.
6.) Abblendtaste
7.) Neutralere .jpg Engine

Pluspunkte für die D5000:
1.) Schwenkbares Display. Wer es mag perfekt. Da ich nie mit Live View Bilder machen kein Problem für mich. Der Sucher bleibt für mich das einzig wahre.
2.) Das Gewicht und die Größe. Hier punkte die D5000 für den der darauf Wert legt. Mir wäre sogar eine D3x recht.
3.) Günstiger. Ja man spart bei einer D5000 ca. 150 Euro beim Body. Wer auf die Pluspunkte der D90 keinen Wert legt ist sicherlich mit der D5000 gut beraten.
Der Sensor ist im übrigen identisch.

Ok also es ist eine D90 geworden.

Hardware:
Ich habe den Karton ausgepackt, Akku geladen und Objektiv drauf. Alles super. Haptik, Gefühl in der Hand, Sucher, Display. Ich habe mich in 5 min zurechtgefunden was ich für sehr gut empfinde.
So dann bin ich mal ins Freie und hier war ich erstaunt wie viele Einstellmöglichkeiten es heute gibt. AF Felder, speichern, definieren, etc. Super!
Die ersten Bilder waren noch nicht so wie ich es mir wünsche aber das liegt nicht an der Kamera
Somit mein Tipp, gebt euch erst einmal Zeit und findet euch wieder in der SLR Welt zurecht. Vor allem wenn ihr von einer Kompaktkamera auf eine DSLR umsteigt.
Was auch gut ist, erstmal im A Modus ein paar Bilder machen.

Software:
Die Kamera kommt mit ViewNX von Nikon. Das benötigt man um die .raw files zu konvertieren. Das Problem ist nur, es gibt zwar für Gimp einen NEF (das Nikon .raw Format) Konverter der aber unter 32 Bit QS Versionen funzt. Ich habe W7 64 Bit.
Somit hier habe ich noch keine gute Lösung für Gimp gefunden.

Ich habe nun nur noch auf .raw umgestellt.
Mit ViewNX lassen sich die Grundparameter sehr gut einstellen und letztendlich benötigt man nicht unbedingt "alle" Funktionen für das .raw.
Ich exportiere dann die vorgearbeiteten Bilder in ein .jpg und diese bearbeite ich dann (bei Bedarf) in gmip weiter.
Viele angebliche Profis (z.t mit sau teuere Studioausrüstung) sagen ich mache nur Bilder in .jpg und das spart mir Arbeit. Das ist Blödsinn, denn bei einem .jpg kann man nicht mehr zurück auf Anfang, bei einem .raw ist das jederzeit möglich.
Somit ich sehe keinen Grund warum man die Bilder als .jpg abspeichern sollte.
 
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Objektive:
I. Tamron 17-50mm 2.8 AF XR Di II LD Asp IF (ohne VR!)

Theorie:
Letztendlich habe ich mich aus Kostengründen für dieses Objektiv entschieden.
Ein Nikon Nikkor AF-S DX 2,8/17-55 G IF-ED kostet 1200 Euro und das war einfach nicht mehr drin.

Ok also das Tamron.
Warum ohne VR? Weil es laut diverser Test und Berichte in Foren das bessere Objektiv sein soll mit der weit geringeren Schwankung an dezentrierten Optiken. Da ich persönlich fast nur Objekte in Bewegung ich noch zusätzlich das 70-200mm mit VR habe, denke ich, daß es beim kleinen 17-50mm durchaus ok ist auf den Bildstabilisator (VR) zu verzichten.
Warum kein Sigma?
Weil es mit 400 Euro für das Objektiv ohne VR einfach zu teuer und der Unterschied zum Tamron eigentlich nicht vorhanden ist.

Also das Tamron:
Das Objektiv kommt mit einer 5 jährigen Garantie (Vergleich Nikon 1 Jahr), wenn man das Objektiv registriert. Das ist ein top Service.
Die Haptik ist sehr gut und das Objektiv macht einen sehr guten Eindruck.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Eine Dezentierung ist bei mir nicht vorhanden.

Zur Praxis:
Das Objektiv ist nicht gerade leicht und klein. Es bietet natürlich nicht den Luxus alles dabei zuhaben in einem kompakten Teil wie bei einem 18 - 200mm, aber es hat eben eine Lichtstärke von 2,8 und nicht die linsenspezifischen Probleme die so ein 18-200mm natürlich mit sich bringt. Letztendlich muß einem bewußt sein, was man möchte.

Meine ersten Tests haben mir klar gezeigt, daß ein 2,8 einfach das ist was ich mindestens benötige. Verschlusszeiten von 1/500 – 1/1000, ISO 200, f/2,8 sind einfach sonst kritisch und nur bei strahlenden Sonnenschein möglich. Aber genau diese Werte benötige ich, wenn ich einen Hund in Aktion festhalten möchte. Des weiteren zeigte sich auch, daß im Inndoorbereich die 2,8 gut und vernünftig sind. Den VR vermisse ich bisher nicht.
Interessant ist auch folgendes:

Tamron 17-50mm 2.8 AF XR Di II LD Asp IF (ohne VR!)
klick

Tamron 17-50mm 2.8 AF XR Di II LD Asp IF VR
klick
 

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II. Nikon AF-S Nikkor 70-200mm f/2.8G IF-ED VR

Theorie:
klick

Wer eine D3(s) sein eigen nennt, der hat es (oder das VII) an seiner FX (Vollformatkamera). Warum? Weil es einfach im Profibereich der Standard ist.
So wieso kauft man sich dann so ein Teil als Amateur?
Es macht einfach unwahrscheinlich schöne Bilder und man kann dank des schnellen AF so manche Unzulänglichkeit des D90 (in dieser Preisklasse normal) kompensieren.
Das Bokeh ist eines der besten aller Nikon Objektive und steht einigen Festbrennweiten in nichts nach.
Die Verarbeitung des Objektivs, dass ich gebraucht aus 2008 erworben habe zeigt keine Verarbeitungsschwächen.
Der Bildstabilisator VR ist extrem gut und kann in zwei Stufen (normal/action) angepasst werden. Sehr gut ist auch die AF Verkürzung (Beschleunigung) auf 2,5m - unendlich.
Das Gewicht von 1300 g ist natürlich was das man bedenken sollte.
Somit das Objektiv ist über alle Eventualitäten erhaben aber der Preis von 2000 Euro für das VII oder 1200 Euro für ein VI (gebraucht) sind natürlich schon ein Wort und der einzige Wehmutstropfen.

Alternative:
Wer auf F/2.8 verzichten kann:

Nikon 55-200mm VR AF-S f/4-5.6G ED
http://www.kenrockwell.com/nikon/55-200mm-vr.htm
 

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Praxis:

Die ersten Schritte mit einer DSLR sind (selbst für SLR) erfahrene Menschen schwierig. Meistens hatte man doch ein kleine Kompakte in der Zwischenzeit oder nannte gar eine Bridge Kamera sein eigen. Das Problem ist nun, dass man erstmal enttäuscht sein wird. Es ist weit mehr know how erforderlich auch wenn man erstmal denkt wieso das den die Kiste hat doch die besseren Automatikprogramme? Tja denkste... hier sind die Bridge oder auch die ein oder andere Kompakte besser. Aber nicht aufgrund der Programme sondern aufgrund der Bauart. Der Sensor ist bei einer DSLR DX (Crop Format) deutlich größer (FX klar noch größer) und damit geht primär erstmal Tiefenschärfe bei den Objektiven verloren. D.h. eine kleine wird erstmal "schärfere" Bilder liefern bedingt durch die Bauart. Des weiteren verfügen Bridge und Kompakte über sehr gute interne Bearbeitungssoftware, d.h. die Bilder sind meistens nachgeschärft und "knalle" bunt. Das ist bei einer DSLR zwar auch alles möglich, nur meistens sind diese Funktionen (bewußt!) deaktiviert.

Somit ist es normal wenn erstmal eine gewisse Ernüchterung bei den ersten Bildern erfolgt.
Also nicht einschüchtern lassen, dass ist normal.

Auf zum ersten Shooting:
Wichtig und oft völlig unterschätzt ist das Thema wie bereite ich mich vor. Also als erstes wirklich mal das Handbuch lesen und sich mit den Grundfunktionen vertraut machen.
Dann würde ich empfehlen ein einfaches nicht sich bewegendes Objekt zu wählen, dass sich in einem guten Licht befindet.
Dann erstmal ein paar Bilder mit der Automatik bevor man beginnt rumzustellen.

Der Hund bleibt sitzen (juhuu):
Also wir haben es geschafft und der Hund sitzt (oder so). Sagen wir mal er ist zumindest ruhig und läuft nicht ständig rum. So also Automatik Modus an und tja so gut sind die Bilder nicht geworden oder? Das ist klar und zeigt wieder das Problem DSLR vs. Bridge oder Kompaktkamera auf.
Aber es ist dennoch wichtig erstmal ein paar Bilder ohne Stress zu machen. Jeder sollte sich erstmal Zeit geben sich die neue ungewohnten Situation sich zu gewöhnen. Ein DSLR ist besser aber eben auch anders.;)
Wenn man dann etwas reingeschnuppert hat sollte man auch mal auf manuell umstellen.
Folgende Einstellungen können helfen. Aber immer das Zusammenspiel von Blende, ISO, Verschlußzeit nicht vergessen. Also immer die Belichtung im Blick haben!

1.) AF-S Modus:
AF-S, zentrales Messfeld, Messfeld klein, also ein Spot AF wäre nun die richtige Einstellung. Damit kann man den Hund schön zwischen die Augen zielen und dann den Bildauschnitt optimieren.

2.) Verschlußzeit:
Um einen Hund einzufrieren der sich auch noch ein wenig bewegt ist 1/250 besser 1/500 anzuraten (auch bei kleinen Brennweiten. Hunde sind nie 100% ruhig oder sitzen still und minimale Bewegungen können eine Unschärfe im Bild erzeugen. Somit besser etwas schneller wählen. Auch hier helfen wieder gute lichtstarke Objektive.

3.) Wahl des Objektivs:
Hier ist die Frage was man möchte. Für ein schönes Portrait mit schönem Bokeh 150mm aufwärts. Ansonsten kann man auch mal etwas näher ran an den Hund. Die Frage ist wie schön soll das Bokeh um den Hund sein, bzw. welche Tiefenschärfe wünscht man sich?!

4.) Blende:
Die Wahl der Blende ist entscheidend für das Bokeh und die Freistellung. Meine Meinung kleine Blende. F/2.8 oder besser. Damit wird es aber schwieriger den Hund mit dem AF scharf zu treffen. Die Schärfeebene ist bis auf wenige cm limitiert. Das gilt es zu beachten.

5.) Nachbearbeitung:
Nicht zu viel nachschärfen! Sitzt der Focus nicht richtig hilft auch kein Nachschärfen. Man kann vieles nachbearbeiten aber nicht alles. Somit sollte man viel Wert darauf legen, dass das Bild an sich schon ganz ok ist.

Der Hund bewegt sich ja:
Gerade wenn man von sich bewegenden Objekte Bilder haben möchte sollte man erstmal sich ganz klar darüber werden, dass dies nicht so einfach ist. mE ist es die Königsdisziplin neben der auch sehr schwierigen Makrophotographie.
Man sollte schon die grundlegenden Einstellungen der Kamera intuitiv bedienen können und man sollte schon wissen was man da macht.
Letztendlich hat man bei bewegten Objekten immer sehr wenig Zeit, meistens das Licht nicht von der richtigen Seite und es gibt andere Unwägbarkeiten z.B das Gelände an sich gibt Limitierungen vor.

Folgende Tipps können helfen:

1.) AF-C Modus:
Bilder im Automatik (auch im Sportmodus) werden nicht richtig gut werden.
Also auf manuell umstellen. Da sich ein Hund schnell auch hin und her bewegt und den Winkel zu einem ändert hilft nur eines: AF auf kontinuierlich umstellen (das sollte man bei der Wahl des Gehäuses berücksichtigen!). Bei Nikon heißt das AF-C
Damit ist aber das ganz nicht leichter sondern schwieriger geworden. Durch den AF-C Modus focusiert nun die Kamera kontinuierlich nach, d.h. man muß im Richtigen Augenblick genau auf die Augen zielen um ein scharfes Bild zu erhalten. Am besten ist es den Körper vom Hund einmal kurz vor zu focusieren und dann den AF noch kurz vorher fein zu justieren.

2.) Verschlußzeit:
Hier helfen die sauteueren lichtstarken Tele ungemein. Man hat die Möglichkeit meistens mit niedrigen ISO Werten schnelle Verschlußzeiten zu erhalten. Um einen Hund einzufrieren ist mindestens 1/500 besser 1/1000 oder höher notwendig.

3.) Blende:
Die Wahl der Blende ist entscheidend für das freistellen des Hundes. Das kann bei F/2.8 sehr schön sein aber erhöht noch eimal die Schwierigkeit. Man hat nur ein paar cm wo der Focus wirklich scharf ist. Hier mit einem langsamen AF zu treffen ist fast unmöglich.
Mein Tipp: Erstmal mit höheren Blenden versuchen: F/4-5.6 auch wenn man das ISO hochschrauben muß

4.) ISO:
Keine Angst vor zu hohen ISO Werten. Bis ISO 640 ist alles noch im grünen Bereich. Lieber etwas mehr an ISO als ein unterbelichtetes Bild (das mußte ich auch erst lernen, denn bei einer analogen SLR ist das etwas anders).

5.) Brennweite:
Wunderschön ist es natürlich wenn man den Hund formatfüllend im vollen Lauf mit F/2.8 trifft. Aber so einfach sich das anhört und so sehr so mancher Hobbyphotograph jetzt denkt das weiß ja sogar ich, so schwierig ist es in der Praxis. Um nicht zu sehr mit Bildausschnitten arbeiten zu müssen sollte man schon die optimale Brennweite nutzen aber! das genaue treffen des Hundes wird dadurch noch mehr erschwert.
Mein Tipp: Erstmal kleinere Brennweiten nutzen und sich langsam rantasten.

6.) Nachbearbeitung:
Nicht zu viel nachschärfen! Sitzt der Focus nicht richtig hilft auch kein Nachschärfen. Man kann vieles nachbearbeiten aber nicht alles. Somit sollte man viel Wert darauf legen, dass das Bild an sich schon ganz ok ist.View attachment 70025View attachment 70026

EDIT: Neue Bilder
 

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So neues Update:

Inzwischen habe ich mich etwas weiter entwickelt und bin bei KB angekommen.

Body:
Nikon D3

Objektive:
Nikon AF-S Nikkor 50mm 1.4 G
Nikon AF-S Nikkor 70-200mm f/2.8G IF-ED VR

Bilder:
www.greyhoundart.de

Also wieso jetzt doch eine KB Gehäuse und dann gleich die D3?
Nun letztendlich hätte mir auch eine D2xs oder ein D300 zugesagt.
Das es die D3 geworden ist war eher Zufall als beabsichtigt aber ich würde sie nicht wieder hergeben.
Aber warum weg von der D90?
Letztendlich ist das AF Modul der D90 schon ganz schön langsam für Hunde und es gibt keine Schärfeprio im nachführenden AF-C Modus. D.h. Serienbilder an und Dauerfeuer (Prinzip Hoffnung) gerade bei Offblende.
Das bedingt massig Ausschuß und das hat mich dann nach 3000 Bildern ziemlich genervt. Tolles Licht tolle Posen wieder alles unscharf.
Bei der D3 ist das anders. Die trifft wenn man richtig zielt eigentlich immer.
D.h. Ausschuß gibt es fast kaum noch höchstens bei Offblende mit dem 50mm bei F1.4.
Somit für meine Anwendung war der Schritt logisch aber jetzt sind wir insgesamt bei ca. 3500 Euro angelang.
D.h. mit 500 Euro und mal ne DSLR für Hundebilder ist nicht (außer gebraucht eine Olympus oder zweistellige Canon mit 4 L Objektiv).

Letztendlich kann ich jeden nur raten sich erstmal gründlich zu überlegen was man machen möchte.
Gerade Sony und Olympus bieten sehr vernünftige und ausgewogene Einsteigermodelle an.
Canon hat die netten 4L Linsen bei Nikon landet man über kurz oder lang fast immer bei den teueren Linsen.
Die Auswahl ist bei Nikon am größten, gefolgt von Canon.
 
Last edited:
Nochmal ein Update:

Inzwischen habe ich neben den oben genannten Linsen auch noch zwei andere Festbrennweiten:
AF-D 24mm 2.8
AF-D 35mm 2.0

Ich kann nur jeden empfehlen sich bei Nikon ab der D90 zu bewegen.
Der Stangenantrieb ist erst ab der D90 verfügbar und die alten AF-D Linsen machen einfach fun.

Mal ein paar Bilder zum Update
 

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