Manövrieren - Die Kunst der Bewegung!

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Oct 4, 2007
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Hier mal ein recht kleiner übersichtlicher Guid zum Manövrieren

Bewegung und Geschwindigkeit sind zwei elementare Bestandteile in jeder erfolgreichen Strategie bei Schlacht um Mittelerde II. Doch nicht nur dort, auch in der realen, herleitbaren Geschichte menschlicher Kriegführung erkennt man immer wieder, dass die Fähigkeit, Truppen schnell und vorausschauend zu bewegen, von essenzieller Bedeutung für die erfolgreiche Kriegführung gewesen ist.

Viele historische Beispiele lassen sich auf unser Spiel übertragen. Manche wortwörtlich, andere sinngemäß. In diesem Artikel hier möchte ich mich einem sehr bedeutenden deutschen General widmen, der mit seiner Strategie die Art der Kriegführung revolutionierte.

Getrennt marschieren - vereint schlagen

Diesen Satz prägte der Chef des preußischen Generalstabs, Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, im sogenannten Deutschen Krieg (1866) von Preußen gegen Österreich. Vereinfacht gesagt, ließ Moltke die preußischen Truppen an einer Grenze von insgesamt 300 km aufmarschieren, die hoffnungslos überdehnt war und so nie hätte verteidigt werden können, weshalb er auch von anderen Generalen heftig getadelt wurde. Jedoch war es dadurch möglich, die Truppen viel schneller einsatzbereit zu machen, so dass die preußischen Truppen schon marschieren konnten, als die österreichischen noch nicht einmal aufmarschiert waren. Diesen Geschwindigkeitsvorteil voraussehend und einplanend, ließ Moltke sein Heer aufgeteilt auf 3 Armeen in Marsch setzen, die in einer groß angelegten Umfassungsbewegung die österreichische Streitmacht einkesseln und aufreiben sollten, was in der Schlacht bei Königgrätz auch gelang.

Moltke war seiner Zeit gedanklich einen Schritt voraus. Er wusste um die strategische Bedeutung schneller Fortbewegung und setzte so z. B. die Eisenbahn massiv ein, um seine Truppen aufmarschieren zu lassen. Andere Staaten taten dies auch (Österreich ebenso), aber Moltke schuf schon im Vorfeld beste Voraussetzungen, um einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil zu gewährleisten. Seine Truppen griffen den Gegner an einem Punkt von 3 verschiedenen Seiten an, was zur totalen Niederlage für Österreich führte.

Am Beispiel des Moltke-Zitats möchte ich jetzt einmal darstellen, wie wichtig gut geplante und durchgeführte Manöver im SuM2 eigentlich sind.

Getrennt marschieren - vereint schlagen bedeutet in erster Linie nicht, dass wir stets und immer versuchen müssen, die gegnerischen Truppen von mehreren Seiten anzugreifen und so zu vernichten (auch wenn dies durchaus erstrebenswert ist). Vielmehr möchte ich euch mit diesem Zitat daran erinnern, dass es eminent wichtig ist, sich eine Strategie zurechtzulegen und diese strikt mit allem, was man tut, zu verfolgen. Eine gute, komplexe Strategie ist wie eine Maschine, die aus vielen kleinen Rädchen besteht, die alle ineinander greifen, um am Ende perfekt zu funktionieren.

Wer sich einen Plan zurechtlegt, sich stets selber wieder an diesen erinnert und mit jedem Mouseklick diesem Plan folgt, maximiert seine Chancen auf einen Sieg!

Das stehende Heer

Wenn zwei starke Spieler gegeneinander spielen, wird man zu Beginn des Spiels keine stehenden Truppenteile vorfinden. Alles ist stets in Bewegung, manövriert, um sich in eine günstige Angriffsposition zum Gegner zu bringen. Wenn dann die Armee zahlenmäßig wächst, wächst die Notwendigkeit zum manövrieren mit ihr. Mehr und mehr Faktoren gilt es zu bedenken, mehr Männer sind involviert, alles wird wesentlich komplexer. Dies ist generell der Zeitpunkt, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Wo der starke Spieler weiterhin Übersicht und Kontrolle über die Situation behält und seinem Plan folgt wie einem roten Faden, vernachlässigen weniger starke Spieler genau dies. Sie gehen ein, weil sie ihrer Strategie nicht treu bleiben.

In dieser Phase des Spiels gibt es aber mehr mögliche Situationen, die eintreten können, als auch der beste und erfahrenster General/Spieler meistern könnte. Gerade dies macht SuM2 so interessant: Jeder ist schlagbar, und keine Strategie ist perfekt genug, um gegen alle möglichen und erdenklichen Schwierigkeiten gewappnet zu sein! Es gibt viel mehr Möglichkeiten als ein einzelner Spieler sich je ausdenken kann, daher: Lerne die Grundlagen, übe und verinnerliche sie, und dann werden dir deine Erfahrungen, die du sammelst, den Rest dazugeben. Jede einzelne mögliche Strategie erfordert Aufmerksamkeit, eine geschulte Hand und - manchmal - auch ein kleines bisschen Glück, um erfolgreich gespielt zu werden!

Manöver

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Truppen effizient zu manövrieren und so dem Gegner höchstmögliche Verluste bei gleichzeitig geringst möglichen eigenen Verlusten zuzufügen. Hier meine absoluten Favoriten, die ich bereits selber unzählige Male erfolgreich eingesetzt habe.

Die versteckte Flanke

Ein ganz heißer Anwärter auf das "Manöver des Jahres" ;)
Hier ist nicht etwa das gewohnte flankieren mit Kavallerie gemeint, was ja eine eher allgemein gebräuchliche und nicht schwer auszuführende Taktik ist. Gemeint ist hier die versteckte Flanke.
Dieses Manöver ist nicht ganz leicht auszuführen, und man benötigt, um damit erfolgreich zu sein, vor allem eines: Das exakte Wissen um die gegnerische Sichtweite!

Wenn die gegnerischen Truppen in Sichtweite kommen, und du weißt, dass sie weiter vormarschieren werden, bringe deine eigenen Truppen in die Nähe des Feindes, allerdings noch gerade außerhalb seiner Sichtweite. Halte ihn mit ein paar Einheiten hin und schinde etwas Zeit. Dann nutze die Einheiten, die du versteckt hast, um den Gegner zu vernichten.
Halte deine Bogenschützen möglichst die ganze Zeit außer Sichtweite. Mit etwas Glück wird der Gegner in der Hitze des Gefechtes nicht bemerken, dass deine Bögen aus ihrem Versteck schießen, und seine Männer sterben wie die Fliegen.

Den Gegner mit einer kleinen Truppe zu täuschen und dann die große Armee von allen Seiten angreifen zu lassen und den Gegner zu vernichten, ist unbezahlbar!

Umkreisen

Wenn du mit deiner Kavallerie auf eine überlegene Truppe Bogenschützen und Pikeniere triffst, reite in Kreisen um den Gegner. Vielleicht wird er am Anfang versuchen, deine Reiter mit seinen Piken zu verfolgen, dann aber wird er die Piken mitten in die Bogis stellen um zu verhindern dass diese überritten werden. Wie auch immer, wenn du einfach nur im Kreis um die gegnerische Truppe reitest, kann diese sich nicht bewegen. Eine Armee, die sich nicht bewegen kann, wird sicher vernichtet, denn in der Zeit kannst du eigene, stärkere Verbände heranführen und die bewegungsunfähigen Truppen des Gegners vernichten.

Abschneiden

Dies ist ein sehr einfaches Manöver, aber es ist äußerst effizient und keine Abhandlung über das manövrieren von Truppen wäre komplett, würde dies hier fehlen.
Es dreht sich um das trennen einer starken Truppe (meist eine kleinere Armee oder ein besondes starker Held) des Gegners von einem Ort unseres Interesses, meistens seine Festung.
Ich habe dies einmal gemacht, als ich Mordor spielte und mein Gegner Mensch war. Ich errichtete eine kleine offensive Basis, bestehend aus zwei Ork-Gruben und zwei Türmen, an einer der Furten auf der Karte "Furten des Isen II". Als ich feststellte, dass mein Gegner gerade Aragorn geholt hatte, ließ ich ihn "zufällig" in Erfahrung bringen, dass ich diese kleine Basis etabliert hatte. Diese Offensivbasis war natürlich ein guter Köder für Aragorn level 1, und so schickte mein Gegner seinen Helden mit einer kleinen Eskorte (was mehr als genug ist, um alles schlagen zu können das Mordor aufbringen kann) zu meiner offensiven Basis.
Damit war Aragorn beschäftigt und abgeschnitten von der Menschen-Festung, und ich griff mit meiner Armee und 3 Trollen diese an und zerstörte sie, womit das Spiel für mich gewonnen war.

MfG
AntroX Multigaming
 
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