Während am 8. und 9. August in Karlsdorf-Neuthard der örtliche Schützenverein sein Jugendturnier mit Kindern unter 14 Jahren abhält, kann es die Gemeinde nicht erlauben, dass mehr als 400 Erwachsene ihrem Hobby nachgehen. Denn schließlich handelt es sich bei dem Hobby um das Spielen von Killerspielen. So werden auf der einen Seite Waffenkenntnisse an Kinder und Jugendliche vermittelt und im gleichen Atemzug Computerspiele effektiv verhindert.
Die Convention Xtreme 14 ist die wohl erste bekannte Lanparty im Lande, die ihren aktuellen Event absagen muss. Verantwortlich hierfür zeichnet die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard, welche die Benutzung von so genannten Killerspielen auf der Party untersagt hat. Selbstverständlich steht es einem Vermieter und das ist die Gemeinde in diesem Fall frei, seine Räumlichkeiten zur Vermietung zu stellen oder auch nicht. Zumindest fragwürdig ist dieses Vorgehen aber schon. Denn immerhin reden wir hier nicht von verbotenen Gegenständen oder von Kindern, sondern von normalen Games und Volljährigen.
So hat der politische Populismus dann auch die deutsche Provinz erreicht. Daran ändert dann auch der müde Versuch eines Dialoges durch den Bürgermeister des Ortes im Rahmen der letzten CXT nichts. Und so bleibt den Mädels und Jungs vom Karlsdorfer ComputerFreunde e.V. nur eine der besten LANs im Lande, immerhin schon mal Party des Jahres, abzusagen. Und während dessen ballern im gleichen Monat Kinder und Jugendliche im Schützenhaus um die Ecke.
Seinen Gästen legt der Veranstalter nun die am gleichen Wochenende in Geiselwind stattfindende LAN-Nation v 10.0 als Ausweichparty nahe. Wenigstens klappt in der Community die Zusammenarbeit.
Bleibt abschließend eigentlich fast nur noch der Ruf nach dem Rechtsstaat. Denn schließlich ist jede Vereinsarbeit ein Grundrecht, welches in einem netten kleinen Regelwerk, auch unter dem Namen Grundgesetz bekannt, festgeschrieben ist. Denn eine Rechtsverletzung wird sich, wenn Erwachsene mit normalen Games zusammen kommen, nur schwer nachweisen lassen. Ob dieser Weg allerdings sinnvoll wäre, ist deutlich fraglich.
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