Ich benutze das seit etwa 2 Wochen auf meinem Schlepptop. Man sollte aber auf jeden Fall eine Datensicherung machen bevor man mit der Verschlüsselung des Systemlaufwerks loslegt. Wenn während der Verschlüsselung der Strom ausfällt, der Akku leer ist oder irgendein Softwareproblem dafür sorgt, dass Windows sich aufhängt, dann gehen dabei mit Sicherheit ein paar Dateien über den Jordan.
Da bei jedem Festplattenzugriff alle geschriebenen und gelesenen Daten verschlüsselt werden macht sich das natürlich bei der Geschwindigkeit bemerkbar. Bei einem halbwegs aktuellem Rechner dürften sich die Geschwindigkeitseinbußen (abgesehen vom Booten) beim normalen Arbeiten in Grenzen halten, zumindest bei AES (Twofish und Serpent dürften etwas mehr bremsen). Wer aber Crysis spielen möchte oder des öfteren viele Dateien verschiebt/kopiert (z. B. ein Datenbank-Server), sollte nicht damit rechnen die gleiche Geschwindigkeit zu haben wie bei einem nicht verschlüsselten System.
Die Anleitung an sich ist, meiner Meinung nach, ziemlich idiotensicher, sofern man der englischen Sprache mächtig ist. An ein paar Stellen wird einem vorgeschlagen ein paar Hilfestellungen (für den Fall das Probleme auftreten) auszudrucken, was man auch tun sollte und auch das Anlegen der Boot-CD/-DVD sollte man nicht auslassen. Wenn man Pech hat/Mist baut ist diese u. U. der letzte Rettungsanker um doch noch an seine Daten ranzukommen.
Die Verschlüsselung des Laufwerkes an sich dauert recht lange, bei meiner 200 GB-Festplatte ~5-6 Stunden. Während dieser Zeit sollte man, wie gesagt, auf keinen Fall irgendwas machen was zu einem Bluescreen oder dem Einfrieren des Systems führen könnte.
Vertrauliche Daten sollte man aber trotz Verschlüsselung des Systemlaufwerks noch einmal separat verschlüsseln (z. B. mit einem Truecrypt-Container, einem passwortgeschützen 7-zip/Rar-Archiv oder GnuPG), denn installierte Trojaner- und Spywareprogramme wird das nicht aufhalten. (Sobald man dann aber selbst mit diesen Dateien arbeitet nützt einem dies dann aber auch nicht viel. ^^)
Ein paar kleinere Macken hat die Funktion noch. Bei mir ist es z. B. manchmal so, dass beim Herunterfahren direkt vor dem Ausschalten ein Bluescreen kommt und der Computer neu startet. Allerdings ist das zu einem dermaßen späten Zeitpunkt beim Herunterfahren, dass ich nicht damit rechne, dass irgendwelche Dateien großartig in Mitleidenschaft gezogen werden und anscheinend kommt es dazu auch nur, wenn die Festplatte vorher viel beansprucht wurde (z. B. Virenscan, irgendwas mit Bittorrent laden und anschließend Defragmentieren).
Die Macken sind den Entwicklern aber anscheinend schon bekannt:
http://www.truecrypt.org/docs/issues-and-limitations.php
Eine bekannte US-Universität hat vor Kurzem eine Methode vorgestellt wie man trotz der Verschlüsselung an die Daten kommen kann.
Passwortklau durch gekühlten Speicher
Video dazu:
http://citp.princeton.edu/memory/
Ich glaube zwar nicht, dass diese Methode besonders praxistauglich ist, denn man muss wirklich sehr schnell an die RAM-Riegel herankommen, aber wenn GSG9 mit einem Kältespray und einem Behälter mit flüssigem Stickstoff bewaffnet an eurer Haustür klingeln sollte, um herauszufinden welche mp3s ihr euch da unerlaubterweise auf den Rechner gezogen habt, dann solltet ihr zuerst den PC ausstellen und erst danach die Tür aufmachen.
Für Laptops ist die neue Funktion jedenfalls eine tolle Sache. Falls das Gerät geklaut werden sollte kommt der Dieb wenigstens nicht an die Daten.