Das eine von
LAME komprimierte Datei mit einer variablen Bitrate von ~192 kbit/s (d.h. mit dem Parameter -V 2, die Standardeinstellung von den neueren LAME Versionen) nahezu immer transparent, also von dem menschlichem Gehör nicht mehr von dem Original zu unterscheiden, ist, wird selbst von den audiophilen Testern der
Hydrogenaudio.org Community nicht bestritten.
Dennoch gehen bei der Komprimierung mit einem verlustbehaftetem Codec wie LAME (MP3) oder OGGENC (OGG) immer Informationen unwiederherstellbar verloren. Das ist problematisch, da man in Audioarchiven natürlich eine möglichst verlustfreie Kopie des Originals haben möchte - kaum jemand guckt sich schließlich auch freiwillig irgendwelche billigen Aufnahmen aus dem Kino an (MVCD Line-Dubbed etc.), da die Qualität meistens einfach nur unzumutbar ist.
Desweiteren ergeben sich bei der Verwendung von verlustbehafteten Codecs wie LAME Probleme bei der Transkodierung der Audiodateien in ein anderes nicht verlustfreies Format. Wenn man also z.b. eine MP3 in eine WMA umwandelt wird die Qualität der WMA in jedem Fall schlechter als die der MP3. Probleme entstehen z.b. dann, wenn man aus einer bestimmten Quelle (Freunde, P2P etc.) eine Audiodatei erhalten hat, die man auf dem eigenem MP3 Player nicht abspielen kann. Außerdem werden viele heute populäre Formate in Zukunft vielleicht von keiner Software unterstützt werden, sodass man zum umwandeln dieser gezwungen sein wird - diese Gefahr besteht vorallem bei proprietären Formaten wie WMA oder MP3PRO. Ein aktuelles Beispiel ist der in audiophilen Kreisen recht beliebte Codec Musepack, dessen Entwicklung vor kurzem eingestellt wurde.
Im Gegensatz dazu gibt es verlustfreie Codecs wie z.b.
FLAC oder
Monkey's Audio, bei denen diese Probleme nicht auftreten. Allerdings sind mit diesen Codecs komprimierte Dateien auch ca. 3-6 mal größer als die der verlustbehafteten Codecs.
Für die meisten normalen Anwender dürften verlustbehaftete Codecs wie LAME oder OGGENC dennoch vollkommen ausreichend sein.
Zum Thema Windows Media Player und MP3s: Der WMP kann zwar CDs als MP3s rippen, verwendet dabei allerdings nicht den LAME Codec sondern einen qualitativ minderwertigeren (ich glaube den Fraunhofer Codec, bin mir aber nicht ganz sicher). Daher sollte man dem WMP nicht zum Rippen von AudioCDs verwenden. Allerdings gibt es wenn ich mich nicht irre auch eine Möglichkeit den vom WMP benutzen Codec durch LAME zu ersetzten.
Optimal bleibt jedoch die Kombination aus Exact Audio Copy und dem Codec der eigenen Wahl (für mich aoTuV, eine optimierte Version des OGG Codecs).