Vorbestellen - Warum eigentlich?

Mooff

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Grad einen ziemlich guten Kommentar von TotalBiscuit angehört in dem er aufzeigt warum sich die Spieler mit vorbestellen selber in den Fuß schiessen und der Spieleindustrie die Mögilchkeit geben sie zu bedubbeln.

http://www.youtube.com/watch?v=mf5Uj4XIT1Y

Freie Zusammenfassung:
Die Tatsache, dass Spieler Spiele vorbestellen (und über Steam dann (eigentlich) keinen Refund bekommen können wenn es Schrott ist) ermöglicht es der Spieleindustrie sowas abzuziehen was mit Aliens:Colonial Marines kürzlich passiert ist. Top 10 Bestseller am Releasetag und Wertungen der Magazine die von Gräuslig bis Pest reichen.
Es wird eine Marketingmaschinerie aufgebaut, die nicht das eigentliche Spiel bewerben, sondern etwas anderes. Der Presse wird verboten Reviews vor Veröffentlichung zu drucken. Oft im vollen Wissen das das Spiel Schrott ist.
Man ködert die Spielerschaft dann mit sinnlosen Extras fürs vorbestellen. First day DLCs zum Beispiel, Dinge die aus dem eigentlichen Spiel herausgeschnitten wurden oder extre nebenbei entwickelt wurden und damit das eigentliche Spiel schlechter machen. Es sei denn es sind völlig wertlose Gimmicks wie ein besonderer Waffenskin, oder Vorgängerspiele die man in der Krabbelkiste für kleines Geld nachgeworfen bekommt.

Das schlimme ist, es funktioniert. Und es wird weiter funktionieren. Man bezahlt für ein Spiel ohne überhaupt zu wissen ob es gut ist. Dabei müsste man nur 2 Tage warten um eine 60€ Fehlinvestition zu vermeiden.


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Aber wenn die Spieler schon für fertige (oder eben nicht fertige) Spiele bezahlen ohne zu wissen ob sie überhaupt Spaß machen, dann kann man das doch locker noch nen Schritt weiter drehen. Lasst sie einfach für Spiele zahlen die noch gar nicht entwickelt sind. Gerne auch mit einer 200€ Sammleredition. Klingt das nicht super. Augenscheinlich ja, Kickstarter feiert grandiose Erfolge.

Ja, sicherlich, es gibt Projekte auf Kickstarter in denen ehrliches Herzblut steckt. Aber man muss realisieren das es Schwindler anzieht wie Motten zum Licht. Wenn der Quatsch beim Preordern so gut klappt und ein paar Marketingscreens ausreichen um Massen zu hypen und zum Vorbestellen zu bewegen, was spricht dagegen es schon abzuschöpfen bevor man überhaupt angefangen hat zu programmieren. Wodurch kann man unterscheiden ob hinter dem Projekt eine gut geölte Marketingmaschinerie steckt, die vielleicht nicht mal vorhat überhaupt ein Spiel zu veröffentlichen - oder ein ehrliches Projekt? Ziemlich viel Vertrauen was man vorschiesst.


Aber solange das klappt, solange Spieler für First-Day DLCs Unsummen ausgeben (25% Aufpreis für Helden und Schurken in Sim City, aber klar doch - weitere 25% für Städtesets, nehmen wir auch mit - nochmal 25% für ein Simcity T-Shirt (ok, das letzte hab ich erfunden) --- und dann auch noch vorbestellt) solange wird es schwarze Schafe geben, die das knallhart ausnützen.
 
Wayne? Mir geht TB mittlerweile langsam auf den Sack. Dem Mann ist sein Ruhm zu Kopf gestiegen. Vielerorts wird er mittlerweile eher belächelt als bewundert.

Ich habe mir SimCity vorbestellt - wieso? Weil mir SimCity immer gefallen hat, mir die Beta Spaß gemacht hat und bei Amazon kann ich es auch einfach zurück geben. SC2:HotS habe ich bisher nicht vorbestellt - wieso? Weil ich kurz nach SimCity nicht noch viel Zeit für ein anderes Game habe. Mir der MP aktuell nicht zusagt und ich den SP jederzeit genießen werden kann wenn ich es denn für richtig erachte. Wenn mir ein Game gefällt dann gebe ich auch gerne mal mehr aus. Du kaufst Dir doch ein Auto was Dir gefällt auch nicht ohne ne Klimanlage (ein DLC wenn man es so will - gut mittlerweile sind die oft Standard - aber Du verstehst meinen Punkt?).

Warum Du jetzt halt grade SimCity ranziehen musst ist mir da auch ein Rätsel. Die Entwickler sind sehr aktiv und interagieren viel mit der Community (reddit / twitter / Facebook). Auch gab es neben der Beta (Key bekam man als Vorbesteller garantiert - und keine hindert Dich die Vorbestellung danach zu stornieren) genug Content um sich mit dem Spiel vertraut zu machen.

Wenn überhaupt dann sollte man da Spiele anpissen die wirklich ohne alles vorher auf den Markt fliegen - eben oft Kickstarter oder jetzt so ein Fail wie Aliens:CM. Bei sowas warte ich doch logischerweise ab was erste Berichte sagen, schaue Streams (im Idealfall von ner Beta um vorab Infos zu haben). Wer aber dennoch zu blöd ist ... tja, dem kann man nicht helfen und das liegt dann auch nicht an der Industrie sondern an den Deppen selbst.



Und mal ganz ehrlich Moffe ... C&C:G2 würdest Du doch blind vorbestellen? Also - auch ohne auch nur große etwas von gespielt zu haben. Unter der Voraussetzung natürlich das es nicht als F2P kommen würde. Wir sind da alle vorbelastet und meist (nicht immer aber meist) sind eben Marken die uns früher überzeugt haben auch später gut (Ausnahmen wie z.B. Diablo 3) bestätigen die Regel. Den ein oder anderen Fehlkauf wirste selbst als Nicht-Vorbesteller nicht vermeiden. Auch bei D3 schwärmten selbst nach Release und trotz böser Anzeichen zuvor viele ... das böse erwachen kam erst später.

Ich will hier D3 aber auch garnicht absprechen mittlerweile durchaus brauchbarer zu sein. Für viele bockt es aber einfach nicht so wie erwartet und jetzt nochmal einsteigen will auch kaum einer den ich kenne (dazu suckt auf der Markt mit dem Auktionshaus). Blizzard vermeldete letztens 12Mio verkaufte Exemplare. Also verkauft es sich auch noch weiterhin - ganz scheisse ist es also doch nicht. Auch Aliens:CM wird seine Fans haben. Viele sind aber durchaus enttäuscht.

Da mir bis zum Release und dem Skandal überhaupt nix von bekannt war kann es aber auch kein so dick erwarteter Titel gewesen sein. Also wieso jetzt der Wind wegen nem B-Titel?
 
Tja das ist auch ne Sache mit digitaler Distribution. Früher wurden Spiele noch im Media Markt und Saturn gekauft und da konnte man meist Scheiß Spiele auch zurückgeben (mit irgendner random Ausrede). Auf Steam geht das dann halt nicht mehr :O

Zum Thema Kickstarter hab ich ja was in anderen Threads schon geagt, wiederhol ich jetzt nicht, zual man beide Themen auch getrennt betrachten muss (und TB hat es sicher auch nicht auf Kickstarter bezogen).

Letztendlich isses die Sache jedes einzelnen, wenn es genug gibt die sich darauf einlassen, dann ist es halt so. Abgezockt zu werden ist immer mies, wenn es zu oft passiert, werden die Leute dann wieder vorsichtiger.
 
Sagt mir mal lieber, wer Total Biscuit überhaupt ist. Ich kenn den Fritzen nur als Leader der Terranischen Republik in Planetside 2 :ugly
 
Sagt mir mal lieber, wer Total Biscuit überhaupt ist. Ich kenn den Fritzen nur als Leader der Terranischen Republik in Planetside 2 :ugly

Total Biscuit istn Commentator der z.B. auch Starcraft 2 Commentaries macht. Ich fand ihn schon immer behindert weil er einfach mit seinem Halbwissen immer sc2 gecasted hat und ich immer Kopfschmerzen von seinen Missreads im Game bekommen hab.
Naja ich muss Dezi da komplett zustimmen bei allen Punkten sonst brauch ich eigentlich nichts mehr sagen weil Dezi ja schon alles schön formuliert hat^^
 
SimCity hab ich als Beispiel für First-Day-DLC genommen weil ich es dort sehr dreist finde mit den verschiedenen Sammlereditionen und der Bepreisung. Ok, nicht so herb wie bei 250€ Kickstarter pre-development ultimate mega collector supporter editions. Aber schon ordentlich dreist.

Ob ich CCG2 vorbestellen würde - nein, ich hab noch nie ein Spiel vorbestellt (und schon gar nicht no-refund digital verkauf). Aber hier wäre die Frage wohl eher ob ich mir eine Collectors Edition am Releasetag gönne, die 4 Fraktionen zum Preis von 2 hat und dazu einen Schneemannskins für den GLA Commando. Und da ist die Antwort klar nein.
 
Kickstarter und Vorbestellungen zu Spielen des normalen Publishermodells sind halt 2 paar Schuhe :p. Bei ersterem hat man nen viel offeneren Kontakt zur Community und zeigt sein ganzes Gameplay Material, über die ganze Entwicklung hinweg. Wen das überzeugt, der kann ja spenden. Bei Vorbestellungen zu gewöhnlichen Games hat man das eben nicht, wenn da mal was released wird dann meist erst gegen Ende der Entwicklung, schöne Marketing Bullshots und Trailerm weil die Publisher im Nacken sitzen. Die Chance, dass da rumgefaked wird ist halt wesentlich größer als bei Kickstarter (es sei denn es gibt halt ne richtige Demo oder beta). Zumal bei Kickstarter noch dazu kommt, dass man dort ja nicht nur für ein Spiel zahlt oder eins vorbestellt, man spendet vielmehr dafür, dass eine Spielidee, die man mag, umgesetzt wird, und dafür erhält man dann eben ein paar Goodies als Dank. Und obwohl diese Goodies also schon per Design nicht den Geldwert des Spendenbetrags haben, find ich sie meist dennoch großzügiger als die Goodies bei Pre-Order Paketen, die per Design ja eigentlich ihr Geld wert sein sollen (weil man dort ja nicht mehr zahlt nur damit das Spiel entwickelt wird, sondern um die Goodies zu erhalten).
 
Ich denke mal Sim City ist da auch kein gute Beispiel. Da sieht man recht viel vom Spiel, es gab eine Beta etc, da ist die Möglichkeit sowas abzuziehen nicht wirklich gegeben. Gut, es kann immernoch dann "schlecht" werden indem es zu einfach ist oder keine Langzeitmotivation besitzt, aber das ist nichts was die Testwertungen groß runterziehen würde.
First Day DLC sind halt mittlerweile "Industriestandards", die gibts in jedem Spiel und mehr oder weniger muss man sich damit abfinden. Aber wer deswegen dann bei Steam das Spiel kauft nur damit er die rote statt der schwarzen Rüstung (oder was auch immer) bekommt dem ist halt eh nicht mehr zu helfen.

Das "Vorbestellerproblem" besteht ja mehr bei der digitalen Distribution und da denke ich hat TB durchaus Recht. Die Leute bestellen es dort vor, aber können es nicht zurückgeben. Bei Amazon oder so könnte man es (wenn man es nicht mehr stonieren kann) zumindest originalverpackt zurückschicken. Bei Steam gibts keine Refunds. Außer eben ein mal, aber dann wars das für den Rest der Existenz des Steamaccounts.

Ich bestelle auch nur Spiele nur noch vor von denen ich weiß das sie gut werden (das letzte war Skyrim), hab das aber auch lernen müssen. Denn das letzte davor war Homefront und Brink (Brink konnte ich dann aber vorher stornieren da ichs umsonst nen Steam Key vom Publisher bekommen habe). Aber da hab ich mir schon in den Hintern gebissen, allerdings war ich bei Homefront vorsichtig und hab dafür einen eigenen Steam Account erstellt und dann den mit dem Spiel auf Amazon vertickt.
Aber vor allem bestelle ich sie vor und kaufe sie nicht, auch wenn Steam einem erklären will das wäre ein "Preorder", das ist nicht das was man gemeinläufig unter "Preorder" versteht. Das ist "Prepurchase". Und dann auch noch accountgebunden und mehr oder weniger nicht mehr verkaufbar.

Bei Kickstarter hab ich auch einiges unterstüzt, aber das sehe ich eben eher als Spende an. Wenn daraus nichts wird dann ist das ärgerlich, aber hat mich eben auch keine 50 Euro gekostet. Das betrachte ich dann als Lehrgeld. Es sind einfach Spiele und Genres die ich vermisse, dafür bin ich dann auch bereits ein wenig Geld springen zu lassen. Zumal die meisten sich ja "nur" irgendwo im Rahmen von 15-20 Euro bewegen.
 
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