Die internationale Politik zur Zeit der Entstehung des Werkes war vom Koreakrieg, dem Mauerbau und der Kubakrise geprägt, d.h. in den Jahren 1961-62. Ein Atomkrieg schien fast unvermeidbar. Die Welt hatte bis dahin die Explosionen der beiden Atombomben in Japan gesehen. Die Frage war, ob es bei dem Kalten Krieg bleibe oder ob dieser wieder zu einer atomaren Auseinandersetzung führe.
Es scheint, dass es für Dürrenmatt keinen Unterschied zwischen den Menschen in der UdSSR und den USA gibt. So stellt er auch seine Agenten im Buch dar. Er geht auch noch weiter: er behauptet, dass beide politischen Systeme die Wissenschaft nur als Diener benutzen, ihre Macht zu erweitern. Er stimmt dem Gut-und-Böse-Schema, in das die Staaten oft eingeteilt werden nicht zu. Ausserdem ist zu erkennen, dass er der Meinung ist, dass beide politischen Systeme nicht an die Folgen ihres Tuns für die Menschheit denken.
Dürrenmats Botschaft besteht darin, dass das Schicksal der Menschen nicht in den Händen eines Einzelnen liegt. Er hat in der heutigen Welt nicht mehr die Macht und die Möglichkeiten seinen Willen gegen die Allgemeinheit durchzusetzen. Für die wissenschaftlichen Errungenschaften sind alle verantwortlich. Die Tragik ist, dass die genialen Forscher diese Verantwortung vielleicht noch verspüren mögen, aber durch unvorhersehbare Zufälle ihr Wissen in den Besitz scheinbar normaler, tatsächlich aber verrückter Menschen geraten kann. Die Chefärztin der Klinik kann als Repräsentantin einer alten, überkommenden Weltordnung angesehen werden, die den Anforderungen der Zeit nicht mehr gerecht wird und die Welt unter Umständen dem Untergang entgegen führt. Dürrenmatts Ziel ist es, dem Zuschauer die Wirklichkeit nahe zu bringen indem er schockiert.
Ausserdem sagt er: "Das Wissen, das einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden." Vielleicht meint er damit: Wenn Möbius die Erfindung verheimlicht, wird sie kurze Zeit später ein anderer machen und die Problematik bleibt dieselbe.