112/110 in Berlin... "Bitte warten Sie!"

Talatavi

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Seit längerer Zeit schon kann man in Berlin eine Bandansage hören, wenn man die Notrufnummern von Polizei und Feuerwehr (110/112) wählt.
Eine Stimme teilt mit "Bitte warten Sie, der nächste freie Mitarbeiter bla bla bla..." und weist darauf hin, das man z.B. bei einem Überfall oder Herzinfarkt gefälligst zu warten hat, bis jemand beim Notruf rangehen kann.
Eine Möglichkeit seinen Hilferuf auf Band zu sprechen gibt es nicht.
Das soll angeblich nur bei Überlastung der beiden Rufnummern vorkommen, in der Praxis geschiet es aber auch mitten am Tage, ohne das gerade eine ausserirdische Invasionsflotte gelandet ist oder ein größerers Schadensereignis mit massiver Anrufersteigerung eingetreten ist.

Als normaler Bürger könnte man nun hoffen, dass die Verantwortlichen mehr Personal und Technik in den beiden Notrufbetriebszentralen einsetzen, um solche gefährlichen Nicht-Erreichbarkeiten bzw. Wartezeiten zu verhindern.
Zumindest im Bereich Technik hat sich was getan:
Nach dreimaligem Rufzeichen, ohne das ein Mitarbeiter rangeht, hört man nun eine zweisprachige (deutsch-englisch) Bandansage mit demselben Inhalt wie oben zitiert. Zudem wird im Anrufterminal der Notrufzentralen ein Anrufer in der Warteschlange farblich unterlegt, der länger als 40 Sekunden in der Leitung hängt.
Diese Neuerung wird dann der Bevölkerung als problemlösende Innovation serviert.
Schneller rankommen tut man dadurch nicht, da die Anrufe durch die paar Mitarbeiter in der Reihenfolge des Eingangs abgearbeitet werden.
Mehr Annahmeplätze, mehr Personal und mehr Leitungen um das Problem sicher aus der Welt zu schaffen... Pustekuchen, kostet ja Geld.

Ich finde sowas zum Kotzen.
Wenn ich in Gefahr bin oder merke das ich gerade einen Herzkasper bekomme, brauche ich keine mehrsprachige Bandansage die mich vertröstet sondern einen sofortigen Ansprechpartner, solange ich noch reden kann.
In der Hauptstadt ist das leider nicht mehr sicher gewährleistet.
Wie abgebrüht und menschenverachtend muss man sein, so ein Problem zu ignorieren?
 
Hm, weiss nicht obs sowas in Wien auch gibt, aber hier habe ich schon dreimal Rettung und einmal Polizei gerufen und hatte das Problem nicht.

Aber klingt schon schlimm, wenn der Personalabbau schon in solch wichtigen Bereichen beginnt, dann kann etwas nicht stimmen. Abbau bei der Polizei gab es bei uns auch shcon und die sind jetzt heilos überfordert.

Bald hört man beim Notruf die Ansage: "...und falls sie gerade ein Körperteil durch einen Unfall oder ähnliches verloren haben, dann drücken sie die Wunde fest zu und kühlen das von Ihnen verlorene Körperteil so gut wie möglich. Ein Mitarbeiter wird sich so rasch wie möglich Ihrem Problem annehmen, wir bitten um etwas Geduld." und dann kommt die Musik: Don't worry, be happy...
 
Nicht nur, das man ohne SIM-Karte im Handy keinen Notruf mehr senden kann, NEIN, besser noch: Wer es kann, dem nützt es nichts .-_- Glaubt man alles nicht. Was sind das für Leute, die sich sowas ausdenken. Bitte, HILF MIR EINER es zu VERSTEHEN.
 
Last edited:
Gibt es schon einen Aufruf dafür?
 
Damit niemand denkt die Problematik wäre was neues oder unerwartetes:
Bei Notruf bitte warten - Sommer 2008
"Im Juni vergangenen Jahres (2008) musste ein Berliner, der die 112 wählte, sogar 14,58 Minuten warten, bis er seine Meldung in der Leitstelle der Feuerwehr loswurde."

Als Ergebnis gibt es den Irrsinn nun auch bei 110... nichts dazu gelernt, nichts verbessert, stattdessen einfach als "normal" etabliert.
Wünsche ja niemanden was Schlechtes aber denjenigen die das zu verantworten haben wünsche ich ein baldiges "Kennenlernen" mit ihrer Warteschleife.
 
Uns überwachen wollen aber kein Geld in wichtigeres stecken.:z

@ Talatavi: Die haben doch ihre eigenen Leute extra nur für sie.:z

Aber wünschen tue ich es ihnen auch!
 
krasser shice, brauchste ja bald schon nimmer anrufen wennde eh nur auf ner liste landest
 
Also die Mehrheit der 110/112-Anrufer wird "zügig bedient".
Die krassen Wartezeiten sind ja die Ausnahme... nur die Fallzahlen haben sich gehäuft und die Behörde versucht durch die Präsentation ihrer Zwei-Sprachen-Ansage diese Scheisse als unbedenklich zu verkaufen.
Vielleicht sollten sie mal ein paar Dutzend ihrer (im Überfluss vorhandenen) Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit dahin setzen, wo diese wirklich gebraucht werden.
 
Einfach nicht an den Stellen sparen an denen es einfach unerhört ist.
Sie können gerne weniger aufwändige Häuser für ihre Regierungsmitglieder bauen, der Bundeswehr den Geldhahn abdrehen oder diese sinnlosen Rettungspakete sein lassen, aber beim Notruf, Strassenausbesserungen, Gesundheits- und Bildungssystem zu sparen halte ich für dämlich³.
Sie können auch die Millionen für die Internetsperre in ein ordentliches System investieren, was den Notruf wenigstens aufnimmt und anhand von Schlagworten schonmal die Schwere des Falls herausfiltert.
 
Kann man nur hoffen das einer der Verantwortlichen mal in die Situation kommt und dringend hilfe braucht.
Wenn einer der Verantwortlichen einen Kasper bekommen würde und dann von einem Band vertröstet wird und dadurch sterben würde, sorry ganz ehrlich, ich könnte mir ein ginsen nicht verkneifen ^^
 
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