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Griechenlands neue Regierung - gut/schlecht? Und für wen eigentlich?

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Feb 2, 2007
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da spätestens durch obiges die eurokrise wieder medial hochkocht, dachte ich mir, dass ein extra thread sinn macht.

am faszinierendsten daran finde ich, wie hierzulande politik und mainstreammedien geschlossen auf die regierung und ihr programm einprügeln, obwohl (oder gerade weil?) diese erst wenige tage im amt sind. auch die ezb ist schon mit von der partie.

international gesehen gibt es einiges an gegenstimmen:
http://blogs.mediapart.fr/edition/english-club/article/050215/scholars-appeal-greece

dazu kommt noch, dass paradoxer weise zum einprügeln bspw. beim thema schuldenschnitt diese geschlossenheit eigentlich garnicht mehr vorhanden ist. sogar der iwf ist mitllerweile der meinung, dass die austeritätsnummer versagt hat.

:?
 
Mal ganz abgesehen davon, wo das alles hinführt und ob das als gut oder schlecht zu bewerten ist (ist bei so Finanzgeschichten doch eh kaum absehbar. Kann mir keiner erzählen), find ich es spannend zu sehen, wie schnell eine Regierung agieren und handeln kann. Also wirklich mit Taten und so. Fast schon inspirierend.
 
Es kam nicht aus dem Heiteren Himmel , sondern wurde von Experten schon längst erwartet.

Die neue Regierung tut der EU gut. Wir müssen für unsere Union auch Mitgliedschaftsbedienungen definieren.

Grexit ist die einzige Lösung, nur welcher Politiker übernimmt hierfür die Verantwortung ?

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Gefährliches Spiel. Die griechische Bevölkerung hätte schon viel früher die Regierung wechseln müssen. Am meisten Angst hab ich vor den Gläubigern, die bald die Nase voll haben, und die Schrauben noch enger anziehen werden, um Griechenland für seinen Widerstand zu bestrafen...
 
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Es kam nicht aus dem Heiteren Himmel , sondern wurde von Experten schon längst erwartet.

Die neue Regierung tut der EU gut. Wir müssen für unsere Union auch Mitgliedschaftsbedienungen definieren.

Grexit ist die einzige Lösung, nur welcher Politiker übernimmt hierfür die Verantwortung ?

Alternativlos? Nein!

Eine Alternative wäre eine vernünftige basis für Europäische Zusammenarbeit in Form einer vernünftigen souveränen(!) Europäischen Regierung, welche schrittweise ein Zusammenwachsen der EU anstartet mit gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik, gemeinsamer Steuer- und Abgabenpolitik und gemeinsamer Währungspolitik mit dem Ziel einer richtigen Europäischen Union und keinem losen Staatenbund, dann wäre das Drucken von Euros auch vernünftig möglich(derzeit rasen wir auf eine Deflation zu, was ein langfristiges großes Problem werden kann!) und man müsste sich nicht als Spielball der Finanzmärkte herumtreten lassen, wie es derzeit mit der griechischen Regierung passiert.

"Die internationalen Finanzmärkte verweigern der neuen griechischen Regierung die Aufnahme neuer Schulden, da sie die angestrebten Reformen nicht für erfolgversprechend halten" -> Da sollten die Alarmglocken schrillen, klar kann man es den Finanzmärkten nicht verübeln, dass sie das Risiko nicht eingehen wollen, doch eine demokratisch legitimierte Politik verhindern? Halte ich für skandalös!

Das Problem liegt aber einfach an anderer Stelle, nicht die Kreditgeber sind die Schuldigen, sie müssen einfach wirtschaftlich denken und solange das Ausfallrisiko ihres Erachtens nach zu hoch ist, würde ich an deren Stelle auch keine Kredite geben, die Frage die man sich jedoch stellen muss lautet, wieso ist Griechenland überhaupt davon abhängig? Einfachste Gegenmaßnahme wäre Geld drucken und eine leichte Inflation produzieren, welche den Schuldendruck senkt -> Können sie jedoch nicht, da sie an der Nadel der EU hängen. Bei einer vernünftig umgesetzten Europäischen Einigung würde dies nicht passieren.

Aber das ist wohl alles zu utopisch und zu weit weg, da liegt Grexit wohl näher und würde zu unserer kurzsichtigen, visionslos- verwaltenden Regierung passen. Anstatt einen Plan für die Zukunft wird sich von einer Krise in den nächste gehangelt.
 
Alternativlos? Nein!

Eine Alternative wäre eine vernünftige basis für Europäische Zusammenarbeit in Form einer vernünftigen souveränen(!) Europäischen Regierung, welche schrittweise ein Zusammenwachsen der EU anstartet mit gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik, gemeinsamer Steuer- und Abgabenpolitik und gemeinsamer Währungspolitik mit dem Ziel einer richtigen Europäischen Union und keinem losen Staatenbund, dann wäre das Drucken von Euros auch vernünftig möglich(derzeit rasen wir auf eine Deflation zu, was ein langfristiges großes Problem werden kann!) und man müsste sich nicht als Spielball der Finanzmärkte herumtreten lassen, wie es derzeit mit der griechischen Regierung passiert.

"Die internationalen Finanzmärkte verweigern der neuen griechischen Regierung die Aufnahme neuer Schulden, da sie die angestrebten Reformen nicht für erfolgversprechend halten" -> Da sollten die Alarmglocken schrillen, klar kann man es den Finanzmärkten nicht verübeln, dass sie das Risiko nicht eingehen wollen, doch eine demokratisch legitimierte Politik verhindern? Halte ich für skandalös!

Das Problem liegt aber einfach an anderer Stelle, nicht die Kreditgeber sind die Schuldigen, sie müssen einfach wirtschaftlich denken und solange das Ausfallrisiko ihres Erachtens nach zu hoch ist, würde ich an deren Stelle auch keine Kredite geben, die Frage die man sich jedoch stellen muss lautet, wieso ist Griechenland überhaupt davon abhängig? Einfachste Gegenmaßnahme wäre Geld drucken und eine leichte Inflation produzieren, welche den Schuldendruck senkt -> Können sie jedoch nicht, da sie an der Nadel der EU hängen. Bei einer vernünftig umgesetzten Europäischen Einigung würde dies nicht passieren.

Aber das ist wohl alles zu utopisch und zu weit weg, da liegt Grexit wohl näher und würde zu unserer kurzsichtigen, visionslos- verwaltenden Regierung passen. Anstatt einen Plan für die Zukunft wird sich von einer Krise in den nächste gehangelt.

Wieder einer der elementare geldpolitische Zusammenhänge nicht versteht. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Am besten du liest dir den Wikipediaartikel zur Hyperinflation in Deutschland durch. (Alternativ gerne auch Zimbabwe o.ä.)

Edit: Ich habe mich überheblich ausgedrückt und formuliere um. Ich bin auch für einen Europäischen Bundestaat.

Aber:
Deinen ganzen zweiten Abschnitt kannst du mit deiner eigenen Feststellung: "würde ich an deren Stelle auch keine Kredite geben" weglassen. Es gibt nicht "Die" Finanzmärkte, als wäre das ein böswilliges, allmächtiges Etwas. Es sind viele einzelne Akteure auf dem Markt. Jeder für sich entscheidet dass das Risiko/Ertrag Verhältnis bei griechischen Anleihen unattraktiv ist. Es geht hier, wie du in deinem 3. Absatz auch richtig erkannt hast, überhaupt nicht darum ob die Politik legitimiert ist oder nicht. Wessen Alarmglocken sollten schrillen? Bei solchen Aussagen verliere ich gleich das Gefühl es mit einem rationalen Diskussionspartner zu tun zu haben (Deswegen die leicht unfreundliche Antwort vor dem Edit.) Da spielen wieder Emotionen rein, die in einer rationalen Diskussion nichts verloren haben.

Zu deinem letzten Absatz lässt sich eigentlich nur sagen, dass es einen verdammt guten Grund gibt eine unabhängige geldpolitische Institution zu haben. Das Prinzip kann mit der Gewaltenteilung, dem Rechtsstaat, der Verfassung usw verglichen werden. Es dient dazu den Staat vor dem Zusammenbruch zu schützen. Sollen wir darüber diskutieren wieso eine unabhängige Zentralbank Sinn macht? (Ernst gemeinte Frage) Eine von der Regierung kontrollierte Geldpolitik ist der grösste Wertvernichter aller Zeiten und trifft vor allem die "kleinen" Leute.

Meiner Meinung nach ist der Ursprung von fast allen staatlichen Problemen weltweit die Korruption. Ich erinnere mich an einen Artikel in dem der Autor die Ursachen von Korruption in kulturellen Aspekten einer Gesellschaft sucht. Man kann z.B. in Europa sehr schön eine Korruptionslinie zwischen katholischen und protestantischen Gebieten ziehen. Wenn es irgendjemanden interessiert mache ich dazu gerne ein neues Thema auf. (Kann man eigentlich ein Mod von seinem eigenen Thema werden? Ich würde dort dann gerne Diskussionsregeln einführen. Z.b. ein Minimum an Stil in der geschriebenen Sprache.)
 
Last edited:
Ich denke ich weiß mehr darüber als du, denn anstatt mir Wikipedia Artikel durchzulesen habe ich Volkswirtschaft einfach mal als Nebenfach studiert und mit einer recht akzeptablen 1.3 Gesamtnote abgeschlossen, Geldpolitik war kein unwesentlicher Teil des Faches. Aber anstatt mir vorzuwerfen ich habe es nicht verstanden kannst du mir ja gerne erklären, was deiner Meinung nach falsch wäre, dann kann ich dich eines Besseren belehren.

Kurz: Eine leichte Inflation ist etwas erstrebenswertes, da sie den Konsum ankurbelt. Deflation regt zum sparen an. die lange Version findest du in den genannten Wikipedia Artikeln. Am besten mal selber durchlesen.
 
http://www1.wdr.de/fernsehen/film_serie/kinozeit_dokumentarfilm/sendungen/agora106_ch-1.html


Nebenbei von wegen Schulden zahlen.... jeder Deutsche hier sollte vielleicht bei Gelegenheit mal seine Schulden abbezahlen - so wie "der Grieche" ja für die Situation verantwortlich ist, ists ja hier auch "der Deutsche".
Macht pro Kopf auch nur irgendwie 52.566€ die jeder Arbeitnehmer zu zahlen hat um unsere Staatsschulden zu tilgen... wenn das Geschehen ist würd ich mich ja erst wieder trauen die Fresse aufzureissen was "den Griechen" angeht, der seine Schulden nicht zahlen will.
 
moby3012 said:
Eine Alternative wäre eine vernünftige basis für Europäische Zusammenarbeit in Form einer vernünftigen souveränen(!) Europäischen Regierung, welche schrittweise ein Zusammenwachsen der EU anstartet mit gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik, gemeinsamer Steuer- und Abgabenpolitik und gemeinsamer Währungspolitik mit dem Ziel einer richtigen Europäischen Union und keinem losen Staatenbund, dann wäre das Drucken von Euros auch vernünftig möglich und man müsste sich nicht als Spielball der Finanzmärkte herumtreten lassen, wie es derzeit mit der griechischen Regierung passiert.

Dr.KokZ said:
Ich bin auch für einen Europäischen Bundestaat.

Zum Teil wird ja genau dieses Szenario seit Gründung des Euros angestrebt, was auch viele große Vorteile hätte wenn man es tatsächlich so umsetzt, gerade aufgrund der dazugewonnenen außenpolitischen Stärke.
Euch ist aber schon klar das eine souveräne Europäische Regierung mehr konzentrierte Macht in weniger Händen bedeutet, was prinzipiell undemokratischer ist und die individuelle Souveränität, Identität, Kultur, Entwicklung und Interessen der einzelnen Länder ausschließt.

Es gibt drei große Kräfte gegen diese Globalisierungsbewegung eines europäischen Superstaats, die Rechten, die Linken und die Frommen. Wenn man diese drei Parteien erfolgreich gegeneinander aufhetzt, wie in Dresden wenn Rechte gegen Religiöse demonstrieren und Linke gegen die Rechte, hat man mit diesen Gruppen kein Problem.

Bei Tsipras' Rechts / Links Bündnis hat das nun nicht mehr funktioniert, der Feind hat sich verbündet, nach 40 Jahren wurde in Griechenland erstmals wieder eine Linke Regierung gewählt.

Spannend wird wie weit Tsirpas an seinem radikalen Rebellenkurs festhalten kann oder ob sich seine Regierung am Ende auch wieder Kaufen lässt wie die von Samaras.


http://www.spiegel.de/kultur/gesell...echenland-und-mediale-rhetorik-a-1015864.html
 
Sehr gut :), leider nur als Nebenfach.

Wenn du VWL studiert hast verstehe ich aber einige deiner Aussagen nicht... Regierungen geben notorisch zuviel aus. Bisher wurde ganz Europa sehr viel Zeit durch die EZB gekauft ohne dass Nennenswerte Reformen auf den Weg gebracht worden wären. Wieso sollte Griechenland Reformen anstossen , wenn die Regierung sich mit frischen Geld selber finanzieren kann?

Teach a man to fish and he'll still vote for the one that gave him a fish.

DAS ist das wahre Problem.

Edit:
http://www1.wdr.de/fernsehen/film_serie/kinozeit_dokumentarfilm/sendungen/agora106_ch-1.html


Nebenbei von wegen Schulden zahlen.... jeder Deutsche hier sollte vielleicht bei Gelegenheit mal seine Schulden abbezahlen - so wie "der Grieche" ja für die Situation verantwortlich ist, ists ja hier auch "der Deutsche".
Macht nebenbei pro Kopf auch nur irgendwie 52.566€ die jeder Arbeitnehmer zu zahlen hat um unsere Staatsschulden zu tilgen... wenn das Geschehen ist würd ich mich ja erst wieder trauen die Fresse aufzureissen was "den Griechen" angeht der seine Schulden nicht zahlen will.

Gut dass ich kein Deutscher bin. Deine Ausage bestätigt jedoch genau meinen Spruch oben. Die Deutschen wählen auch gerne eine freizügige Politik. Einerseits prangerst du hier die deutsche Verschuldung an, andererseits bist du für extensive Wahlkamfgeschenke an verschiedene Interessengruppen. Ihr dreht euch doch im Kreis, wieso merkt ihr das nicht? Schäuble bekommt von allen Seiten nur Kritik weil er an der schwarzen Null nicht gerüttelt hat (Obwohl selbst die wahrscheinlich mit Tricksereien erreicht wurde.) Die bissigste Kritik kommt natürlich aus dem linken Spektrum.
 
Last edited:
Ist im Prinzip egal, welche Regierung in Griechenland oder sonst wo an der Macht ist. Am Ende werden wir zahlen - dafür wird unsere Regierung schon sorgen. Ist ja schließlich alles alternativlos.
 
Ist im Prinzip egal, welche Regierung in Griechenland oder sonst wo an der Macht ist. Am Ende werden wir zahlen - dafür wird unsere Regierung schon sorgen. Ist ja schließlich alles alternativlos.

Wehe du bringst dein Geld jetzt schon in Sicherheit MrYuri. Damit würdest du eine legitimierte Politik verhindern wollen! Hoch der Staat, alles dem Staat.
 
Ach, ich bin da total gelassen, Dr.Kokz. Auch die Arbeitsmärkte sind zunehmend globalisiert. Wenn die hier tatsächlich anfangen sollten, ihren großen europäischen Zentralstaat aufzubauen (was im Endeffekt nichts anderes bedeutet als dass Bayern in Zukunft nicht nur Deutschland, sondern halb Europa durchfüttern soll), den moby skizziert hat, such ich mir einfach ein anderes Land und wander aus. Vielleicht ein muslimisches - die Türkei könnte ich mir als nettes Plätzchen für die Zukunft vorstellen.
 
Sehr gut :), leider nur als Nebenfach.

Wenn du VWL studiert hast verstehe ich aber einige deiner Aussagen nicht... Regierungen geben notorisch zuviel aus. Bisher wurde ganz Europa sehr viel Zeit durch die EZB gekauft ohne dass Nennenswerte Reformen auf den Weg gebracht worden wären. Wieso sollte Griechenland Reformen anstossen , wenn die Regierung sich mit frischen Geld selber finanzieren kann?

Teach a man to fish and he'll still vote for the one that gave him a fish.

DAS ist das wahre Problem.

Das ist eine mögliche Betrachtungsweise, kein Argument. Hier kollidiert nicht, wie du ja anfangs schön versucht hast (mich ohne jegliche Argumente zu diskreditieren)darzustellen mangelndes volkswirtschaftliches Wissen, sondern schlicht und ergreifend zwei verschiedene Menschenbilder. Ich habe mich hier meines Wissens nach auch nie dazu geäußert was ich von der Geldpolitik der EZB halte, diese ist durchaus aus diskussionswürdig, aber in meinen Augen nicht direkt Gegenstand dieses Threads.

Fakt ist es muss einer demokratisch legitimierten Regierung möglich sein seine Art der gesellschaftspolitischen Herangehensweise durch Reformen umzusetzen ohne von Finanzinstituten, welche keinerlei demokratischer Kontrolle unterliegen(hiermit ist nicht die EZB gemeint) einen Stock in die Beine geworfen zu bekommen.
 
Wir drehen uns schon wieder im Kreis. "Es muss möglich sein." Du kannst nicht einfach moralische Behauptungen in den Raum stellen, sondern musst deine Argumentation auch zu Ende denken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten damit die neue griechische Regierung ihre Politik durchführen kann:

1. Schuldenschnitt (Enteignung)
2. Internationale Geldgeber zwingen Griechenland Geld zu leihen (Unmöglich & Faktisch Enteignung)
3. Nationale Banken und Investoren zwingen Griechenland Geld zu leihen (Faktisch Enteignung)
4. Verstaatlichung von nationalen Assets (Enteignung)

Andere Möglichkeiten sehe ich jetzt sofort nicht. Du ganz persönlich wirfst der demokratisch legitimierten Regierung ebenso Stöcke zwischen die Beine indem du ihr nicht dein gesamtes Erspartes überlässt... Richtig dämliche Argumentation... Du bewegst dich auf rechtlich sehr sehr dünnes Eis und hast eine bedrohlich kommunistische Denkweise.

Das Recht auf Eigentum ist nach Artikel 17 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ein Menschenrecht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eigentum_(Deutschland)
 
Angesichts des IS und der Krise in der Ukraine habe ich mich (noch) nicht nicht mit diesem Thema befasst.

Ich kann nur hoffe, dass die neue Regierung es schafft die Reichen zur Kasse zu beten, soweit das überhaupt noch möglich ist.
Wieder massen weise Menschen in den Staatsdienst zu stellen und Privatisierung zu stoppen halte ich jedoch für Aktionismus und sicherlich auch für Populismus. So bekommt Griechenland niemals einen akzeptablen Haushalt hin. Die Realität wird diese neuen dynamischen Politiker bestimmt bald wieder einholen und das Volk wird, so wie meistens nach einer Wahl, enttäuscht sein.
 
Zunächst einmal kann man feststellen, dass die bisherige Krisenbewältigungsstrategie im Bezug auf Griechenland gescheitert ist:

Die Arbeitslosigkeit und insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist seit Beginn der „Griechenlandrettung" massiv gestiegen. Die Staatsverschuldigung ist weiter gestiegen, was auch keinen verwundern sollte, denn genauso wenig wie sich ein Bettler zum Millionär sparen kann, kann sich ein Land in der wirtschaftlichen Depression gesund sparen. Das funktioniert nicht und kann auch nicht funktionieren. Weiterhin sind die Löhne der arbeitenden Bevölkerung deutlich gesunken und unzählige Menschen wurden in die Armut getrieben. Das Gesundheitssystem wurde kaputtgespart, sodass in den Krankenhäusern die Patienten zum Teil von den Verwandten gepflegt werden müssen, da das Personal fehlt und in manchen Krankenhäusern ist die Notaufnahme nur noch tageweise geöffnet. Die Säuglingsterblichkeit und die Selbstmordrate in dem Land sind massiv gestiegen und Hunderttausende stehen heute ohne Krankenversicherung da.

Mit der Goldenen Morgenröte ist eine Nazipartei in das Athener Parlament eingezogen, gegen die unsere NPD fast wie ein harmloser Trachtenverein wirkt und falls die Syriza-Regierung scheitert und sich die ökonomische Situation in dem Land weiter verschlechert, könnte wohlmöglich die extreme Rechte davon profitieren, ähnlich wie die NSDAP von der Wirtschaftskrise in den Jahren um 1930 massiv profitiert hat.

Nach einer grundlegenden Besserung der Verhältnisse in dem Land sah es bislang auch nicht aus. Eine erfolgreiche Rettungspolitik sieht anders aus.

Ob die neue griechische Regierung gut oder schlecht für das Land ist, kann man jetzt noch gar nicht beurteilen. Sie ist ja erst knapp zwei Wochen im Amt. Ihr Erfolg hängt ja auch nicht allein von ihr selbst, sondern auch von den EU-Partnern ab. Konservative Kreise und Politiker der etablierten Parteien dürften ein Interesse am Scheitern der Syriza haben, um so einen möglichen Wahlerfolg von linken Parteien anderer Staaten, wie etwa der Podemos in Spanien, zu verhindern. Wenn es dem Machterhalt dient, so dürfte diesen Menschen egal sein wie viel Geschirr sie dabei zerschlagen.

Zugute halten kann man der neuen griechischen Regierung zunächst einmal, dass sie gerade erst an die Macht gekommen ist und somit vermutlich noch nicht so umfassend mit den Eliten im Land verfilzt ist. Bei der Bekämpfung von Vetternwirtschaft und Korruption ist das von Vorteil. Weiterhin kann man ihr zugute halten, dass sie mit Yanis Varoufakis einen Fachmann als Finanzminister ernannt haben und nicht so einen dahergelaufenen Juristen mit Parteibuch und dem Sachverstand einer schwäbischen Hausfrau.

Ich würde mir wünschen, dass es der neuen Regierung gelingt die Situation der Menschen im Land nachhaltig zu verbessern und auch der Wirtschaft neuen Schwung zu geben, aber, wie bereits erwähnt, hängt der Erfolg der Politik der neuen Regierung nicht allein von ihr selbst ab.

Wir werden sehen...
 
Touji said:
Zugute halten kann man der neuen griechischen Regierung zunächst einmal, dass sie gerade erst an die Macht gekommen ist und somit vermutlich noch nicht so umfassend mit den Eliten im Land verfilzt ist. Bei der Bekämpfung von Vetternwirtschaft und Korruption ist das von Vorteil. Weiterhin kann man ihr zugute halten, dass sie mit Yanis Varoufakis einen Fachmann als Finanzminister ernannt haben und nicht so einen dahergelaufenen Juristen mit Parteibuch und dem Sachverstand einer schwäbischen Hausfrau.



Ziemlich gut auf den Punkt gebracht.
Wenn unser Finanzminister sagt "Herr Varoufakis kennt die Konstruktionsfehler des Euros besser als ich und ist im Gegensatz zu mir ein erfahrener Ökonom" spricht das wohl für sich.
Aber Macht korrumpiert immer und Politiker unterliegen auch bei allem guten Willen im Sinne des Volkes zu handeln, unumgehbaren Sachzwängen und müssen Kompromisse eingehen, dazu kommt das es in den europäischen Parlamenten einflussreichere Lobbys gibt als die Wähler.

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Wir drehen uns schon wieder im Kreis. "Es muss möglich sein." Du kannst nicht einfach moralische Behauptungen in den Raum stellen, sondern musst deine Argumentation auch zu Ende denken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten damit die neue griechische Regierung ihre Politik durchführen kann:

1. Schuldenschnitt (Enteignung)
2. Internationale Geldgeber zwingen Griechenland Geld zu leihen (Unmöglich & Faktisch Enteignung)
3. Nationale Banken und Investoren zwingen Griechenland Geld zu leihen (Faktisch Enteignung)
4. Verstaatlichung von nationalen Assets (Enteignung)

Andere Möglichkeiten sehe ich jetzt sofort nicht. Du ganz persönlich wirfst der demokratisch legitimierten Regierung ebenso Stöcke zwischen die Beine indem du ihr nicht dein gesamtes Erspartes überlässt... Richtig dämliche Argumentation... Du bewegst dich auf rechtlich sehr sehr dünnes Eis und hast eine bedrohlich kommunistische Denkweise.

Das Recht auf Eigentum ist nach Artikel 17 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ein Menschenrecht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eigentum_(Deutschland)

Oo

Ich habe einen Weg aufgezeigt, der keine Enteignung beinhaltet. Was ist kommunistisch an einer Europäischen Einigung? Du solltest evtl meine Lösungsvorschläge nochmal lesen bevor du mich in die kommunistische Ecke stellst. Ich lasse mich gerne als Zweckoptimist oder Träumer abstempeln aber als Kommunist schon mal gar nicht.

Mal davon ab ist dein Argument Art.17 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein extrem schwaches Argument. Ich habe keine Lust das näher zu erläutern, da ich damit einer Argumentation Stoff geben würde, die nichts mit meiner zu tun hat. Google doch mal "Eigentum verpflichtet"
 
Wieder einer der elementare geldpolitische Zusammenhänge nicht versteht. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Am besten du liest dir den Wikipediaartikel zur Hyperinflation in Deutschland durch. (Alternativ gerne auch Zimbabwe o.ä.)
die konventionelle geldpolitik hat hier längst das ende der fahnenstange erreicht. (liquiditätsfalle). nötig wären u.a. fiskalpolitik sowie ordentliche lohnerhöhungen hierzulande.
in welchem kontext erwähnst du hier hyperinflation?

Meiner Meinung nach ist der Ursprung von fast allen staatlichen Problemen weltweit die Korruption. Ich erinnere mich an einen Artikel in dem der Autor die Ursachen von Korruption in kulturellen Aspekten einer Gesellschaft sucht. Man kann z.B. in Europa sehr schön eine Korruptionslinie zwischen katholischen und protestantischen Gebieten ziehen. Wenn es irgendjemanden interessiert mache ich dazu gerne ein neues Thema auf. (Kann man eigentlich ein Mod von seinem eigenen Thema werden? Ich würde dort dann gerne Diskussionsregeln einführen. Z.b. ein Minimum an Stil in der geschriebenen Sprache.)
oha. kulturelle aspekte als ursache von korruption in kombo mit gebieten. na zum glück hat dieser autor nicht stattdessen staaten genannt. sonst müsste man fast die rassismus-keule schwingen.
korruption bzw. die größe der korruption hat IMMER erstmal was mit macht und kontrolle zu tun. je mehr macht, desto größer die potenzielle möglichkeit zur korruption/die potenzielle größe der korruption. ob der akteur sich staat, bank, unternehmen, politiker oder privatperson nennt, ist bis dahin egal.
parallel dazu ist wichtig zu bestimmen, was eigentlich korruption ist, wie das sanktioniert wird und wer das festlegt. amazon und co. müssen bis dato immer noch hierzulande kaum steuern zahlen. erreicht wird das durch windige verschiebeaktionen von kohle durch halb europa. aber np, is ja legal. dass eu-kommisionspräsident juncker seinerzeit als präsi von luxemburg aktiv daran mitgebaut hat - who cares?^^

Nebenbei von wegen Schulden zahlen.... jeder Deutsche hier sollte vielleicht bei Gelegenheit mal seine Schulden abbezahlen - so wie "der Grieche" ja für die Situation verantwortlich ist, ists ja hier auch "der Deutsche".
Macht pro Kopf auch nur irgendwie 52.566€ die jeder Arbeitnehmer zu zahlen hat um unsere Staatsschulden zu tilgen... wenn das Geschehen ist würd ich mich ja erst wieder trauen die Fresse aufzureissen was "den Griechen" angeht, der seine Schulden nicht zahlen will.
du wirfst hier einen sher wichtigen aspekt auf.
was du da benennst sind höchstwahrscheinlich die sog. bruttoschulden. netto=saldiert mit vermögen -> da sind wir gut im plus! bedeutet wenn man alle geldschulden von jedem in schland mit den geldvermögen verrechnet kommt eine positive zahl pro kopf raus.
weltweit gilt: geldvermögen=geldschulden -> da stellt sich doch bspw. die frage, wer denn hierzulande das ganze vermögen hat, dass der staat bzw. der steuerzahler ihm schuldet.

Wenn du VWL studiert hast verstehe ich aber einige deiner Aussagen nicht... Regierungen geben notorisch zuviel aus. Bisher wurde ganz Europa sehr viel Zeit durch die EZB gekauft ohne dass Nennenswerte Reformen auf den Weg gebracht worden wären. Wieso sollte Griechenland Reformen anstossen , wenn die Regierung sich mit frischen Geld selber finanzieren kann?

Teach a man to fish and he'll still vote for the one that gave him a fish.

DAS ist das wahre Problem.

Edit:

Gut dass ich kein Deutscher bin. Deine Ausage bestätigt jedoch genau meinen Spruch oben. Die Deutschen wählen auch gerne eine freizügige Politik. Einerseits prangerst du hier die deutsche Verschuldung an, andererseits bist du für extensive Wahlkamfgeschenke an verschiedene Interessengruppen. Ihr dreht euch doch im Kreis, wieso merkt ihr das nicht? Schäuble bekommt von allen Seiten nur Kritik weil er an der schwarzen Null nicht gerüttelt hat (Obwohl selbst die wahrscheinlich mit Tricksereien erreicht wurde.) Die bissigste Kritik kommt natürlich aus dem linken Spektrum.
das ist nur die halbe wahrheit. anknüpfend an obiges: bspw. versicherungen halten für altersvorsorgeprodukte (riester..) staatsanleihen aka staatsschulden. diverse privatisierte unternehmungen bekommen vom staat aufträge/geld. andersrum wurden diverse stuern für unternehmungen, großverdiener und vermögende in den eltzten 20 jahren gesenkt. das sind bisher alles fakten. darauf basierend meine meinung: schäuble IST die schwarze null.

Ist im Prinzip egal, welche Regierung in Griechenland oder sonst wo an der Macht ist. Am Ende werden wir zahlen - dafür wird unsere Regierung schon sorgen. Ist ja schließlich alles alternativlos.
in der tat. und wer bekommt die kohle?

Ach, ich bin da total gelassen, Dr.Kokz. Auch die Arbeitsmärkte sind zunehmend globalisiert. Wenn die hier tatsächlich anfangen sollten, ihren großen europäischen Zentralstaat aufzubauen (was im Endeffekt nichts anderes bedeutet als dass Bayern in Zukunft nicht nur Deutschland, sondern halb Europa durchfüttern soll), den moby skizziert hat, such ich mir einfach ein anderes Land und wander aus. Vielleicht ein muslimisches - die Türkei könnte ich mir als nettes Plätzchen für die Zukunft vorstellen.
bayern wurde durch zahlungen aus nrw erst groß. vorher war das nen entwicklungsland mit komischem dialekt.

Wir drehen uns schon wieder im Kreis. "Es muss möglich sein." Du kannst nicht einfach moralische Behauptungen in den Raum stellen, sondern musst deine Argumentation auch zu Ende denken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten damit die neue griechische Regierung ihre Politik durchführen kann:

1. Schuldenschnitt (Enteignung)
2. Internationale Geldgeber zwingen Griechenland Geld zu leihen (Unmöglich & Faktisch Enteignung)
3. Nationale Banken und Investoren zwingen Griechenland Geld zu leihen (Faktisch Enteignung)
4. Verstaatlichung von nationalen Assets (Enteignung)

Andere Möglichkeiten sehe ich jetzt sofort nicht. Du ganz persönlich wirfst der demokratisch legitimierten Regierung ebenso Stöcke zwischen die Beine indem du ihr nicht dein gesamtes Erspartes überlässt... Richtig dämliche Argumentation... Du bewegst dich auf rechtlich sehr sehr dünnes Eis und hast eine bedrohlich kommunistische Denkweise.

Das Recht auf Eigentum ist nach Artikel 17 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ein Menschenrecht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eigentum_(Deutschland)
1. wird sowieso kommen. sagt auch jeder konservative
2. hä?
3. hä?
4. dürfte imho nicht soviel bringen
5. kohle vonner ezb

kommunistisch halte ich für stark übertrieben. bei den amis gab es auch schon mal 90% vermögenssteuer nach 1948. und hierzulande wars glaube ich nicht viel weniger. eigentum verfplichtet eben auch.
nicht dass wir uns falsch verstehen: meinetwegen könnte hier jeder so reich werden wie er will. ich hätte auch nix dagegen, milliardär zu sein. das gibt das system nur leider nicht her.
 
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