Griechenland muss aus der Währungsunion austreten, um seine Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen zu können. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht, denn eine Abwertung innerhalb des Euros (z.B. Lohnkürzungen von bis zu 30%) würde in Griechenland zu noch stärkeren sozialen Unruhen führen. Ein solcher Austritt, den ich für sozial am verträglichsten halte, müsste verbunden werden mit einem entsprechenden weiteren Haircut, da die Schulden in Euro hinterlegt sind und eine Abwertung einer Drachme 2.0 sonst alles nur noch teurer machen würde.
Man darf nicht außer Acht lassen, dass der Euro ursächlich mit dafür verantwortlich ist, dass sich Griechenland (und auch bestimmte andere Länder) in dieser Verschuldungskrise befindet (in diesem Sinne ist es auch korrekt, von einer Euro-Krise zu sprechen). Eurobonds sind deshalb auch Schwachsinn, denn die niedrigen Zinsen für Staatsanleihen, die die PIIGS aufgrund der Währungsunion in der Vergangenheit nur noch zahlen mussten, sind ein wesentlicher Grund für die massive Verschuldung - es war über Jahre hinweg eine riesen Party. Man sieht ja, dass die nun hohen Zinsen am Kapitalmarkt die richtigen Anreize setzen und die Politik der betroffenen Länder zu längst überfälligen Reformen zwingen. Eurobonds würden dieses marktwirtschaftliche Instrument ausmerzen und uns am Ende zum Zahlmeister Europas machen. Einmal eingeführt, bekommen wir sie nicht mehr weg.