Waterboxx - Lösung für die Erderwärmung?

Joined
Jul 17, 2002
Messages
12,592
Points
0
Grad im Radio gehört. Der Niederländer Pieter Hoff, ehemals unter den TOP3 im weltweiten Handel mit Lilien, hat sich vor 7 Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen und an seiner Waterboxx genannten Erfindung gearbeitet. Mit ihr will er sich nicht nur noch reicher machen, sondern auch das Weltklimaproblem lösen. Er meint das Problem mit dem Klima sei ja im Wesentlichen, dass es zu viel CO2 in der Luft gäbe weil es zu wenig Bäume gäbe um das wieder umzufiltern. Seinen Berechnungen nach müsste man etwa eine Fläche von der Größe Kanadas mit Bäumen verforsten. Und da kommt seine Wasserboxx ins Spiel. Sie soll es nämlich möglich machen auch in extremen Regionen Bäume dauerhaft anzupflanzen. Momentan laufen Versuche in verschiedenen Wüsten- und Extremregionen überall auf der Welt und es sieht so aus als könnte es klappen...

Das Prinzip ist dabei eigentlich ganz simpel: Man pflanzt einen Baum an und setzt die Box wie eine Manschette darum:
waterbox1.jpg

Darin befinden sich einige Liter Wasser, die verdunsten, dann an den Lamellen an der Decke der Kiste kondensieren und schließlich über einen Faden wieder zurück zur Wurzel geführt werden. Aber die Box soll da nicht ewig bleiben, deshalb ist das Wasser, das über die Kiste zur Wurzel geführt wird, nur eine Minimalversorgung. Diese treibt die Pflanze dazu an, selbst nach mehr Wasser zu suchen, so dass die Wurzeln mehr oder weniger gezielt tief in den Boden getrieben werden, wo sie dann irgendwann wohl genug Wasser für die eigene Versorgung finden sollen. Das soll wohl nach den Versuchen ungefähr ein Jahr dauern. Theoretisch sollte es also möglich sein mit den Kisten die Wüste zu beforsten. Nach etwa einem Jahr kann man die Kiste abnehmen und für die nächste Pflanze benutzen, da die erste sich ja jetzt selbst versorgen kann.
waterboxgraphic.jpg


In 2006 Hoff took 25 Waterboxxes to Morocco’s Sahara desert, and after a year, 88 percent of the trees he treated had green leaves, while 90 percent of those watered weekly (the traditional local method) died under the scorching sun. He is conducting more experiments with 20,000 Waterboxxes in difficult terrains in places like Pakistan and Ecuador this year.

Hoff is hoping to recruit people to buy a few Waterboxxes from his Web site (groasis.com) to see how the invention works in other regions he hasn’t reached. “Everywhere you look, there’s space to plant,” he says. “But I can’t do this alone.”
Fragt sich halt ob und welche Konsequenzen solche tiefen Wurzeln dann wiederum für das Ökosystem drumherum haben.

Links:
http://www.wald.de/waterboxx-laesst-einen-wald-in-der-wueste-wachsen/
http://www.popsci.com/diy/article/2010-05/invention-awards-watering-plants-desert
http://www.nextnature.net/2008/11/boxing-the-desert/

Der Radiobeitrag vom 26.8. ist vermutlich ab morgen verfügbar
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/

Könnte das die Lösung für die weltweiten Klimaprobleme sein?
 
und das klappt? ich meine gerade in der wüste müssten die sich doch etliche meter (wieviel eigentlich ^^?) nach unten durch den wüstensand wurzeln!?!
ansonsten find ich das prinzip ganz klasse!
 
Bleibt nur die Frage, wie der Aquifer (Grundwasserstand) neugebildet werden soll, wenn alles voller Bäume steht. Schon heute werden in den ariden Gebieten die Grundwasserreservoirs angezapft und mancher Orts übermäßig beansprucht (schöne irrsinnige Beispiele hierzu bieten Israel und Saudi Arabien).
Wenn Bäume angepflanzt werden, werden diese auch früher oder später vom Menschen genutzt, was wiederum bedeutet, dass auch diese Menschen mit Wasser versorgt werden müssen, was dazu führt, dass man weitere Tiefwasserbrunnen bohrt. Die Konsequenz ist, dass der Mensch das Wasser trinken wird, was für die Bäume bestimmt war.

Ich glaube daher eher nicht, dass ein Plastikbottisch die Lösung ist.
 
Jo, sowas in der Art hab ich auch schon gedacht und deshalb hab ichs auch hier reingestellt. Ich hoff nämlich drauf dass jemand hier voll Ahnung von sowas hat und was dazu sagen kann. Im Radio haben sie das nämlich leider nichtmal erwähnt.
 
Ich weiß jetzt nicht wie viel sich die Sahara in den letzten Jahren so vergrößert hat aber die Sahara (o9der andere Wüstengebiete) beforsten zu wollen halt ich für groben Unfug.
Partiell mag das ja sinnvoll sein (wobei sich dann die Frage nach dem relativen Nutzen in Sachen weltweites CO2 stellt) aber eine komplette Beforstung (und damit grobe Veränderung bis Zerstörung des Ökosystems Wüste) kann ja nicht wirklich in einem ökologischen Grundgedanken erfolgen...

Da halte ich altmodisches Aufforsten irgendwie für sinnvoller.
 
Regenwald in Lateinamerika wieder aufforsten wäre intelligenter und wahrscheinlich auch wesentlich kostengünstiger als Tausende von Bäumen mit Tausenden von Bottichen in die Wüste zu pflanzen.
 
Könnte das die Lösung für die weltweiten Klimaprobleme sein?
Problem ist nicht, das zu wenig Bäume wachsen, sondern das zu viele gefällt werden, ohne das man ans Nachpflanzen denkt, und dafür brauch ich keine Wasserboxx!
Interessant ist es eher um vereinzelte Bereich zu kultivieren, wo sonst schwer was wächst, z.B. für Parkanlagen in heissen Zonen um dort den Wasserverbrauch zu senken um diese am Leben zu halten.
Aber die Fläche Kanadas mit Wasserboxxen vollzumüllen halte ich für sehr utopisch.
 
Die Lösung um die Ausbreitung der Wüste zu verhindern ist rein theoretisch sehr einfach:

Die Vernichtung der natürlichen Grenzen ein Ende setzen, die die Ausbreitung der Wüste überhaupt möglich macht bzw. so extrem beschleunigt.

Rein praktisch ist das inzwischen natürlich ein wenig komplizierter. :o

Und zum eigentlichen Zwecke dieser "Dinger" ist das was PJ sagte sehr treffend. Natürlich sollte man vor den Aufforsten den unkontrollierten Raubbau erstmal stoppen. Wieder sone Kopfschüttel Erfindung.
 
Naja, ich halte es für durchaus möglich dass der Grundwasserspiegel sich wieder hebt sobald die Gegend bewaldet wird.
Selbiger senkt sich ja auch ab, sobald ein Wald vernichtet wird, die Bäume halten das Wasser sozusagen oben.
 
Grundgedanke interessant aber Afrika mit Plastikkästen zuzupflastern ist eher gewagt aus finanzieller und ökologischer Sicht
 
Wie viel Bäume müsste ich eigentlich pflanzen um das Verursachte CO2 bei der Herstellung dieses Kastens wieder wett zu machen?
 
Du müsstest das CO2 was bei der Herstellung anfällt natürlich auch direkt wieder binden, sonst geht die Rechnung nicht auf :D
 
Back
Top Bottom