Volle Kraft voraus? - Deutschlands zukünftige Energieversorgung.

brainsheep

Staff member
Moderator
Ehrenmember
Joined
Feb 27, 2007
Messages
46,514
Points
490
Nun hat sich die Bundesregierung mit den Energiekonzernen also auf einen Atom-Kompromiss geeinigt.
Doch schon droht neuer Ärger. Die Oppositionsparteien werfen der Regierung Klüngel mit der Energiewirtschaft vor und droht mit Klage.
Was haltet ihr von dieser Vereinbarung?
Beschreitet die Bundesregierung mit ihrem Energiekonzept den richtigen Weg in eine energiepolitisch sichere Zukunft oder hat die Atom-Lobby auf Kosten der Steuerzahler und eines zukunftsorientierten Energiekonzepts obsiegt ?
Hier mal ein Taggeschau.de FAQ zum Kompromiss
http://www.tagesschau.de/inland/faqlaufzeiten100.html
Das sagt die Opposition
http://www.tagesschau.de/inland/atomvereinbarung104.html
Monitor-Beitrag zu Nachrüstbestimmungen von alten Atommeilern
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/0909/atom.php5
 
Was soll man sagen? Wrd Zeit dass diese Regierung endlich geputscht wird!
 
Finde diesen Beschluss ebenso falsch wie den Atomausstieg an sich! Hier wird mal wieder aus ganz falschen Gründen gehandelt!
 
Ganz einfach mit Atom ist es wie mit Öl, völlig können wir sie nicht aus unserem bestehenden System entfernen.
Man braucht Vorlaufzeit und den Willen, Zeit haben wir bis uns der nächste Meiler um die Ohren fliegt und Willen haben wir dann wenn die Anti Atom Lobby mehr zahlt als die Atom Lobby....
 
der atomkompromiss zeigt imho, wer im staate germany die hosen anhat: die wirtschaft bzw. hier die energiekonzerne. oder kann mir einer ne studie präsentieren, die zeigt, dass wir ohne die jetzige umstellung kurz-, mittel- oder langfristig energiemäßig unterversorgt wären?
 
Pro Atom:
-CO2 Ausstoß
-Grundlast (läuft und läuft und ...)

Kontra:
-Sicherheit (alt und Terrör)
-Abfall (nach Gorleben? das Teil ist ungeeignet aber die 4 geeigneten und per Studien empfohlen Standorte in Niedersachsen wurden ja aus wahltaktischen Gründen damals abgelehnt. Jetzt sind da 5Mrd investiert (ja Euro). Natürlich muss sich da auch die tolle grüne Tante fürs ungeeignete Gorleben aussprechen. Tolle Naturpartei.)
-Anlaufzeiten (ein AKW kann keine Spitzen abfangen - man kann nicht mal eben den Schalter von on auf off setzen)

Über den Prozentanteil am Strommix gibt es extrem unterschiedliche Angaben (je nach Quelle). Das schwankt zw. 12 und 28%). Bei der Grundlast liegt es sogar bei 45%. Fakt ist aber auch das Windräder still stehen weil es zuviel Angebot gibt. Schon heute. Auch standen 2009 50% der AKWs still. Hat das wer gemerkt? Also ich nicht.

Dann haben noch die ganzen Stadtwerke in Hinblick auf den Ausstieg umgerüstet bzw. in erneuerbare Energie investiert. Sie sind die fetten Verlierer. 50Mrd Gewinn werden die großen 4 wohl einfahren mit den neuen Laufzeiten. Die angepeilten Abgaben sind im Vergleich lächerlich.
 
Sollen se es direkt in den nächsten See verklappen oder wir stellen auch Leute ab wie Mr. Burns die als Strafe nach Abmahnungen radioaktiven Müll essen müssen. Je nach Strafe 1-2 Fässer ~
 
Bevor wir über die Verlängerung mit Atom reden können, muss man erstmal darüber reden, ab welcher Zeit ein alter Atommeiler überholt werden muss um den aktuellsten Technologien zu entsprechen.
MMn muss ein Meiler alle 10 Jahre auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht werden.
Die Politik schafft es nur leider nicht, dies bei den Energieriesen durchzusetzen.
Sollen sie doch klagen und jammern, weil die Gewinne nicht mehr so krass ausfallen, soll doch ein großer Konzern bankrott gehen, was meint ihr wie schnell kleine Anbieter in deren Rolle schlüpfen würden.
Kein einziges Unternehmen ist unersetzlich in meinen Augen.
 
Wie soll denn bitte ein mittelständischer Familienbetrieb aus Hinteroberunterbayern ein Kraftwerk und die Infrastruktur dafür bauen? oO Wenn einer der großen Energieversorger Bankrott gehen würde wäre eher die Folge, dass die bestehenden den Kadavaer aufteilen und noch größer werden.

Eine effiziente Energieversorgung ist nur mit einem ganzheitlichen Konzept möglich, solange unsere Politiker da Angst haben sich die Finger zu verbrennen kann das (leider) nur von Großkonzernen geregelt werden.
 
22:15-23:00 Phoenix - "Der Atomkompromiss – Energierevolution oder Sieg des Lobbyismus?"
 
und was machen wir, wenn unsere atomkraftwerke dann aus sind? richtig, ordentlich atomstrom aus frankreich importieren \o/
 
grundsätzlich ist energieversorgung für uns doch ein absolutes grundbedürfnis, ähnlich wie nahrung. bei letzterem funktioniert die privatwirtschaft einigermaßen gut. es gibt (meistens) echten wettbewerb. ebenso scheint die kontrolle von herstellern gut zu funktionieren. staat/bürger haben großen einfluss.
bei der energieversorgung ist das jeweils nciht der fall.
 
grundsätzlich ist energieversorgung für uns doch ein absolutes grundbedürfnis, ähnlich wie nahrung. bei letzterem funktioniert die privatwirtschaft einigermaßen gut. es gibt (meistens) echten wettbewerb. ebenso scheint die kontrolle von herstellern gut zu funktionieren. staat/bürger haben großen einfluss.
bei der energieversorgung ist das jeweils nciht der fall.

Das liegt aber allein schon an der Heterogenität von "Nahrung". Es gibt unüberblickbar viele Nahrungsmittel. Aber es gibt nur ein Endprodukt Strom (zugegebenermaßen gibt es ein paar Herstellungsmethoden. Lass es mal ein Dutzend sein, die wirklich Relevanz haben). Je dichter das Produkt, desto dichter ist auch die Branche.
 
Das liegt aber allein schon an der Heterogenität von "Nahrung". Es gibt unüberblickbar viele Nahrungsmittel. Aber es gibt nur ein Endprodukt Strom (zugegebenermaßen gibt es ein paar Herstellungsmethoden. Lass es mal ein Dutzend sein, die wirklich Relevanz haben). Je dichter das Produkt, desto dichter ist auch die Branche.

jup. wobei vor allem die kombination der finanziell hohen markteintrissbarriere da wohl viel ausmacht. hatte ja weiter oben schon jemand geschrieben.
 
Bedeutet das: "Ich muss unfassbar viel investieren um überhaupt irgendwie bei den Etablierten mitspielen zu dürfen"?
 
Zumindest um sinnvoll mitzuspielen. Natürlich, es gibt auch Förderungen damit Herr Heinz auf dem Dach seines Einfamilienhauses Strom in praktischen Solarpanels anpflanzen und den Überschuss weiterverkaufen kann, das ist allerdings nur für Energietechniken, die mit dem Konzept von Grund-, Mittel- und Spitzenlast kaum vereinbar sind - natürlich bekommen wir damit auch Strom, für eine zuverlässige Stromversorgung braucht es die robusten Versorgungssysteme der Großkonzerne, um die (heftigen!) Schwankungen abzufangen.
 
Bedeutet das: "Ich muss unfassbar viel investieren um überhaupt irgendwie bei den Etablierten mitspielen zu dürfen"?
genau richtig.
wir haben u.a. dadurch im energiebereich ein geradezu klassisches, homogenes http://de.wikipedia.org/wiki/Oligopol
bau doch mal irgendein kraftwerk (kohle, atom usw.). das bedeutet je nach größe investitionen von xx-xxxx millionen € für matrial, personal usw usf.
außerdem ist der markt eigentlich gesättigt, jedenfalls was die energiemenge angeht. d.h. du hast auch noch probs, gegen die atablierten anzukommen. die könnten nämlich zb einfach vorübergehend die preise derart senken, dass du nicht mehr kostendeckend strom erkaufen kannst und pleite gehst.
zudem haste ja auch ne offensichtliche kartellbildung - wenn auch eine, die das kartellamt nur schlecht bekämpfen kann. denn illegale preisabsprachen sind quasi gar nciht erforderlich. wenn rwe sagt:"unsere kosten steigen. das müssen wir auf die verbraucher umlegen." wäre bei einem "richtigen" markt die normale konsequenz, dass die kunden zum billigeren anbieter wechseln. dies ist in einem oligopol bzw. hier speziell im erngiebereich aber nur mit einschränkungen möglich. hier findet eher statt, dass dann die anderen oligopolisten (eon etc.) sich die hände reiben und einfach auch die preise erhöhen.

@golan: das mit den schwankungen ist natürlich richtig. aber das verstärkt ja nur noch meine obigen ausführungen.
 
Back
Top Bottom