Ai, Ai. Meine Güte das klingt ja hier beinahe so, als stehe uns in naher Zukunft ein Krieg bevor, nur weil die USA ihre Präsenz in der Nähe des Südchinesischen Meer, darauf zielt das ganze nämlich ab, verstärken? Natürlich tun sie das, alltägliche Machtpolitik. Wie in den Artikel beschrieben geht wie immer um Rohstoffvorkommen. Tag täglich werden solche Entscheidungen getroffen und immer findet sich jemand, der seine Interessen und Souveränität gefährdet sieht, sie es auch u.a. ist. Die Frage wie sich Japan positionieren würde, stellt sich in Relation der eigenen Interessen und den Verhältnissen zu beiden Großmächten, ist die einzige die wirklich klar ist und nicht ständiger Veränderung. Daher sind mögliche Positionen anderer Interessenvertreter reine Spekulation und auch nur heiße Luft, denn zu so einer Konfrontation wird es sowieso nicht geben., denn zum einen hat eben keine Nation ein ernsthaftes Interesse daran und zum anderen, ist die Kapazität der NATO, insbesondere der USA sehr strapaziert. Weitere Übersee Abenteuer werden die Amerikaner vermeiden wollen und Erfolgsaussichten hätte es ohnehin nicht.
Statt einen neuen Kalten Krieg herbeizuzaubern, sollten viele doch erst mal die immer noch präsente Blockdenkweise ablegen. Denn genau bei diesen Schwarz Weiß Geplärre wird doch von beiden Seiten, aber eben besonders von den Wächtern der Freiheit. Man bezeichnet die USA als das kleinere Übel und zieht als Beispiel heran das das böse China u.a. Tibet besetzt hält? Auf der anderen Seite hält aber seit „kurzem“ die Amerikaner den Irak unter Missachtung der Staatengemeinschaft und vom Internationalen Recht mal zu schweigen besetzt. Eine souveräne Regierung, um die es natürlich nicht allzu schade ist, wurde gestürzt und das aus Gründen, die sich „hinter her“ als falsch herausstellten. Im Gegensatz dazu hat die Volksrepublik im Tibet aber einen ganz anderen Background und kann durchaus zu Gunsten eben dieser ausgelegt werden, ein ganz anderer historischer, ethnischer Hintergrund.
Aber das wird ja auch gar nicht verleugnet, denn wenn die Sicherung unseres Wohlstandes eben genau das Bedarf, tja dann soll es so sein. Man outet sich damit quasi als Sozial Darwinist, Egoist und führt die eigenen, scheinbaren, Ideale ad absurdum. Ich darf das schon machen, wenn es mir gut tut, tut es aber jemand anders und der ist nicht meiner Meinung ist das was anderes.
Auch scheinen mir viele die Volksrepublik nicht wirklich zu kennen. Die Wirren Jahre der Quotenerfüllung, Mao und die Kulturrevolution sind schon lange überstanden. Die dadurch oder andere entstandenen Probleme werden konsequent und rational angegangen. Man siehe etwa die fortschreitende Desertifikation von der China stark betroffen ist. Sehr gut in der Inneren Mongolei zu sehen, das war einst weitestgehend weites Grasland, heute wird sie von der Wüste verschlungen. (Mit solchen Problemen hat die „eigentliche“ Mongolei auch zu kämpfen) In einer selbst verherrlichenden Dummheit und Überheblichkeit haben die Revolutionären Vollidioten die Wölfe ausgerottet, das Land überweidet und so weiter. Heute sehen die Chinesen das klar und deutlich als Fehler, wenn sie es auch nicht eingestehen, aber sie tun etwas dagegen und auch schon präventiv bereiten sie sich wesentlich effizienter auf den Energiewandel vor, in einigen Bereichen echte Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Natürlich gibt es trotzdem noch viele Dinge die mir in der Richtung und auch in anderen Bereichen nicht gefallen, nur als Randnotitz. Aber eben diese Effizienz durchströmt viele Bereiche und man muss den Chinesen zugestehen, das der Hauptteil ihrer außenpolitischen Aktivitäten diplomatischer Natur sind, das was die westlichen Staaten in der Regel predigen, aber selten tun.
Ich habe hier auch kein Interesse daran die Volksrepublik China hier nun überaus positiv zu beleuchten, noch eine umfassende Aufklärungskampagne zu starten. Allerdings sollte man dann doch eher auf Menschen wie F zurückgreifen, denn der Mann hat eine wahrhaft umfangreiche Erfahrung, statt auf diese gängigen Klischees, ein Besuch des Landes wäre natürlich das Optimum, um die Lebensumstände der Chinesen mal genauer zu betrachten. Also solch radikale Umbrüche wie man sie immer wieder in Russland, um eine andere Großmacht als Vergleich heran zu ziehen, zu sehen bekommt, wird man in China kaum finden, die Übergänge zwischen Land und Stadt sind wesentlich ausgewogener. Interessant ist natürlich auch ein Vergleich von Peking und Sonderverwaltungszonen, wie etwa Hong Kong, letzteres ist sowieso besonders beeindruckend, wenn man denn auf solche Metropolen steht.
Wie dem auch sei, um nochmal zum Thema zurückzukommen. Die Chinesen nun als moralisch minderwertiger darzustellen oder eben die Vereinigten Staaten als besser Übel, finde ich daneben. Mir fällt da auch immer wieder das gute Kuba ein, was seit Jahren im Würgegriff der USA gehalten wird, natürlich um die Demokratie in Kuba herbeizuführen. Von den Vereinten Nationen wird das ja immer wieder verurteilt, ich erinnere mich an das Votum im Jahre 2002. 173 dagegen, 3 dafür, darunter die USA auch die USA, die auch ihr Veto gegen die Verurteilung des IGH aufgrund der illegalen Militärhilfe an die Contras in Nicaragua einlegen. Äußerst demokratisch. Achja Kuba, da wäre ja auch noch die Guantanamo Bay Naval Base, unerwünschte militärische Präsenz in einen souveränen Staat und Folter im Namen der Freiheit. (Wir erinnern uns wenn Kommunisten und andere Abweichler foltern ist das Böse) Das Ideal JoJo Deluxe quasi. Wenn man noch bedenkt das die Guten teilweise Umgangsformen gegenüber Homosexuellen haben die durchaus vergleichbar sind mit so manchen islamischen Staat, nicht überall werden sie gehängt, und der Kreationismus Wahlkampfthema ist, finde ich schon zum schaudern, was als kleineres Übel bezeichnet wird. Geben sich ne ganze Menge Menschen mit ziemlich wenig zu Frieden, ein deutlich zur anspruchsloser Frieden für die Menschheit.