Kaukasus-Konflikt

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Da beim Crash wahrscheinlich der alte Thread verloren ging, muss ich einen neuen aufmachen.

Im Kaukasus-Konflikt vom 7. August–16. August 2008 kämpften Georgien auf der einen und Russland/Abchasien/Südossetien auf der anderen Seite gegeneinander. Ziel auf georgischer Seite war es, die staatliche Kontrolle in den abtrünnigen Provinzen Abchasien und Südossetien wiederherzustellen. Dieser Versuch wurde durch reguläre russische Truppen unterbunden (unterstützt von Milizen aus Abchasien/Südossetien).

Eine der zentralen Fragen des Konfliktes war die Schuldfrage; wer hat zu erst geschossen? Diese Frage wurde auch heiß im UF diskutiert.

Dank des investigativen Journalismuses des ZDF konnte das deutsche Fernsehvolk gestern Nacht die erschreckende Wahrheit erfahren. Da die Dokumentation noch nicht in der Mediathek ist, fasse ich es mal zusammen.

- Das kleine Georgien hat zu erst geschossen! Der georgische Präsident Sakaschwilli gab als erstes den Befehl, die südosstische Hauptsadt Tschimwali zu beschießen.
- Beide Partein sind im Schuld am Krieg. Beide haben sich gegenseitig angestachelt.
- Georgien hat den Propagandakrieg gewonnen. Die ganze Welt stand auf Seiten Georgiens.
- Russlands Militärsprecher wussten, dass sie die A-Karte gezogen hatten. Deswegen waren ihre Pressekonferenzen ungewöhnlich offen und man kann sagen, dass sie die Wahrheit sagten.
- Georgien hoffte auf internationale Unterstützung durch die Nato, aber Sakaschwilli unterschätze schlichtweg die russische Armee, auch wenn sie völlig veraltet war
- Kriegsverbrechen gab es nicht. Der vom russischen Staatsfernsehn propagierte Genozit fand nie statt.
- Verlierer des Krieges sind: Georgien (militärisch), Russland (internationales Ansehen), die Nato
- Gewinner des Konflikts: Die Europäische Union, da sie die einzige Institution war, die schnell und in angemessener Weise reagierte und verhandelte.


Das besondere an der ganzen Sache war die Aufmachung des Themas durch das ZDF. Das ZDF hat seine Dokumentation so dargstellt, als ob ihre Journalisten als erste die Wahrheit herausgefunden hätten und in Besitz des heiligen Grals wären. Die Wahrheit war dem ZDF soooo wichtig, dass sie dem Thema gleichmal den besten Sendeplatz eingeräumt haben: Sonntags um 23:30Uhr. Reife Leistung :top
Wenn die Wahrheit so brisant war, warum kam sie erst so spät?
Heuchlerei vom ZDF


Schade, dass der alte Thread weg ist... denn jetzt steht der Beitrag so alleine hier
 
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Ich schau mir grad mal die Videos an.

Aber vorweg muss ich meine Aussage von oben bissel revidieren:
Einer der von Russland genannten Gründe, weshalb sie in den Krieg zögen, war der Genozid an Südosseten. Das war eindeutig falsch, aber nie mehr von der Medienwelt klargestellt worden.


Edit: Also wenn ich die Videos richtig gedeutet habe, ging es (in Bezug auf die Kriegsverbrechen) um die Zerstörung der Schule und von Wohnhäusern. Die Schule wurde deshalb zerstört, weil die Georgier mit alten Waffensystem hantierten. Die haben keine "smart bombs" mit Videokamera wie die USA, die man punktgenau ins Ziel lenken kann; die müssen sich mit alten Raketenwerfertrucks aus Sowjetzeit zu frieden geben, die für eine großflächige Zerstörung des Terrains entwickelt wurden. In der Nähe der Schule lag eine militärisch wichtiges Objekt, weshalb der Beschuss freigegeben wurde.
Die Zerstörung von Wohnhäusern wurde von beiden Seiten begangen, jedoch von georgischer und russischer Seite nicht gezielt. Nur die südossetischen Milizen drangen in Tschimwali gezielt in von Georgiern bewohnte Häuser ein und sprengten diese. Dies tat man, weil man zum einen die (zivilen) Georgier vertreiben wollte, zum andern um im Kampf der Bilder behaupten zu können 'Seht her, die georgische Armee zerstört Wohnhäuser'

Der Zerstörung der Schule und der Wohnhäuser fällt in die Kategorie Kollateralschäden; einen ausdrücklichen Befehl zum Kriegsverbrechen gab es auf keinen Seiten.
Zumal das auch der Philosphie dieses Krieges widersprach. Man wollte schnellstmöglich Gebietsgewinne erzielen bzw. Gebiet verteidigen und nicht eine Bevölkerungsgruppe vertreiben oder gar auslöschen
 
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Der andere Grund war, dass georgische Truppen dort stationierte russische Friedenstruppen* beschossen haben. Das wurde AFAIK bisher nicht widerlegt.

Beide Seiten haben da eine Propaganda-Show abgezogen und bei den Details nicht immer die Wahrheit gesagt. Das ist allerdings bei modernen Kriegen relativ normal. Beim letzten Irakkrieg hies es ja auch, dass Deutschland sich daran überhaupt nicht beteiligt, aber im nachhinein hat sich auch das als unwahr herausgestellt.

Was wirklich geschehen ist merkt man also, wenn überhaupt, erst im nachhinein.

Wenn Georgien sich wirklich nur gegen eine russische Invasion hätte verteidigen wollen, hätte es gereicht den Tunnel, der den russischen mit dem georgischen Teil Ossetiens verbindet, zu zerstören. Der Angriff auf die Stadt war also offensichtlich so geplant.

In Russland hatte man aber wohl auch damit gerechnet, dass Georgien dort militärisch aktiv werden wird. Wären sie völlig davon überrascht gewesen wäre das Militär nicht so schnell da gewesen. So etwas kann man nicht von heute auf morgen vorbereiten. Es muss vom Panzer bis zur Dosensuppe der Soldaten schließlich alles erst einmal geordert, vorbereitet und dahingekarrt werden. Das dauert Wochen wenn nicht Monate.

*Diese wurden nach dem letzten Bürgerkrieg dort stationiert. Es waren natürlich nicht nur russische Truppen, sondern je ein Drittel Georiger, Südosseten und Russen.
 
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Ob der Beschuss von 'Friedenstruppen' als Kriegsverbrechen geahndet werden kann, weiss ich nicht. Aber es ist logisch, dass in einer militärischen Auseinandersetzung als erstes die Truppen des Feindes angegriffen werden.

Und wie gesagt, beide Seiten haben auf den Krieg hingearbeitet; beide Seiten hatten schon seit langem Pläne für jeweilige Operationen. Nicht ohne Grund schossen die Abchasen im Mai 2008 eine georgische Aufklärungsdrohne ab.

Am Tunnel (auf georgischer Seite) wurden Vorbereitungen zur Sprengung entdeckt, doch es hat nicht geklappt.
Wenn man den Tunnel gesprengt hätte, hätten die Russen einen Umweg von wenigen Tagen in kauf nehmen müssen. In der Zwischenzeit hätte aber wohl mehr die russische Luftwaffe Krieg geführt, was im Endeffekt auch auf eine Niederlage Georgiens hinausgelaufen wäre
 
Ich würde zusammenfassend sagen, dieser Krieg hat einige Dinge, die sich schon länger abzeichnen, deutlich klargemacht.

1) Das Russland von heute, Putins Russland, ist nicht mehr der träge Koloss aus Jelzins Zeiten. Nach dem Tschetschenientrauma/-debakel betreibt Russland wieder aktive militärische Außenpolitik im Kaukasus, gegen die die USA vorerst mal nichts unternehmen können oder wollen (eher ersteres).

2) Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die EU immer stärker eine außenpolitische Unabhängigkeit von den USA und deren Bündnissystem(en) (sprich: NATO) entwickeln; zumindest in Belangen des direkten geostrategischen Umfeldes. Der Konflikt zwischen Russland und Georgien schwebt ja schon seit Jahren in der Luft, was ja auch der Grund war, wieso die USA in der Vergangenheit so stark dazu gedrängt haben, Georgien in die NATO aufzunehmen, was von den anderen Mitgliedsstaaten vorausschauend abgelehnt wurde. Die USA sind außenpolitisch nach wie vor sehr stark geschwächt, während sich die EU langsam von ihnen emanzipiert.

3) die UN ist nach wie vor machtlos, vielleicht durch die US-amerikanischen Kreuzzüge der letzten Jahre, die ihre Authorität stark untergraben haben, noch machtloser als zuvor. Dafür scheint die EU sich langsam außenpolitisch als Zünglein an der Waage im Schlagabtausch zwischen USA und Russland zu können.

4) Die Medien sind endgültig in den Kriegsalltag eingekehrt und nun Teil jedes Schlachtfelds und jeder strategischen Planung, genauso wie Flugzeug, Panzer und Gewehr. Sprich: Jeder hat welche und letztendlich geht es nicht darum, wer im Recht ist, sondern wer die besseren, weil lauteren hat.
 
Ob der Beschuss von 'Friedenstruppen' als Kriegsverbrechen geahndet werden kann, weiss ich nicht. Aber es ist logisch, dass in einer militärischen Auseinandersetzung als erstes die Truppen des Feindes angegriffen werden.

Das ist mir schon klar, nur ist es halt ein Rechtfertigungsgrund für einen Militärschlag. Wenn z. B. irgendwo Blauhelmsoldaten massiv beschossen werden muss man schlicht damit rechnen, dass das nicht unbeantwortet bleibt. Erst recht wenn das Land das diese entsendet hat quasi direkt nebenan liegt und dafür bekannt ist einen kurzen Geduldsfaden zu haben.

Natürlich ist das nicht der im russischen Fernsehen propagierte humanitäre Grund, mit welchem man den Militäreinsatz seiner Bevölkerung besser verkaufen kann. Wen heutzutage ein Land Krieg führen möchte wird es immer entweder behaupten, dass es angegriffen wird oder dass man nur die armen <beliebige ethnische Minderheit einfügen> vor der grausamen Ermordung durch den/die <Name der gegnerischen Konfliktpartei einfügen> retten möchte oder beides.

Wenn es dann wirklich mal einen Völkermord gibt, wie 1994 in Ruanda, dann ist meist kein Helfer zur Stelle.
 
*Schaufel* *Schaufel* *Klonk* Ah, da is ja die Leiche!

Es gibt Neuigkeiten zum Thema Abchasien:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/8102097.stm

Russia has vetoed an extension of the UN observers' mandate in Georgia, so a 131-strong UN team will now have to leave the Georgia-Abkhazia border zone.

Russia's move at the UN means there will be no more impartial international observers inside the disputed regions of Abkhazia and South Ossetia.

The UN mandate was "built on old realities," said Russia's ambassador to the UN, Vitaly Churkin.

Russia has controlled the rebel areas since a war with Georgia last year.

Speaking at the UN Security Council in New York, Mr Churkin said "only a new security system on the Georgian-Abkhaz border could guarantee non-aggression by Georgia".

Recognition row

Russia has recognised the independence of Abkhazia and South Ossetia, but the West says the two regions remain part of Georgia.

Abkhazia's ethnic Georgian community complains that security has deteriorated since last year's war.

Georgia's Foreign Minister Grigol Vashadze denounced the Russian veto, saying Tbilisi would never accept any decision that challenged Georgia's territorial integrity.

UK Foreign Secretary David Miliband accused Russia of using its veto power to "pursue its own narrow interests".

The UN mission has been on the ground in Abkhazia since 1993, when it was deployed to monitor an earlier ceasefire between Abkhaz separatists and Georgian forces.

The BBC's Tom Esslemont in Tbilisi says the ending of the UN mandate comes just as the Organisation for Security and Co-operation in Europe (OSCE) prepares to terminate its small observer mission in Georgia too.

It means that the European Union Monitoring Mission is the only recognised international observation force on the ground, he reports.

With Russian soldiers and Georgian police units stationed metres away from each other along the borders, it now falls to the EU monitors alone to make sure the fragile truce is honoured. But their mandate only allows them access to areas under Georgian control, our correspondent says.

Und btw ich würde Russland nicht unbedingt als Verlierer des Krieges sehen. Ein Nichteingreifen in den Krieg hätte einen starken Imageschaden zur Folge, denn sie würden ihre Verbündeten im Stich lassen.
 
Die Verlierer des Krieges sind die Menschen, die unter diesem Leiden mussten und das zu unrecht!


Und in einer Sache ist Russland für mich immer noch ein Verlierer, denn die russische Armee hat es immer noch nicht geschafft, einen Krieg oder Angriff zu führen, ohne dabei zu plündern oder auf andere Art die Bevölkerung zu terrorisieren.
 
Ahja, Fotos gibts natürlich keine, vor allem weil ja westliche Reporter für ihre Objektivität weltbekannt sind :top

Ich sag dir was, es gab Plünderungen ja, aber nicht von russischen Soldaten, sondern von den lokalen Milizen. Diese Reporter konnten (wollten) sie wohl nicht unterscheiden, da sie die gleichen Uniformen tragen, nur ohne die russischen Abzeichen. Da kann man aber nicht Russland für verantwortlich machen, denn die hätten selbst wenn sies wollten nichts tun können, denn es war viel zu wenig Bodenpersonal dafür vorhanden.

http://www.csmonitor.com/2008/0820/p06s01-wosc.html

Meanwhile, more than 90 percent of Gori's population of 50,000 has fled, according to Christoph Bierwirth, of the United Nations High Commission for Refugees (UNCHR) in Georgia. The city is a virtual ghost town as shops are shuttered and the streets are empty of cars and people. Most of those who remain in Gori are the elderly and feeble. Few young people stayed behind.
Signs of looting are visible, particularly at a bank across the street from City Hall, but residents say the looting was minimal.
"Some Ossetians came and stole some cars and robbed some stores of groceries, but there weren't too many problems," says Nodar Diasamisze, who stayed in Gori as it was being occupied by Russian forces last week.
Villages outside Gori, however, have been more vulnerable to roaming bands of irregular paramilitaries.
Many homes along the road to the nearby village of Karaleti have been bombed and burned and every market looted. Medea Bibilashvili says that Karaleti was not pillaged by Russian troops, but by "marauders." "I don't know who stole everything," she acknowledges.
Others, however, appear quite certain who the marauders were.
A woman named Marina who spoke on that condition that her family name not be used, was one of eight people who had just come out from hiding in a garage. "Ossetians attacked us, they stole all our cars – didn't leave a single one," she says.
 
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Stimmt, Objektivität unter Reportern bringt mit russischen Reportern in Verbindung, wa? Zumindest im Bezug auf die Pro Putin eingestellten Reporter. Die ihn negativ darstellen oder berichten, leben, sobald sie etwas Falsches berichtet haben, nicht mehr oder werden eingeschüchtert und so mundtot gemacht.

Diesen Reportern wurden ihre Speicherchips weggenommen. Diese Reporter haben die Soldaten aus nächster Nähe gesehen. Warum sollte man ihnen nicht glauben?
 
Weil die dortigen Zivilisten selber sagen, es waren die Osseten, nicht die Russen. Und diese sind um Meilen glaubwürdiger als die westliche Presse. Und es werden niemandem die Speicherchips weggenommen, es existieren mehr als genug Fotos von eben jenen Milizen, die dort plündern, das ist einfach nur erstunken und erlogen, genau wie dieser Schwachsinn von wegen Putin würde irgendwelche Journalisten ermorden.

Wenn in Russland Journalisten sterben, dann weil sie sich mit den falschen Leuten (idR. Kriminelle) anlegen, ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Das wird lediglich in den westlichen Medien aufgebauscht, selbst wenn es sich grade mal um irgendwelche Reporter für die Lokalzeitung handelt ists direkt ne riesige Verschwörung des GRU. Bisher sind grade mal zwei Journalisten in Russland ermordet worden, die auf Landesebene bekannt waren und einer davon war nicht mal kontra Putin.

Ach ne, ich bin ja Russe, von dem her kann ich ja keine eigene Meinung haben, denn Putin persönlich sagt mir, was ich hier schreiben soll :top
 
Weil die dortigen Zivilisten selber sagen, es waren die Osseten, nicht die Russen. Und diese sind um Meilen glaubwürdiger als die westliche Presse. Und es werden niemandem die Speicherchips weggenommen, es existieren mehr als genug Fotos von eben jenen Milizen, die dort plündern, das ist einfach nur erstunken und erlogen, genau wie dieser Schwachsinn von wegen Putin würde irgendwelche Journalisten ermorden.

Wenn in Russland Journalisten sterben, dann weil sie sich mit den falschen Leuten (idR. Kriminelle) anlegen, ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Das wird lediglich in den westlichen Medien aufgebauscht, selbst wenn es sich grade mal um irgendwelche Reporter für die Lokalzeitung handelt ists direkt ne riesige Verschwörung des GRU. Bisher sind grade mal zwei Journalisten in Russland ermordet worden, die auf Landesebene bekannt waren und einer davon war nicht mal kontra Putin.

Ach ne, ich bin ja Russe, von dem her kann ich ja keine eigene Meinung haben, denn Putin persönlich sagt mir, was ich hier schreiben soll :top

hahaha voll ins schwarze wa?!!!;)
 
Sofern man bei dem Konflikt überhaupt von einem Gewinner reden kann, so war es ganz sicher nicht Georgiens Präsident Saakaschwili. Dessen Popularität, gerade auch in der eigenen Bevölkerung, sank in Folge der Auseinandersetzung rapide. Daran ist allerdings nicht allein sein militärisches Abenteuer mit dem großen Nachbarn im Norden Schuld.

Ich will nur hoffen, dass der Plan Georgien in die NATO aufzunehmen erst mal auf Eis liegt. Noch so eine Aktion nach dem Beitritt könnte sämtliche Mitgliedsstaaten in die Sch... reiten.
 
Sofern man bei dem Konflikt überhaupt von einem Gewinner reden kann, so war es ganz sicher nicht Georgiens Präsident Saakaschwili. Dessen Popularität, gerade auch in der eigenen Bevölkerung, sank in Folge der Auseinandersetzung rapide. Daran ist allerdings nicht allein sein militärisches Abenteuer mit dem großen Nachbarn im Norden Schuld.

Jop, das stimmt wiederum. Allerdings denke ich, die Amerikaner haben auch einen gewissen Imageschaden davon getragen. Georgien war ein enger Verbündeter den sie einfach mal eben im Stich gelassen haben. Das signalisiert Ländern wie der Ukraine oder Polen, dass amerikanische Versprechen wenig Wert haben, solange die Amerikaner im Nahen Osten gebunden sind.

Ich will nur hoffen, dass der Plan Georgien in die NATO aufzunehmen erst mal auf Eis liegt. Noch so eine Aktion nach dem Beitritt könnte sämtliche Mitgliedsstaaten in die Sch... reiten.

Das hoffe ich allerdings auch. Hoffentlich wird die EU ihre Konsequenzen ziehen und sich mehr von den Amerikanern lossagen. Stattdessen sollte sie lieber ein neutrales Verhältnis zu USA und Russland gleichermaßen waren.
 
Weil die dortigen Zivilisten selber sagen, es waren die Osseten, nicht die Russen. Und diese sind um Meilen glaubwürdiger als die westliche Presse. Und es werden niemandem die Speicherchips weggenommen, es existieren mehr als genug Fotos von eben jenen Milizen, die dort plündern, das ist einfach nur erstunken und erlogen, genau wie dieser Schwachsinn von wegen Putin würde irgendwelche Journalisten ermorden.

Wenn in Russland Journalisten sterben, dann weil sie sich mit den falschen Leuten (idR. Kriminelle) anlegen, ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Das wird lediglich in den westlichen Medien aufgebauscht, selbst wenn es sich grade mal um irgendwelche Reporter für die Lokalzeitung handelt ists direkt ne riesige Verschwörung des GRU. Bisher sind grade mal zwei Journalisten in Russland ermordet worden, die auf Landesebene bekannt waren und einer davon war nicht mal kontra Putin.

Ach ne, ich bin ja Russe, von dem her kann ich ja keine eigene Meinung haben, denn Putin persönlich sagt mir, was ich hier schreiben soll :top

:o
Och echt?
In Russland wurden seit den 90ern um die 220 Journalisten getötet, seit Amtsantritt Putins mindestens 16
Putin hat nach Amtsantritt die großen Fernsehnsender als auch die wichtigen Zeitungsverleger unter Kontrolle der Regierung gestellt. Pressefreiheit exestiert in Russland nicht! Lustig finde ich es auch das du Verwicklungen, teilweise nicht mal von Russland geleugnete, der Behörden als große Verschwörungstheorie, aber haltlose 11/09 Theorien immer wieder vertritts.
Und doch es kam in Georgien zu Menschenrechtsverletzungen, gerade die Theorie das es Milizen waren ist lächerlicht. Poti wurde relativ schnell von den russischen Streitkräften besetzt, die Bilder zeigen um die 50 Panzerfahrzeuge inkl. entsprechender Infanterie. Eine Zahl, die keine Miliz in der Region aufbringt, erst recht nicht wenn Russland das Gebiet besetzt hat. Außerdem ist es ja nicht das erste mal das Gewalt, Entführungen und Plünderungen an der Zivilbevölkerung inkl. das installieren von Terror Regiemen. Nach dir ja ein rein amerikanisches Phänomenen. ;)

Edit: Das Amerika einen Imageschaden erlitten hat und Russland dadurch sein Ziel erreicht hat ist richtig. Gerade das einschüchtern und am liebsten wieder eingliedern, der ehmaligen Sovjetrebupliken ist ja ein vorrangiges Ziel der nationalistischen Bewegung Russlands. Russlands Zähne sind stumpf, die Interkontalraketen veraltet, einsatzfähige Atomuboote besitzt die russische Mariene gerade nochmal 4. Da ist eine Stärkung der geoploitischen Situation auf den Eurasischen Kontinent natürlich sehr vorteilhaft. Der Konflikt mit Georgien wurde von beiden Sachen angestachelt.
 
Last edited:
Jop, das stimmt wiederum. Allerdings denke ich, die Amerikaner haben auch einen gewissen Imageschaden davon getragen. Georgien war ein enger Verbündeter den sie einfach mal eben im Stich gelassen haben. Das signalisiert Ländern wie der Ukraine oder Polen, dass amerikanische Versprechen wenig Wert haben, solange die Amerikaner im Nahen Osten gebunden sind.

Nicht ganz. Sie haben mal eben schnell ein paar georgische Soldaten vom Irak zurück nach Hause transportiert und die Waffen und Truppenausrüstung des Landes ist sicher auch nicht vom Himmel gefallen.

Es gab auch Gerüchte über die Beteiligung von amerikanische Söldnern an der Auseinandersetzung. Unter den Leichen soll jedenfalls auch ein amerikanischer Staatsbürger in Militärklamotten gewesen sein. So richtig belegt wurde dies allerdings nie.

Viel mehr wäre auch nicht drin gewesen. Zum einen wäre es sehr dumm gewesen, wenn sie sich direkt an einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland beteiligt hätten. Zum anderen hat die Türkei mal einen Vertrag* unterzeichnet, nach welchem sie nur Kriegsschiffe von Anrainerstaaten die Zufahrt ins Schwarze Meer passieren lassen dürfen. Daran hält man sich heute noch.

Man hätte sich also entweder mit der Türkei zoffen müssen oder den "kleinen" Umweg über die Donau (oder so) nehmen müssen. :D


Das hoffe ich allerdings auch. Hoffentlich wird die EU ihre Konsequenzen ziehen und sich mehr von den Amerikanern lossagen. Stattdessen sollte sie lieber ein neutrales Verhältnis zu USA und Russland gleichermaßen waren.

Zur Distanzierung von den USA sehe ich keinen Grund, aber ein gemeinsames Bündnis zwischen USA, Europa und Russland wäre sicher nicht das Schlechteste.


*Mir ist der Name des Vertrages entfallen, vielleicht war es auch schon zu Zeiten des Osmanischen Reiches, k. A.

*edit: Habs gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Montreux
 
Ach ne, ich bin ja Russe, von dem her kann ich ja keine eigene Meinung haben, denn Putin persönlich sagt mir, was ich hier schreiben soll :top

Ohje, habe ich deinen übergroßen Nationalstolz verletzt? Will dich ja gar nicht erleben, wenn der Staat absterben wird, was zum Weg zum Kommunismus dazu gehört und das Ziel eines Kommunisten ist.


Dein Russland existiert nicht. Putin verfolgt, wie jeder andere Politiker und Staat, seine Ziele. Ihn interessieren die Osseten einen Dreck. Er will die ehemaligen Rupubliken unter seine Kontrolle bringen und seine Macht ausbauen.


Wieso sollte ich irgendwelchen Russland treuen Milizen mehr glauben schenken und nicht den Reportern? Ich sehe da keinen Grund und für mich ist ein Bericht von einem Reporter immer noch glaubwürdiger als von Milizen oder Zivilisten aus einem besetzten Gebiet. Die aus Angst vor Repressionen sowieso nichts Falsches sagen würden.
 
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