Erschreckende menschliche Eigenschaften

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Jan 3, 2003
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Servus!!
wir haben heute 2 Texte in Englisch gelesen, die mich sehr zum Denken anrgeregt haben.
1Text:
Wurde ein Experiment gemacht, dass folgender Maßen aufgebaut war. 19 verschiedenen Personen wurden fragen gestellt, wobei sich die Leute untereinander sehen konnten. Praktisch wie in einer Quizsendung, nur mit dem Unterschied, dass die Gehirnströme im Belohnungszentrum der Personen gemessen wurden. Es wurden die selben Fragen gestellt, jedoch unterschieden sich teilweise die Preise, die die Personen gewannen. So gewann der eine für die selbe Frage 600€ ein Anderer jedoch nur 300€. Dabei stellte sich heraus, dass bei Gewinn des selben Betrages das Belohnungszentrum nicht so aktiv war, wie wenn man mehr gewonnen hat als der Andere.

Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, ging es mir schon genauso. Aber warum ist der Mensch glücklicher wenn es anderen schlechter geht?


2Text:
Undzwar wurden 5 Affen in einen Käfig gehalten, wobei ganz oben eine Banane aufgehängen wurde. Nun wenn einer der Affen hochkletterte um sich die Banane zu schnappen, wurden die restlichen 4 mit kaltem Wasser abgespritzt. Dies wiederholte sich einige male, bis irgendwann als einer der Affen wieder hochklettern wollte von den anderen 4 angegriffen wurde. Nun nahm man einen Affen aus dem Käfig und setzte einen anderen Affen hinein. Dieser "neue" Affe will natürlich die Banane haben und wollte hochklettern wurde aber von den anderen Affen angegriffen. Nun tauschten sie den nächsten Affen gegen einen unwissenden aus. Und wieder wurde der "Neue" beim Versuch die Banane zu ergattern massiv angegriffen. Nach und nach nahm man alle geprägten("alte") Affen heraus und tauschte sie gegen unwissende aus, die alle beim Versuch die Banane zu holen attackiert wurden. Nun obwohl keiner mehr den Ursprünglichen Grund dieser gewalt weiss zogen alle neu dazu gekommene Affen mit.

Ich fand das Experiment erschreckend. Hat mich extrem an die Nazi-zeit erinnert. Ich finde es verblüffend, wie leicht man von etwas mitgerissen werden kann, ohne die Gründe dafür zu wissen...
 
Ist echt abartig. Wurden aber ja schon viele experimente ind er hinsicht gemacht und nicht nur so lächerliche wie mit dem geld.

Ich glaub der Film Das Experiment beruht auch auf eine wahregegebenheit. (hat aber dort wieder mehr mit macht zu tun und uniformen) Was ich heftig find an dem film z.B. es könnte alles prima sein zwischen wärter und gefangene aber im endefekt neigt der wärter dann immer dazu (der der die macht hat) sie auszunutzen.
 
Ich glaub, dass es weniger darum geht, dass der andere weniger hat, als dass man mehr hat.

Klingt im ersten Augenblick nach dem selben Sachverhalt. Aber man weiß sich, wenn man mehr hat, in Sicherheit. Das ist eine abstrakte, auf Geld projizierte, Form der Selbsterhaltung...
 
Beim ersten Text seh ich das wie .deviant. Ich denk nicht, dass es einem dadurch besser geht, dass man weiß, dass es den anderen schlechter erwischt hat. Das wird nur daran liegen, dass man selbst gerne besser ist als andere. Und wenn man für ne Frage eben 600€ statt 300 bekommt, ist man eben besser als der Andere.

Beim 2. Versuch sollte man nicht vergessen, dass das Affen waren. Klar die Nazi-Zeit hatte schon so was ähnliches und viele haben nicht gefragt oder sich Augen, Ohren und Mund zugehalten aber ich glaube nicht, dass ein solches Experiment auch mit MEnschen funktionieren würde.

Vom Gegenteil lass ich mich aber überzeugen, sollte es in der Richtung schon Experimente gegeben haben.
 
Kommt auch drauf an was bei einem solchen Experiment mit Menschen dann oben hängt. Wenn da immer 500€ Scheine hängen isses mir egal, dass ich jedes mal kaltes Wasser abbekomm, da spring ich 100 mal rauf und die anderen werden das genauso sehen lol.
 
zum ersten text:
das ist ja nicht nur auf geld bezogen
stellt euch vor: es gibt 2 gute Fussballer. Der eine Spieler A darf sehr viel öfter als der Spieler B spielen, obwohl sie auf dem selben niveau haben. Nun ist Spieler A glücklicher(geht aus den gemessenen Reizen im Gehirn hervor) als wenn B genauso viel spielt als er selber.
und das hat nichts mit selbsterhaltung zu tun. Menschen sind glücklicher wenn sie für die selbe Leistung mehr bekommen als andere, also bevorzugter behandelt werden, als wenn sie gleichberechtigt sind
 
Ist doch klar, der eine Affe hat dem Anderen gesagt, dass da Wasser spritzt sobald einer die Banane holt.
 
zum ersten text:
das ist ja nicht nur auf geld bezogen
stellt euch vor: es gibt 2 gute Fussballer. Der eine Spieler A darf sehr viel öfter als der Spieler B spielen, obwohl sie auf dem selben niveau haben. Nun ist Spieler A glücklicher(geht aus den gemessenen Reizen im Gehirn hervor) als wenn B genauso viel spielt als er selber.
und das hat nichts mit selbsterhaltung zu tun. Menschen sind glücklicher wenn sie für die selbe Leistung mehr bekommen als andere, also bevorzugter behandelt werden, als wenn sie gleichberechtigt sind

Ja aber das liegt doch nicht daran, dass er weiß, dass der Andere seltener spielt. Er ist einfach froh, dass er spielen darf und das darf er doch auch sein oO Würde Spieler B genauso oft spielen wie er, würde er nicht so so oft spielen und wär deshalb enttäuscht.

btw ging ich davon aus, dass beide Spieler auf der gleichen Position spielen, sonst mach das ganze ja keinen Sinn.
 
spieler A und B kennen sich. Beide laut test sind glücklich wenn sie spielen, so die Gehirnströme im Belohnungszentrum. Spielt aber Spieler B jetzt nicht, ist Spieler A glücklicher, laut Hirnströme
 
Erschreckend? Nein!

Normal? Ja!

Das hat mit menschlicher Psyche, Egoismus. Alles was Gott uns im Laufe der Evolution geschenkt hat um zu überleben. Deshalb sind das für mich Experimente, wo von vornherein schon klar war wie diese ausgehen werden.
 
Is mir doch kack egal wenn der 300 Euro bekommt, hauptsache ich habe die 600 in der Tasche und darf damit nach Hause gehen.
 
Alles was Gott uns im Laufe der Evolution geschenkt hat [...]
Das ist mal ne interessante Ansicht :top

Ich glaube nach wie vor, dass es nicht damit zu tun hat, dass der andre beschissener dran ist. Dann nimm es halt als Referenz. Dem Menschen ists ja scheißegal, wie oft er absolut spielt. Das kann man nicht vergleichen, also schaut er, wie oft er relativ spielt...
 
Das mit den Affen find ich mal interessant. Würde bei Menschen wohl genauso funktionieren.
 
Naja, für ne Banane immer kaltes Wasser abbekommen will ich auch nicht. Wie gesagt, beim Menschen würde wohl was anderes oben hängen.
 
Also das mit den Affen würde bei Menschen wohl wegen dem hohen Grad der menschlichen Komunikation nicht funktionieren. Da erklärt man dem Anderen einfach: "He Oida, wenn du versuchst, den Geldschein zu holen, werden wir alle angespritzt. Also lass den Scheiß!" Das disqualifiziert natürlich nicht das Experiment als solches. Es geht ja darum, zu zeigen, dass Gruppendynamik so stark sein kann, dass die Beteiligten einfach ohne Reflexion mitmachen. Dazu muss man nicht unbedingt in die Nazi-Zeit gucken.
Nehmen wir an, man kriegt ne Gratiskarte für ein Fußballspiel, wiel ein Kumpel dahingeht und man ihn begleiten soll. Auch wenn man überhaupt kein Fußballfan ist, wird man sich früher oder später von der Stimmung um Fanblock anstecken lassen und mitsingen, -gröhlen, -diskutieren etc.

Zum ersten Test: Ich schätze, das hat damit zu tun, dass man, wenn man für die gleiche Arbeit mehr erhält, ein Gefühl der Bevorzugtheit hat und darum einen gewissen Triumph verspürt. Ich hab zwar die gleiche Arbeit gemacht, aber ich hab mehr erhalten als der Andere, also bin ich besser, ich bin bevorzugt. Das genügt meinem Belohnungszentrum schon als Begründung. Ich muss mir die größere Belohnung nicht durch Arbeit verdient haben; es reicht, dass ich sie kriege.
Das ist übrigens alles nichts spezifisch menschliches, wie die Versuche zeigen. Spezifisch menschlich ist hingegen, dass uns so etwas erschreckt bzw. dass wir sowas prinzipiell nicht so gut finden. So gesehen dürfte der Ruf der Menschheit wieder etwas gerettet sein. ;)

Als Lektüre zu dem Thema empfehle ich "Masse und Macht" von Elias Canetti. Sehr gutes Buch, angenehm zu lesen und sehr genial geschrieben.
 
wenne hunger hast wäre das als mensch auch egal ^^ dann wird immer wieder ne banane geholt bis alle satt sind
 
Jo, da spricht man sich ab. "Ok, jeder darf mal, bis wir alle satt sind." Komunikation beats fücking Instinkt. :D
 
Stimme PJ zu. Das mit der Absprache kam mir auch gleich in den Sinn.

Das Fußballerbeispiel ist mal ein Nonsens :D Man freut sich wie gesagt nicht, dass es den anderen schlechter geht, sondern dass es einem besser geht. Ja, das ist ein Unterschied.
 
Naja wäre das für Menschen gemacht, müssten schon andere Regeln her.

z.b. 6 Menschen und je Tag nur 5 Bananen ^^

Es ist nicht erlaubt die Banane zu teilen.

Türlich könnte jeder der reihe nach eine Banane aussetzen, aber wer weiß wie lange das gut läuft ^^
 
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