- Joined
- Jul 28, 2001
- Messages
- 2,783
- Reaction score
- 0
Heute erzähle ich euch eine Geschichte, eine kleine, vielleicht aber auch nette Geschichte...
Die Menschen vermeiden es über ihr Schicksal nach zu denken. Sie nehmen es in der Regel hin und wenn es doch jemand wagen sollte an der bestehenden Ordnung zu rütteln, rüttelt er nicht selten bald an Gitterstäben. Aber wieso rütteln? Die Welt ist doch so schön...
Chapter one : Wir kümmern uns um dich
Bassard wachte aus einem unbekümmerten Schlaf auf und ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Natürlich hatte er gut geschlafen und von schönen Dingen geträumt. Schließlich wurden die Träume vom Computer überwacht. "Guten Morgen, Andrew Clark Bassard. Es ist sieben Uhr am 21.04.2076" Mit diesen Worten begann Bassards Tag in der automatischen HydroAcusticDusche, die ihn mit ultraschallzerstäubten Wasser abduschte, mit Heißluft trocken föhnte und ihm den Arsch puderte. Vater, wie der allgegenwärtige Computer genannt wurde, suchte für Bassard neue Kleider aus dem Schrank. Grünes T-Shirt, orangener Overall und eine orangene Jacke. Bassard besah sich im Holomatrixed-Spiegel und war begeistert.
"Chic". Es war immer chic. Es gab für jeden Einwohner von Newmuc nur diese Einheitskleidung. Sie war immer chic, immer gewesen und würde es immer sein. Bassard gab seiner augenblicklichen Lebensgefährtin einen Abschiedskuss bevor er das holomatrixed-Dreamgirl abschaltete. Heute Abend würde er ihr einen knackigeren Arsch programmieren. Es waren nur marginale Änderungen, die er selbst erledigen konnte. Erst vor einem viertel Jahr hatte sich Dr. Snorr ihrer angenommen und ein umfangreiches Tit-Tuning vorgenommen. Heute ist so was ja nicht mehr so blutig wie damals zu den alten Zeiten. Er musste sich nun beeilen.
Bassard verließ sein Appartment im 660sten Stock des EBM-Buildings und steuerte auf einen der Aufzüge zu die ihn zehn Stockwerke tiefer zu den Hochgeschwindigkeitstranfermodulen bringen würden. Der Aufzug begrüßte ihn und schloss die Türen gerade noch rechtzeitig um zu verhindern das ein 200 Kilo Weib mit drei Bälgern zusteigen konnte. "Der Lastenaufzug ist zwei Gänge weiter" motzte der Aufzug sie an. "Ich hasse diese blöden Wachteln die nicht kapieren das Bodydesign wirklich existiert." "Ja, da hast du wohl Recht" entgegnete Bassard. "Hast Du was an dir machen lassen? Keiner hat so einen Body" "Naja" Bassard wurde ein wenig verlegen "Den Bauch angepasst und die Oberarme.
Meine braunen Augen hab ich gegen grüne getauscht." "Echte?" "Nein, sind Cybernetics" "Sony?" "Nein, Ono-Senday. Die haben ne höhere Auflösung und ein paar nette Features" "Nicht gerade billig. Was hast Du für Features einbauen lassen?" "Tit-o-meter, zeigt die Maße einer Frau an. Infrarot, damit ich nicht das Licht anmachen muss wenn ich Nachts pissen muss." Den eingebauten "Love-me-tender-vibration-pack"-Vibrator in seinem Penis verschwieg Bassard. Er hatte mit 35 Jahren zwar noch nie mit einer Frau geschlafen, zumindest mit keiner echten, aber man kann nie wissen. Aber das hm-dg bei ihm zu Hause musste ihm reichen. Echte Beziehungen waren selten geworden in dieser Welt. Es war einfacher mit einem holomatrixed-Individual zusammen zu sein als mit einem echten Menschen.
Wenn sie ihm nicht passte, änderte er ihre Parameter und alles ist wieder gut. Demnächst wollte er noch ein DAD-Modul besorgen. Dream-aided-Design war der Renner. So konnte er sein hm-dg im Traum anpassen und nach dem Aufwachen gleich da weiter machen wo er im Traum aufgehört hatte. Er hörte mal von einer Frau die gleich ein Dutzend holomatrixed-DreamBoys ihr eigen nannte und diese per DAD-Modul neu programmierte. Die hm-db's erfüllten ihr jeden Wunsch so das sie einen Organic gar nicht mehr ansah. Der Aufzug hatte den 650sten Stock erreich und entließ Bassard in eine riesige Shopping-Mal.
Er kam an einen End-of-Day-Laden vorbei. Die Mensch wurde heute im Schnitt 130 Jahre alt, aber manche hatten einfach keine Lust mehr. Als in den ePapers immer häufiger von Selbstmorden berichtet wurde, hatte ein findiger Geschäftsmann die Idee zu End-of-Day. Man konnte sich seine Todesart auswählen und für alte Militärhaudegen die sich die Birne mit ihrer geliebten Dienstwaffe wegblasen wollten, wurde sogar ein extra Raum mit Plastik ausgekleidet. Auch die Friedhofsproblematik löste sich dadurch indem End-of-Day alle Dienstleistungen die das sterben anging, wie zum Beispiel Beerdigungen, übernahm, sei es Selbstmord, natürlicher Tod, unnatürlicher Tod und als natürlicher Tod getarnter unnatürlicher Tod.
Die Überreste des Verstorbenen landeten gleich nebenan bei Restore-it. Hier wurde der Leichnam ausgeschlachtet und mit ein paar Nanosonden und Gen-Mutators wieder auf Vordermann gebracht. Man konnte alle Organe, außer das Zentralnervensystem, durch Cybernetics ersetzen lassen, aber viele zogen Organics vor. Haut (wenn jung), Augen, innere Organe, Brüste, Penis, Wirbelsäule, Muskeln, also alles außer Knochen wurde wieder verwertet. Die Knochen wurden gemahlen und als Dünger verwendet. Das Gehirn konnten sich die Hinterbliebenen plastinieren lassen oder es wurde zu Kosmetik verarbeitet. Demzufolge gab es auch keine Krematorien und Friedhöfe mehr. Aus dem wenigen unverwertbaren Material das ein Verstorbener hinterlies wurde in einem Kleinstkrematorium ein Aschehäufchen gebrannt das ausreichte um eine kleine Phiole zu füllen die sich um den Hals tragen lies. Je nach Testament schmissen die Hinterbliebenen diese Phiole auch einfach in die nächste Mülltonne. Ein paar Meter weiter kam Bassard an der Volkshochschule vorbei. Er las sich das Kursangebot durch.
"Kommunizieren – wie ich mich mit einem echten Mensche unterhalte"
"Deckbau – Cyberdeck selbst gebaut" "Onanie – Liebe an und für sich"
"Denken – den eigenen Kopf benutzen".
Bassard ging weiter. Ein kleiner elekronischer Sony-Kläffer bellte ihn an und wollte an ihm das Beinchen heben. Bassard kickte die Töle mit einem gezielten Fußkick in den nächsten Brunnen wo das Vieh mit einem lauten Knall platzte und eine hässliche Frau mit seinen Einzelteilen perforierte. Ihr Blut spritzte auf den Boden und der vorbeikommende Beamte der StaSe, der Staatssäuberung, verpasste ihr einen Strafzettel über 30 EuroBucks wegen Verschmutzung der Gehwege. Bassard ging achselzuckend weiter und dachte sich "selber schuld wenn man keine Nanomed's im Blut hat". Er erinnerte sich wie er sich mal übel verletzte und die nanomeds die Wunde verschlossen ohne das sein Blut herausspritzen konnte. Die Frau von vorhin, deren Attraktivität von minus hundert in bodenlose abgedriftet war, wurde derweil von einem netten Mitarbeiter von End-of-Day betreut.
Die Menschen vermeiden es über ihr Schicksal nach zu denken. Sie nehmen es in der Regel hin und wenn es doch jemand wagen sollte an der bestehenden Ordnung zu rütteln, rüttelt er nicht selten bald an Gitterstäben. Aber wieso rütteln? Die Welt ist doch so schön...
Chapter one : Wir kümmern uns um dich
Bassard wachte aus einem unbekümmerten Schlaf auf und ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Natürlich hatte er gut geschlafen und von schönen Dingen geträumt. Schließlich wurden die Träume vom Computer überwacht. "Guten Morgen, Andrew Clark Bassard. Es ist sieben Uhr am 21.04.2076" Mit diesen Worten begann Bassards Tag in der automatischen HydroAcusticDusche, die ihn mit ultraschallzerstäubten Wasser abduschte, mit Heißluft trocken föhnte und ihm den Arsch puderte. Vater, wie der allgegenwärtige Computer genannt wurde, suchte für Bassard neue Kleider aus dem Schrank. Grünes T-Shirt, orangener Overall und eine orangene Jacke. Bassard besah sich im Holomatrixed-Spiegel und war begeistert.
"Chic". Es war immer chic. Es gab für jeden Einwohner von Newmuc nur diese Einheitskleidung. Sie war immer chic, immer gewesen und würde es immer sein. Bassard gab seiner augenblicklichen Lebensgefährtin einen Abschiedskuss bevor er das holomatrixed-Dreamgirl abschaltete. Heute Abend würde er ihr einen knackigeren Arsch programmieren. Es waren nur marginale Änderungen, die er selbst erledigen konnte. Erst vor einem viertel Jahr hatte sich Dr. Snorr ihrer angenommen und ein umfangreiches Tit-Tuning vorgenommen. Heute ist so was ja nicht mehr so blutig wie damals zu den alten Zeiten. Er musste sich nun beeilen.
Bassard verließ sein Appartment im 660sten Stock des EBM-Buildings und steuerte auf einen der Aufzüge zu die ihn zehn Stockwerke tiefer zu den Hochgeschwindigkeitstranfermodulen bringen würden. Der Aufzug begrüßte ihn und schloss die Türen gerade noch rechtzeitig um zu verhindern das ein 200 Kilo Weib mit drei Bälgern zusteigen konnte. "Der Lastenaufzug ist zwei Gänge weiter" motzte der Aufzug sie an. "Ich hasse diese blöden Wachteln die nicht kapieren das Bodydesign wirklich existiert." "Ja, da hast du wohl Recht" entgegnete Bassard. "Hast Du was an dir machen lassen? Keiner hat so einen Body" "Naja" Bassard wurde ein wenig verlegen "Den Bauch angepasst und die Oberarme.
Meine braunen Augen hab ich gegen grüne getauscht." "Echte?" "Nein, sind Cybernetics" "Sony?" "Nein, Ono-Senday. Die haben ne höhere Auflösung und ein paar nette Features" "Nicht gerade billig. Was hast Du für Features einbauen lassen?" "Tit-o-meter, zeigt die Maße einer Frau an. Infrarot, damit ich nicht das Licht anmachen muss wenn ich Nachts pissen muss." Den eingebauten "Love-me-tender-vibration-pack"-Vibrator in seinem Penis verschwieg Bassard. Er hatte mit 35 Jahren zwar noch nie mit einer Frau geschlafen, zumindest mit keiner echten, aber man kann nie wissen. Aber das hm-dg bei ihm zu Hause musste ihm reichen. Echte Beziehungen waren selten geworden in dieser Welt. Es war einfacher mit einem holomatrixed-Individual zusammen zu sein als mit einem echten Menschen.
Wenn sie ihm nicht passte, änderte er ihre Parameter und alles ist wieder gut. Demnächst wollte er noch ein DAD-Modul besorgen. Dream-aided-Design war der Renner. So konnte er sein hm-dg im Traum anpassen und nach dem Aufwachen gleich da weiter machen wo er im Traum aufgehört hatte. Er hörte mal von einer Frau die gleich ein Dutzend holomatrixed-DreamBoys ihr eigen nannte und diese per DAD-Modul neu programmierte. Die hm-db's erfüllten ihr jeden Wunsch so das sie einen Organic gar nicht mehr ansah. Der Aufzug hatte den 650sten Stock erreich und entließ Bassard in eine riesige Shopping-Mal.
Er kam an einen End-of-Day-Laden vorbei. Die Mensch wurde heute im Schnitt 130 Jahre alt, aber manche hatten einfach keine Lust mehr. Als in den ePapers immer häufiger von Selbstmorden berichtet wurde, hatte ein findiger Geschäftsmann die Idee zu End-of-Day. Man konnte sich seine Todesart auswählen und für alte Militärhaudegen die sich die Birne mit ihrer geliebten Dienstwaffe wegblasen wollten, wurde sogar ein extra Raum mit Plastik ausgekleidet. Auch die Friedhofsproblematik löste sich dadurch indem End-of-Day alle Dienstleistungen die das sterben anging, wie zum Beispiel Beerdigungen, übernahm, sei es Selbstmord, natürlicher Tod, unnatürlicher Tod und als natürlicher Tod getarnter unnatürlicher Tod.
Die Überreste des Verstorbenen landeten gleich nebenan bei Restore-it. Hier wurde der Leichnam ausgeschlachtet und mit ein paar Nanosonden und Gen-Mutators wieder auf Vordermann gebracht. Man konnte alle Organe, außer das Zentralnervensystem, durch Cybernetics ersetzen lassen, aber viele zogen Organics vor. Haut (wenn jung), Augen, innere Organe, Brüste, Penis, Wirbelsäule, Muskeln, also alles außer Knochen wurde wieder verwertet. Die Knochen wurden gemahlen und als Dünger verwendet. Das Gehirn konnten sich die Hinterbliebenen plastinieren lassen oder es wurde zu Kosmetik verarbeitet. Demzufolge gab es auch keine Krematorien und Friedhöfe mehr. Aus dem wenigen unverwertbaren Material das ein Verstorbener hinterlies wurde in einem Kleinstkrematorium ein Aschehäufchen gebrannt das ausreichte um eine kleine Phiole zu füllen die sich um den Hals tragen lies. Je nach Testament schmissen die Hinterbliebenen diese Phiole auch einfach in die nächste Mülltonne. Ein paar Meter weiter kam Bassard an der Volkshochschule vorbei. Er las sich das Kursangebot durch.
"Kommunizieren – wie ich mich mit einem echten Mensche unterhalte"
"Deckbau – Cyberdeck selbst gebaut" "Onanie – Liebe an und für sich"
"Denken – den eigenen Kopf benutzen".
Bassard ging weiter. Ein kleiner elekronischer Sony-Kläffer bellte ihn an und wollte an ihm das Beinchen heben. Bassard kickte die Töle mit einem gezielten Fußkick in den nächsten Brunnen wo das Vieh mit einem lauten Knall platzte und eine hässliche Frau mit seinen Einzelteilen perforierte. Ihr Blut spritzte auf den Boden und der vorbeikommende Beamte der StaSe, der Staatssäuberung, verpasste ihr einen Strafzettel über 30 EuroBucks wegen Verschmutzung der Gehwege. Bassard ging achselzuckend weiter und dachte sich "selber schuld wenn man keine Nanomed's im Blut hat". Er erinnerte sich wie er sich mal übel verletzte und die nanomeds die Wunde verschlossen ohne das sein Blut herausspritzen konnte. Die Frau von vorhin, deren Attraktivität von minus hundert in bodenlose abgedriftet war, wurde derweil von einem netten Mitarbeiter von End-of-Day betreut.