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Beamtensystem in Deutschland

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Nov 27, 2003
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so, da mein post wohl teilweise zuspruch erhalten hat, ist derksowitch auf die idee gekommen mal eine diskussion über das beamtensystem in deutschland herbeizuführen.

ursprüglicher thread was die weihnachtgelddiskussion und die forderung eines beamten hier:
http://www.united-forum.de/off-topic-f17/weihnachtsgeld-77471/



ich möchte nochmal etwas klarstellen. ich maße mir nicht an, die arbeit und effizienz eines einzelenen beamten zu beurteilen. auch nicht die vom ersteller, ist auch gar nicht möglich, weil

1. kenne ihn ich nicht persönlich
2. habe ich mir kein bild von seiner täglichen arbeit machen können.

so jetzt kommt es aber. ich habe wie woanders bereits geschrieben in meinem freundeskreis, 2 beamte und einem aus dem öffentlichen dienst. bin mir bewusst, dass das kein repräsentativer querschnitt durch die beamtenbevölkerung ist, aber mögliche hinweise könnte diesen erkenntnisse aus erzählungen schon geben.
allesamt sind zufrieden mit ihrem job, weil sie permanent die ruhige kugel schieben können.

einer meiner besten freunde arbeitet beim landesbau für strassen als dipl.ing. sein arbeitstag beginnt nach einer "inoffiziellen" 20 minütigen kaffeepause. nach dieser einführung in den arbeitstag geht es weiter mit dem checken der täglichen mails. erfreulich muss er feststellen, dass er 5 neue emails hat, die ihn aber allesamt nicht betreffen. so gehts dann weiter zum lesen der privaten emails. das scheint schon interssanter zu sein, schließlich ist ja montag und er muss noch die tippergebnisse der bundesliga vom wochende an die teilnehmer schicken. zwischendurch wird noch ein rundgang gemacht um zu hören, dass der kollege von nebenan wieder mal krank geschrieben ist.

zurück am arbeitsplatz, wird er, wie es sich für einen ordentlichen mitarbeiter gehört ein pdf generieren, in dem die platzierungen der einzelnen tipkandidaten stehen und schließlich noch eine excel auswertung für einzel - und gesamtwertung. alles privater kram natürlich. so dann wäre der vormittag schon rum und man könnte dann langsam mal in im haus befindliche kantine schlendern um mittag zu essen.

so könnte ich fast jeden tag für jeden meiner kumpels erzählen. die widerrum erzählen das sich ihre kollegen ähnlich verhalten, wieso solte man sich auch abschinden, man ist ja normalerweise eh unkündbar. also zusammengefasst kann ich sagen, dass alle 3 ihr geld nicht wert sind, welches sie bekommen. übrigens die 2 anderen kumpels sind bei der polizei und beim zoll (jeweils im innendienst)

mittlerweile erzählen sie auch gar nicht mehr viel von ihrer tätigkeit, weil sie bei mit auf totales unverständnis stoßen und ich nicht begreifen kann, wie jemanden so ein art von tätigkeit zufrieden stellen kann...

und wer ist aussre mir jetzt noch der meinung, dass ein großteil dieses personenkreises absolut überbezahlt ist? vll. versteht jetzt der ein oder andere meine ablehnende haltung, gerade wenn es um´s gejammere von diesem personenkreis geht.

edit:

einer muss noch sein. talatavi, wenn ich mir dein profilbild so anschaue, ergibt der anblick eine einheit mit meinen gesammelten erfahrungen. mich erblickt jemand, der vor tatendrang nur so sprüht und jemand der alleine durch seine statur eine unheimliche energie austrahlt, sodaß ich mich jeglicher faszination die ich bei diesem anblick verspüre, nicht entziehen kann.

edit 2:

kennt jemand dieses buch, oder interessiert es jemanden ?

http://www.amazon.de/Beamte-Privile...=sr_1_6?ie=UTF8&s=books&qid=1228308654&sr=1-6
 
Last edited:
Bin da vollkommen deiner Ansicht, Breaker. Das Beamtensystem gehört in der Form einfach abgeschafft. Du hast bei deiner Beschreibung ja noch nicht mal die schlimmste Gruppe von allen erwähnt: Die Lehrer (natürlich nicht alle, ist klar. Aber eben doch ziemlich viele!):

Dazu ein paar Beispiele:

1. Man studiert Religion und ein zweites Fach auf Lehramt. Nach einem halben Jahr Unterricht in beiden Fächern, fällt einem auf, dass man ja nur noch die Hälfte zu tun braucht, wenn man Religion einfach mal aus Gewissensgründen beendet. Gesagt, getan: Gehalt bleibt gleich.

2. Es soll in Zukunft vermehrt auf PCs im Unterricht gesetzt werden. Warum sollte man sich damit beschäftigen? Bringt einem doch nicht mehr Gehalt oder negative Konsequenzen bei Unterlassung.

3. Das Zentralabitur wird neu eingeführt (NRW 2007). Warum sollte man seinen Unterricht darauf umstellen? Kümmert den lehrer doch nicht, wenn die Schüler nicht seinen Stoff im Zentralabi als Klausur haben. Sein Unterricht ist ja schon altbewährt und sollte nicht geändert werden. Konsequenzen? Keine

4. Oder einfach mal die grundsätzliche Ungerechtigkeit: Wieso verdienen Pädagogik- und Kunst-Lehrer genauso viel wie Mathe- und Cheme-Lehrer?

5. Ein Lehrer mag einen Schüler nicht, gibt ihm ne 5. Dieser beschwert sich, bekommt recht. Note wird im besten Fall geändert. Konsequenzen für den Lehrer? Keine.

Die ganzen sonstigen ungerechten Privilegien des Beamtentums hab ich mal weggelassen....

Es fehlt im Schulsystem absolut der Wettbewerb. Dort muss eine radikale Reform her, die das ganze System aufräumt.



ich hab aus diesem Thema mal einen eigenen Thread gemacht ;)
 
schimpft nicht über lehrer oder beamte...

als angehender chemie- und biologielehrkörper soll der status quo noch n paar jährchen so bleiben... solange bis ich in der mühle drinbin bitte ^^
 
Was wir brauchen sind halt Beamten mit preußischen Tugenden, Pflichtbewusstsein, Unbestechlichkeit, Pünktlichkeit^^ etc.

Natürlich hab ihr Recht, es gibt genug solcher Beamten, aber ich kenne auch welche und die arbeiten wirklich hart (fürn Beamten)...Es gibt halt solche und solche...Reformen sind hier aber sicherlich wichtig, ob wir wollen oder nicht wir brauchen aber (ein gesundes Maß an) Beamten.


mfg,
 
Ich studiere auch dafür dass ich mal für wenig Leistung viel Geld verdiene, dafür racker ich mich auch jetzt ab :o.

In meiner Zeit als Zivi bei der Polzei habe ich aber hauptsächlich eins bemerkt: Je älter sie werden, umso weniger arbeiten sie :D. Aber wenn ich mir den Parteienverkehr ansehe, da haben die den ganzen Tag stress pur, die haben es weniger gut und verdienen das gleiche wie jemand der am Tag nur seine 5 Mails checkt. Im Grunde gehen sie der gleichen Arbeit nach, nur die einen haben Stress und die anderen habens gemütlich^^
 
ja arbeitsplatzerzählungen liebe ich.
ich habe da auch nie was gemacht immer nur scheisse gebaut und mir löcher in den bauch gesessen....den chef geärgert, privates zeug war wichtiger als alles andere usw.... uss.... is das nich bei jedem so?
das waren zeiten herlisch
 
Ich sag ja nicht, dass alle Beamten generell weniger verdienen sollen. Ich bin sogar der Ansicht, dass ein guter Chemie-, Mathe-, Physik-, Fremdsprachen- usw. Lehrer mehr verdienen kann als aktuell der Fall. Nur die Relation zum Pädagogik-, Religions (was ehe komplett abgeschafft gehört)-, Kunst-, Sport- usw. Lehrer passt nicht.


Und weil es darüber sicher 100e Meinungen gibt, wer wie viel verdient, hat man sich gedacht: Alle gleich viel, gestaffelt nach Alter und evtl. Leistungen als "Vorsitzender" irgendwelcher sinnlosen Veranstaltungen.... Ist aber blödsinnig. Stattdessen sollte man hier eben einen Markt zulassen. Dann würden sich die Gehälter "von selbst" regeln. Die Schulleitung (dann = Geschäftsführung) könnte feststellen, welche Lehrer benötigt werden, den Markt abklappern und schauen, wie viel sie für welchen Lehrer bieten müssen usw....
So wie es z.B. Krankenhäuser mit ihren Chefärzten machen müssen.

Dies ginge einher mit der Abschaffung des Etat-Systems. Die Schulen bekämen keinen Etat in verschiedenen Bereichen mehr, sondern einen festen Betrag, den sie dann so verwalten könnten, wie sie es wollten (für schulische Zwecke natürlich).

Die Anpassung der Inhalte der Fächer an die heutige Zeit (sprich ein Sprung um ca. 50 Jahre bis in die Gegenwart) wäre der nächste Schritt. Ggf. würden neue Fächer eingeführt (wie z.B. Wirtschaft als Pflicht und Informatik als Wahlmöglichkeit).


Ich habe noch einige weitere Ideen zu diesem Konzept.
 
Last edited:
Bin da vollkommen deiner Ansicht, Breaker. Das Beamtensystem gehört in der Form einfach abgeschafft. Du hast bei deiner Beschreibung ja noch nicht mal die schlimmste Gruppe von allen erwähnt: Die Lehrer (natürlich nicht alle, ist klar. Aber eben doch ziemlich viele!):

Dazu ein paar Beispiele:

1. Man studiert Religion und ein zweites Fach auf Lehramt. Nach einem halben Jahr Unterricht in beiden Fächern, fällt einem auf, dass man ja nur noch die Hälfte zu tun braucht, wenn man Religion einfach mal aus Gewissensgründen beendet. Gesagt, getan: Gehalt bleibt gleich.

2. Es soll in Zukunft vermehrt auf PCs im Unterricht gesetzt werden. Warum sollte man sich damit beschäftigen? Bringt einem doch nicht mehr Gehalt oder negative Konsequenzen bei Unterlassung.

3. Das Zentralabitur wird neu eingeführt (NRW 2007). Warum sollte man seinen Unterricht darauf umstellen? Kümmert den lehrer doch nicht, wenn die Schüler nicht seinen Stoff im Zentralabi als Klausur haben. Sein Unterricht ist ja schon altbewährt und sollte nicht geändert werden. Konsequenzen? Keine

4. Oder einfach mal die grundsätzliche Ungerechtigkeit: Wieso verdienen Pädagogik- und Kunst-Lehrer genauso viel wie Mathe- und Cheme-Lehrer?

5. Ein Lehrer mag einen Schüler nicht, gibt ihm ne 5. Dieser beschwert sich, bekommt recht. Note wird im besten Fall geändert. Konsequenzen für den Lehrer? Keine.

Die ganzen sonstigen ungerechten Privilegien des Beamtentums hab ich mal weggelassen....

Es fehlt im Schulsystem absolut der Wettbewerb. Dort muss eine radikale Reform her, die das ganze System aufräumt.



ich hab aus diesem Thema mal einen eigenen Thread gemacht ;)

So ähnlich seh ich das auch. Beamte haben gefälligst nach Leistung bezahlt zu werden. (Übriegends mal was, was in der DDR wundbar funktioniert hat)
Gerade bei Lehrern auf den allgemeinbildenen Schulen ist das Schlimm. Man setzt sich in lustige Sitzkreise, gründet eine Band und beschäftigt sichn halbes Jahr im Deutschuntericht mit nen Theaterstück für die Weihnachtsfeier. Das ist doch KEIN Unterricht, keine Bildung.
Und bei jeden Pi Pa Po müssen Referate und Gruppenarbeit her. Das ist zeitraubend und ineffizent. Dann gehen wir über zu den Arbeitszeiten, die sind ja dermaßen lächerlich. Achja sie müssen ja noch Zuhause vorbereiten und Arbeiten korregieren. Das macht man gemütlich zu Hause aufm Sofa und nach 2 Jahren hat sich ersteres auch erledigt. Diese Menschen sind schlicht und ergreifend überbezahlt.
Wenn die Lehrer dann wenigstens Ahnung haben wovon sie reden:
Mal ein krasses Beispiel aus der 10. Klasse, neue Geschichtslehrerin:
Thema war Rom(total unstrukturiert und wtf warum kommt das erst in der 10. ran) die Aussage meiner Lehrerin(die das STUDIERT hat): Hanibal war ein Römer.
Im ersten Moment hatte ich ne echt schönen Lachanfall, so gut hab ich schon lange net mehr gelacht, aber dann wurde mir auch gleich bewusst, das es kein Wunder ist das die Jugend immer mehr verdummt. Und daran sind nicht nur die Jugendlichen selbst und das bescheuerte Fernsehnprogramm schuld.
 
Last edited:
5. Ein Lehrer mag einen Schüler nicht, gibt ihm ne 5. Dieser beschwert sich, bekommt recht. Note wird im besten Fall geändert. Konsequenzen für den Lehrer? Keine.
Also bei uns (Südtirol, also Italien) das das das genaue Gegenteil. Ich kenn einige Leute die unterrichten bzw. mal unterrichtet haben. Man muss sich als Lehrer hüten und ja auch darauf achten, dass man jede Bewertung genau untermauern kann, weil irgendwelche Drachen sofort auf die Barrikaden gehen und Riesentrara machen, weil ihr ach so toller Sprößling ja sooooo unfair behandelt wird, was dann durchaus unangenehme Konsequenzen für den Lehrer/die Lehererin haben kann. Ein Freund hat mir erzählt, dass er z.B. wenn er jemanden beim Schummeln während eines Tests erwischt, diesem nicht den Zettel wegnimmt, weil dann gibt's Megaaufstand, der Schüler darf den Test wiederholen und hat keine Konsequenzen zu tragen. Stattdessen macht er es jetzt so, dass er einfach den Spickzettel konfisziert, aber den Schüler weiterschreiben lässt. Dann kann er nachher alle Antworten, die mit dem Spickzettel übereinstimmen als ungültig da erschummelt streichen. :D

Aber das Beamtentum war ja schon immer das deutsche Kreuz. Schon Kurt Tucholsky schrieb:
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehen.
Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen.
 
@ Breaker

Ich geb dir da auch teilweise recht.
Es gibt viele Beamte die ihr Geld nicht wert sind. Nur wie will man
das kontrollieren ? Wie soll man die Leistung bewerten ?

Polizisten die angeschossen wurden bekommen mehr ?
Der Ingi beim Strassenbauamt bekommt mehr, weil er 1000 Stempel und
Unterschriften mehr als sein Kollege gegeben hat ?
Kontrolleure die unangemeldet auftauchen und die Arbeit kontrollieren ?

Das einzige was ich für mich defintiv sagen kann, ist das Steifenpolizisten mehr Geld als Dorfpolizisten verdienen sollten. Inne Stadt ist es doch in der Regel wesentlich gefährlicher als auffn Dorf.

@ Derkso

Was du Punkt für Punkt aufführst, kann man auch auf die freie Wirtschaft übertragen.
Oder glaubst du, das es da noch nie Beförderungen wegen dem Nasenfaktor gab ?
Oder umgedreht Entlassungen oder übergehen der Beförderung wegen dem Nasenfaktor ?

Vorgesetzte geniessen immer gewisse Vorteile und können diese Vorteile auch
teilweise gegen bestimmte Personen die sie nicht leiden können einsetzen.
Zum positiven wie zum negativen. Das betrifft nicht nur Lehrer.
 
ich glaube ein hauptproblem des gesamten beamtentums ist die fast unmögliche kündigung. wen ich dieses kriterium als beamter im hinterkopf habe, ist es nachvollziehbar, aber wohlgemerkt nicht gerechtfertigt, dass jemand mit einer gedrosselten einstellung zur arbeit geht.

ich sehe es ähnlich wie derksowitch, dass eine grundsätzliche systemänderung her muss. an diesem problem, haben sich auch schon mehrere politiker aufgerieben, mit dem ergebnis, kleine korrekturen herbeizuführen, aber an einen grundlegenden systemwechsel hat sich bisher noch keiner getraut. konkurenzdruck und wettbewerb sind schlagworte, die in diesem zusammenhang unbedingt fallen müssen.

das schöne zitat von tucholsky bringt mit zu meiner nächsten feindgruppe, der post.
sorry, muss weg, story folgt später.
 
So siehts aus, Herr PJay. Es werden immer mehr Lehrer wegen schlechter Notengebung verklagt und das behindert den ganzen Betrieb einer Schule ungemein. Doch das nur mal am Rande.

Vor 2 Wochen ging es im ZDF Nachtstudio genau um das Thema: Sollen Lehrer den Beamtenstatus abgeschaft bekommen? In der Runde saßen dann diverse Experten mit tollen akademischen Titeln und die kamen zu der übereinstimmenden Meinung, dass der Beamtenstatus geradezu tödlich fürs Bildungssystem ist.

- Der Lehrer studiert ein paar Jährchen und hat anschließend eine 99% Jobgarantie bis ans Ende aller Tage. Egal wie schlecht er ist, er bleibt einfach im Amt.
- Er muss nur zwei Fächer studieren und hat für sein Leben lang Ruhe. Wenn Firmen Leute entlassen, erwartet man von 40-50 jährigen Menschen, dass sie einen neuen Beruf erlernen. Geh mal zu einem 50 jährigen Lehrer und sage ihm, er solle ein drittes oder viertes Fach erlernen. Da zeigt er dir den Vogel und geht weiter.
- Der Lehrer ist alleine in der Klasse. Sobald die Tür der Klasse zu geht, hat kein Außenstehender mehr Einblick in die Klasse. Der Lehrer kann tun und lassen, was er will. An manchen Schulen soll der Rektor den Unterricht stichprobenartig besuchen....jo, wie oft war euer Rektor auf Hospitation? Das passiert seltenst, da der Rektor selbst Unterricht am Hals hat.
- Warum können nur Leute mit Staatsexamen Lehrer werden? Warum kann ein Dipl. Ing. nicht Physikunterricht geben? In anderen Ländern ist das gang und gebe.
- Das aller größte Problem, wieso weshalb warum sich nichts im Bildungssystem tut, sind die Interessensverbände und Lobbyisten. Eine Seuche, die sich überall in der Politik breitmacht.
Es gibt zwei Lehrer"gewerkschaften", die so ziemlich alles blockieren und boykottieren und nur ihre Pfründe wahren wollen. Lange lange vor unserer Zeit muss es heftigste Kämpfe um die "Einführung eines zweiten Lehrfaches für Lehrer" gegeben haben. Schon damals argumentierte eine dieser "Gewerkschaften", dass ein Lehrer ein zweites Fach gar nicht arbeitstechnisch verkraften könne. <<< dies war ein kleiner historischer Exkurs zu dem Thema. Das muss aber schon extrem lange her sein, denn ich dachte, dass Lehrer schon immer 2 Fächer unterrichten müssten. Mh, na gut.

Und um nochmal auf das einzugehen, was Songohan so schön beschrieb:

Die falschen Leute werden aus den falschen Gründen Lehrer.
- Warum herrscht in unserer Gesellschaft der Glaube vor, dass jemand mit nem 1er Abitur zwangsläufig Medizin o.ä. studieren müsse. Kaum einer mit nem 1er Abi studiert auf Staatsexamen.
Dafür dann aber so trottel mit nem grottigen 3er Abitur.
- Viele Menschen meinen, dass die Schule Mittags um 13uhr zu Ende sei. Daher ergreifen viele Frauen den Lehrerberuf in der Hoffnung, Kind und Karriere zu verienbaren. Morgens bissel Unterricht und ab 13uhr sich ums Kind zu kümmern... joa, schöne Wunschvorstellung. Das klappt hinten und vorne nicht, weshalb die Lehrerinnen nach ner Zeit alle frustriert sind und keinen Bock mehr auf die Schule haben. [Das überhaupt so viele Frauen den Lehrberuf ergreifen, ist äußerst schädlich. Durch Frauen kam nämlich dieses ganze behinderte Pädagokengedöns, Gefühlsgelabere und angeblich ach so tolle Unterrichtsmethoden an die Schulen. Jo, was wir davon haben, kann man sich jeden Tag auf RTL, Sat1 und Pro7 angucken.Scheiss 68er. Das mal meine Meinung dazu.]
- Und viele Abiturienten werden nur wegen dem Beamtenstatus Lehrer.


Und abschließend möchte ich sagen:

als angehender [...] lehrkörper soll der status quo noch n paar jährchen so bleiben... solange bis ich in der mühle drinbin bitte ^^

:D
 
Und um nochmal auf das einzugehen, was Songohan so schön beschrieb:

Die falschen Leute werden aus den falschen Gründen Lehrer.
- Warum herrscht in unserer Gesellschaft der Glaube vor, dass jemand mit nem 1er Abitur zwangsläufig Medizin o.ä. studieren müsse. Kaum einer mit nem 1er Abi studiert auf Staatsexamen.
Dafür dann aber so trottel mit nem grottigen 3er Abitur.
- Viele Menschen meinen, dass die Schule Mittags um 13uhr zu Ende sei. Daher ergreifen viele Frauen den Lehrerberuf in der Hoffnung, Kind und Karriere zu verienbaren. Morgens bissel Unterricht und ab 13uhr sich ums Kind zu kümmern... joa, schöne Wunschvorstellung. Das klappt hinten und vorne nicht, weshalb die Lehrerinnen nach ner Zeit alle frustriert sind und keinen Bock mehr auf die Schule haben. [Das überhaupt so viele Frauen den Lehrberuf ergreifen, ist äußerst schädlich. Durch Frauen kam nämlich dieses ganze behinderte Pädagokengedöns, Gefühlsgelabere und angeblich ach so tolle Unterrichtsmethoden an die Schulen. Jo, was wir davon haben, kann man sich jeden Tag auf RTL, Sat1 und Pro7 angucken.Scheiss 68er. Das mal meine Meinung dazu.]
- Und viele Abiturienten werden nur wegen dem Beamtenstatus Lehrer.


Und abschließend möchte ich sagen:



:D



Da die Vorwürfe mit den "falschen leuten aus den falschen Gründen" wohl auch etwas auf mich abziehn möcht ich das gern direkt beantworten:

Erstmal meine Motivation Lehrer zu werden:

Folgender Fakt: Ich studiere zur Zeit im ersten Semester Biochemie Bachelor an ner Uni... jedoch hab ich schnell bemerkt, dass ich zwar verdammt interessiert und "begabt" in naturwissenschaften bin, jedoch bin ich kein waschechter Wissenschaftler, der seine Brötchen mit der erforschung von irgend nem Schleim verdienen will... dazu kommt, dass Biochemie immer verdammt stark konjunktur-abhängig ist... is klar... das erste was "eingespart" wird is die Forschung und da kommen nunma 90% aller Biochemie-absolventen unter... klar is das beim lehramt auch nimmer so rosig wie früher, aber gerade mit Naturwissenschaften is man noch gut dabei.

Nächster Punkt ist die Flexibilität.... mir is irgendwie klar geworden, dass ich ned mein Leben lang irgendwo in der welt (oder sogar in Deutschland) rumziehn will, nur weil Biochemie-Jobs oft eine extrem hohe Flexibilität erfordern.... im Lehramt muss ich allerhöchstens bundeslandweit flexibel sein ja in den meisten fällen reicht sogar eine regionale Flexibilität aus.... Punkt is einfach: Mein job soll n Festpunkt in meinem Leben sein und nicht etwas, was sich von heut auf morgen ständig ändern kann... da bin ich mit dem lehrer recht gut bedient.

Ich bin mir durchaus auch über folgende Punkte im klaren:

-Lehrer zu sein bedeutet ned "halbtags arbeiten und viel Ferien".... mitnichten.... es ist ein Job bei dem man nie fertig is... man kann ned wie bei vielen anderen berufen "die tür hinter sich zu machen".... man hat immer irgendwas vorzubereiten, korrigieren oder einfach nur über etwaige probleme, die man mit etwaigen schülern hat nachzudenken.... es ist kein zuckerschlecken und (im vergleich zu einem Biochemie-Master-Abschluss) is der Verdienst wohl etwa die Hälfte....

-Was viele hier nicht wissen: Lehramt Studium bedeutet: Grundstudium in BEIDEN Fächern wie die Diplom/Bachelor Studenten.... GLEICHZEITIG.... wer glaubt das wäre "locker ausm Ärmel zu schütteln", der hat sich geschnitten... und wer glaubt man könnte da doch noch n drittes fach dazumachen der is bescheuert tut mir leid... das fächerspezifische wird dann zwar im Laufe des Hauptstudiums weniger jedoch rückt dann der pädagogische Aspekt viel mehr in den Vordergrund.... Rhetorik, Seminare, Praktika an Schulen usw. und die beiden Staatsexamen (die man fürs Gymnasiallehramt braucht) sind jetzt auch ned ma locker vom hocker mit einem Auge zu machen....

- Der Lehrerberuf is extrem verpöhnt, wie man hier auch sieht. Lehrer gelten gemeinhin als Faulenzer, die eigentlich nix Arbeiten, undkündbar sind und einen Haufen Kohle verdienen..... jedoch is auch das schon lange nichtmehr so.... der psychische Druck is (wenn man damit ned fertig wird) enorm und reich wird man davon auch ned... dazu kommt wie schon gesagt die Tatsache, dass man eben nicht "die Tür hinter sich zu machen" kann.... is wie bei Hornbach... es gibt immer was zu tun -.-

-Als guter Lehrer macht man nicht nur sein Studium und zehrt dann davon 40 Jahre Unterricht raus.... man sollte in seinem Gebiet schon aktuell bleiben, Seminare und Fortbildungen besuchen usw. sonst is man meiner meinung nach falsch in dem Job...

Allgemein kann man sagen: Wer Lehrer wird, weil er sich viel Ferien und lockere Arbeit verspricht, der is verdammt falsch in dem Beruf... ein GUTER Lehrer is keineswegs ein faulenzer und hat es nicht verdient, dass leute in einem Gamerforum ihm den beamtenstatus absprechen wollen sry .... eine Schule als "Unternehmen" is doch der reinste Witz... an was für leistungen willste denn nen lehrer messen?... und wie soll das aussehen wenn du ihn rausschmeißt? bekommt er dann ne negative Bewertung, sodass er auf Lebzeit auch nie wieder nen Job findet? Was wenn dann der Rektor n Arschsack is, der einen ned leiden kann?.... sry aber da ein Lehrer nichts zählbares produziert, sollte auch kein "Wettbewerb" an einer Schule herrschen... das is schließlich ne staatliche Einrichtung wo kinder etwas lernen sollen...


edit: Nach nochmaligem durchlesen fällt mir auf, dass 2 infos fehlen:

1.) ich werde den studiengang zum sommersemester wechseln und kann mir alles anrechnen lassen...wird also np und das klappt sicher
2.) ich beziehe mich im gesamten text auf das lehramt an gymnasien in bawü (jedes bundesland hat ja seine eigenen regelen und so)
 
Last edited:
Hab jetzt nur den ersten Satz gelesen und nein, es bezog sich keines falls auf dich :o

Das wurd noch so im Nachtstudio gesagt. hätte ich besser kennzeichnen sollen. Ka, wie du als Mensch so drauf bist o_0

Und den Rest les ich mir jetzt mal durch


Ich werde übrigens selbst Lehrer, deswegen habe ich dich zitiert. Ich sehs doch insgehim genauso :D



Zum Thema:
"Jeder Lehrer sollte sich selbst fortbilden und aufm laufenden bleiben"
Diesen Satz habe ich von vielen meiner Komolitonen (alles Lehrämtler... man bleibt ja unter sich ^^) gehört und ich wage ihn zu bezweifeln. Man kommt in einen Arbeitstrott hinein; du (und auch ich) wirst den Kindern immer und immer wieder das gleiche beibringen. In den meisten Fächern ändert sich auch nichts großartig! Mathe, Englisch/Französisch, Kunst, Sport und Religion bleiben immer gleich. Bio, Chemie, Erdkunde, Geschichte und Deutsch ändern sich nur minimalst. Kommt auf die neusten Forschungskenntnisse bzw. Literatur drauf an. Momentan fällt mir nur das Fach Sozialkunde ein, in welchem man sich fortbilden müsste.
Auf pädagogischen Fortbildungskursen, die es momentan gibt, erfahren die Lehrer, wie sie das Wissen besser vermitteln sollen... joa, nen Tag lang keinen Unterricht, Kaffee schlürfen und am nächsten Tag gehts wie gehabt weiter. Diese Seminare sind sinnlos, solange es keine Kontrollen an Schulen gibt.
Hinzu kommt der starre Lehrplan, der dem energischen Lehrer die Hände bindet und dem 0815 Lehrer fast schon als Rettungsring dient.

Und wie gesagt: der größte Feind wird der Alltag werden. Ich hoffe aber, dass ich mich irren werde.

Zum Thema:
"3. oder 4. Fach ist unmöglich"
Niemand hat gesagt, dass du alles auf einmal machen sollst :D
Im 3. und 4. Fach muss man in Rl.-Pfl. nur das Grundstudium durchlaufen, und das geht nur 4 Semester/2 Jahre. Des Weiteren vergleiche das mal mit einer Umschulung bzw. weiteren Ausbildung. Läuft aufs gleiche hinaus.
Das ein Lehrer nicht gleichzeitig Unterricht halten und ein neues Studienfach erlernen soll, ist klar. Da müsste man Mittel und Wege finden (weniger Klassen, Ferien nutzen, Freistellung vom Unterricht o.ä.), aber es ist durchaus machbar und vertretbar.


Zum Thema:
"Bloß kein Wettbewerb an Schulen; bloß nicht in ein Unternehmen transformieren"
Genau das wurde von den Experten gefordert. Konkurrenz um die besten Lehrer, Konkurrenz zwischen den Schulen!
Wenn der Lehrer weiss, dass er rausgeschmissen werden kann, macht er auch besseren Unterricht.
Wenn der Rektor als Unternehmensführer die Möglichkeit bekommt, sich den Unterricht über einen längeren Zeitraum anzuschauen, kann er auch die Qualität bemessen.
Wie soll es nun zur Konkurrenz innerhalb der Schulen kommen? Durchs liebe Geld. Wer die meisten klugen Köpfe hervorbringt, bekommt vom Land mehr Geld. Wie ermesse ich, wer wieviele kluge Köpfe hervorgebracht hat und wie schütze ich das System vor Missbrauch? Durchs Zentralabitur und durch unabhängige Kontrolleure.

Es gibt die Konzepte und die Möglichkeiten; was fehlt, ist der politische Wille.


Und irgendwie habsch auch grad den Faden verloren... ich äußer mich vielleicht später nochmal.

GEIL GEIL GEIL.
ZDF Mediathek hat die Sendung vom Nachtstudio online gestellt

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/nachtstudio_vom_14._Dezember_2008/476/641740?inPopup=true

60min, ich empfehle es jedem Lehramtsstudenten ^^
 
Last edited:
Um mal was zum öffentlichen Dienst zu sagen:

Ich arbeite in diesem an ner Uni und mach meine Doktorarbeit. Das heisst fast jeden Tag Überstunden schieben und öfter mal am Wochenende kommen. Ich habs dabei noch gut, da meine Bezahlung gut ist. Viele Kollegen bekommen aber für die gleiche Arbeitszeit, das immerhin sind 50-65 h pro Woche, nur ne halbe Stelle und damit ca 2000 brutto. Das ist z.B. bei fast allen Naturwissenschaftlern so.Klar ist das auf vielen Ämtern anders als in nem Institut, aber es gibt auch fleissige Leute im öffentlichen Dienst.

Und der Meinung, dass viele Lehrer faule Säcke sind, schließe ich mich nahtlos an. Die Leute aus meinem Bekanntenkreis die Lehrer werden oder sind, waren meist die, die während des Studiums unterdurchschnittlich waren. Dass ausgerechnet diese nun unterrichten sollen...naja.
Bevor sich jemand aufregt, klar gibts auch sehr gute Lehrer. Diese sind allerdings die Ausnahme.
 
Hab jetzt nur den ersten Satz gelesen und nein, es bezog sich keines falls auf dich :o

Das wurd noch so im Nachtstudio gesagt. hätte ich besser kennzeichnen sollen. Ka, wie du als Mensch so drauf bist o_0

Und den Rest les ich mir jetzt mal durch


Ich werde übrigens selbst Lehrer, deswegen habe ich dich zitiert. Ich sehs doch insgehim genauso :D

Lehrst du mir dann die wahre Geschichte von Hanibal? :p
 
Das problem was viele, wenn nicht sogar alle ämter und behören haben ist, dass sie, sobald sie einen arbeitsplatz streichen, wieder hunderte formulare und anträge ausfüllen müssen, um die stelle wieder neu zu "schaffen"

habe da verlässliche quellen wo es um staatliche einrichtungen richtung "kinderhilfswerke" etc geht.

da hat angestellte A. 5 blätter am tag zu bearbeiten (arbeitszeit 10 min) den rest sitzt sie da, und macht nichts.

genau so ist es mit angestelte/er C D E F G H I etc....

das ist vom chef so geduldet weil dieser sich nicht den stress geben will, mit neuen "stellenanträgen" wenn er in einer flaute, welche über jahre gehen kann, stellen streicht.
 
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