• Wir werden in den nächsten Tagen verschiedene Wartungsoperationen und Optimierungen am Server durchführen. Es wird zu mehreren Ausfällen kommen, die teilweise auch mehrere Stunden umfassen können.

Arbeitszeitgesetz

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Mar 24, 2005
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Ich bin gerade äußerst genervt und deshalb entsteht dieser Thread. Gesetze die mich tangieren, gibt es zu Hauf. Doch nichts geht mir derzeit mehr auf den Senkel, als das Arbeitszeitgesetz. Es sind derart dreiste Vorgaben, die eingehalten werden müssen.

Ich bin absolut damit einverstanden Rahmenbedingungen zu schaffen damit der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht ausnehmen kann oder Berufstätige ala Kraftfahrer oder Krankenpersonal verbindlichen Vorlagen unterliegen. Was allerdings nicht sein kann, ist Bevormundung, die uns nun auferlegt wurde, da die BG ein Auge auf die Firma geworfen hat. Man muss dazu wissen, das unser Arbeitszeitsystem äußerst flexibel war. Wir konnten quasi aufkreuzen, wenn man es denn nicht übertrieben hat, wann wir wollten und gehen wann man wollte. Uns wurde alles bezahlt: Überstunden, passive Reisezeit und so weiter. Unsere Kunden sind auch mehr oder weniger darauf angewiesen, das wir spontan und flexibel agieren, das ist unser großer Vorteil zu Konkurrenz, denn unsere Qualität und Know How ist teuer.

Wenn wir in Ländern bzw. Regionen mit einer ziemlich beschissenen Sicherheitsage tätig waren, wie etwa im Iran, Lybien oder Kenia wurden uns volle 24 Stunden ausgezahlt. Man muss sich z.B. vorstellen, das man etwa in Kenia mit Eskorte zum Werk und anschließend wieder ins Lager zurück kam um sich in sein Zelt zu hocken und keine Möglichkeit hatte das Lager zu verlassen, es war zumindestens nicht sehr empfehlenswert. Unser Arbeitgeber hat letzteres nicht als Freizeit angerechnet und eben die 24 Stunden voll ausgezahlt. Jetzt kommt aber der Gesetzgeber herbei getrampelt und schimpft: "Das Arbeitszeitgesetz gilt zwar außerhalb der EU nicht, aber du darfst deinen Mitarbeitern auf 6 Monate höchstens einen Wochenschnitt von 48 Stunden (Quasi solange man maximal arbeiten darf) auszahlen." Hä? In was für ner verquirlten Welt leben wir nur.
 
find ick ok. wer dorthin geht sollte sich dessen bewusst sein und sich nicht dafür bezahlen lassen, dass er auf der faulen haut im lager liegt nur weil es draussen gefährlich ist.
 
Im Baugewerbe kriegt man die Fahrzeit von der Baustelle bis zur Firma schon nichtmehr bezahlt. Für diesen Extremfall in Kenia halte ich zwar eine extra hohe Auslöse schon für angemessen, aber 24 h voll bezahlt is echt krass.

Ändert allerdings nix dran, dass man bei der Arbeit Bevormundungen erleben kann, die echt zum Kotzen sind...
 
find ick ok. wer dorthin geht sollte sich dessen bewusst sein und sich nicht dafür bezahlen lassen, dass er auf der faulen haut im lager liegt nur weil es draussen gefährlich ist.

Dir ist aber schon bewusst, das es eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers gesetzlich untersagt wird, obwohl sie absolut nachvollziehbar ist, Arbeitsplätze sichert und da versteuert noch Geld in die Staatskassen spült?

Als weiteres Beispiel könnte man heranziehen, das ich beruflich sehr viel durch die Welt düse. Anders als Autofahren, sieht der Gesetzgeber fliegen, Taxi fahren ect. nicht als Arbeitszeit, sondern als passive Arbeitszeit. Letztere muss nicht vergütet werden und zählt auch nicht in den Schnitt hinein. Das ist natürlich Schwachfug, es ist sehr wohl Teil meiner Arbeit, mein Arbeitgeber bezahlt sie, ansonsten würde ich das auch kaum tun. Nur stellt das natürlich jetzt ein Problem dar, da meine reguläre Arbeitszeit freilich nicht weniger wird und diesen bescheuerten Schnitt sowieso überschreitet.

Wenn man sich so umschaut, versuchen die meisten Arbeitgeber so wenig, wie möglich zu entlohnen. Eigentlich gehört in Anbetracht dessen solch eine soziale Art gefördert und nicht bestraft.
 
dann sollte sich der Arbeitgeber überlegen ob er das ganze am Ende des Jahres nicht als Leistungsprämie auszahlt
 
Dir ist aber schon bewusst, das es eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers gesetzlich untersagt wird, obwohl sie absolut nachvollziehbar ist, Arbeitsplätze sichert und da versteuert noch Geld in die Staatskassen spült?

Als weiteres Beispiel könnte man heranziehen, das ich beruflich sehr viel durch die Welt düse. Anders als Autofahren, sieht der Gesetzgeber fliegen, Taxi fahren ect. nicht als Arbeitszeit, sondern als passive Arbeitszeit. Letztere muss nicht vergütet werden und zählt auch nicht in den Schnitt hinein. Das ist natürlich Schwachfug, es ist sehr wohl Teil meiner Arbeit, mein Arbeitgeber bezahlt sie, ansonsten würde ich das auch kaum tun. Nur stellt das natürlich jetzt ein Problem dar, da meine reguläre Arbeitszeit freilich nicht weniger wird und diesen bescheuerten Schnitt sowieso überschreitet.

Wenn man sich so umschaut, versuchen die meisten Arbeitgeber so wenig, wie möglich zu entlohnen. Eigentlich gehört in Anbetracht dessen solch eine soziale Art gefördert und nicht bestraft.


wie wird das ganze denn von eurer firma ausgewiesen?

ich kann mir vorstellen das der Staat hier eher den Mitarbeiter schützen will, dass dieser eben keine 24*7 Stunden die Woche arbeitet (was natürlich nicht möglich ist) aber ich hoffe du verstehst was ich meine.

ansonsten ist das natürlich eine ärgerliche sache, total nachvollziehbar, aber eine firma hat viele möglichkeiten diese sonderleistung anderweitig zu vergüten.
Wie dann deine steuerbelastung und deines betriebes aussieht weiß ich dann nicht, wenn es z.b. als sondergratifikation geregelt wird.
 
wie wird das ganze denn von eurer firma ausgewiesen?

ich kann mir vorstellen das der Staat hier eher den Mitarbeiter schützen will, dass dieser eben keine 24*7 Stunden die Woche arbeitet (was natürlich nicht möglich ist) aber ich hoffe du verstehst was ich meine.

ansonsten ist das natürlich eine ärgerliche sache, total nachvollziehbar, aber eine firma hat viele möglichkeiten diese sonderleistung anderweitig zu vergüten.
Wie dann deine steuerbelastung und deines betriebes aussieht weiß ich dann nicht, wenn es z.b. als sondergratifikation geregelt wird.

Als Überstunden ausgezahlt, alternativ kann man freilich auch auf Wunsch abfeiern.

Ich verstehe was du meinst und das finde ich auch vollkommen in Ordnung, ich denke niemand möchte sehen das der Arbeitgeber seine Mitarbeiter ausbeutet. In der Hinsicht empfinde ich das ganze als sinnvoll, allerdings hört das dann an den Punkt auf, wenn man sich als mündiger Erwachsener, aus was für Gründen auch immer, freiwillig entschließt Mehrarbeit zu leisten.

Es kommt wohl bei Prämien Zahlung zu einer erhöten Steuerbelastung und ein unnötig kompliziertes Gehabe bei der Steuererklärung, das ist nicht meine Welt und ich will da auch nichts falsches behaupten, dafür habe ich meine Steuerberater. Es geht ja auch schon ums Prinzip und es löst leider nicht an den Problemen unser praktischen Arbeitszeiten, die das Erlaubte doch hin und wieder deutlich überschreiten. Ich will auf dieses flexible System ungern verzichten, Familie und Beruf sind so optimal kombinierbar. Denn niemand schaut mich blöd an, wenn ich mal nen paar Wochen nur 6 Stunden arbeite oder mal ne Woche aussetze. Im Gegenteil, sollte es gar mal vorkommen etwa durch private Bedürfnisse oder ein Sommerloch , das unsere Stunden unter den Sollstunden liegen, bekommen wir trotzdem unser komplettes Grundgehalt aus. Arbeiten tue ich gern und viel, allerdings muss man mich dann auch lassen und vorallem auch bezahlen. Ich hoffe man versteht was ich meine. :)
 
Wenn dein Arbeitgeber so sozial ist und hoffentlich auch bleibt, werden die schon einen Weg finden euch die Kohlen zu zahlen.
Ist ja nicht so das D-Land keine Gesetze umgangen werden können oder so hingebogen werden können wie man es braucht.
 
wie wärs, wenn ihr auf dem papier nur 8h arbeitet und sich zur kompensation entweder der stundenlohn drastisch erhöht oder ihr sowas wie auslands-/gefahrenzuschlagspauschalen je tag erhaltet?
letzteres gibbet afaik bei uns. gibt da sicher noch zig andere möglichkeiten. ich könnte mal bei uns im personalwesen nachfragen...

wir hatten aber auch schon wegen klienerer vergehen "spaß" mit der bg. bspw. öfters mal >10h arbeiten gibt schon probs -> dass dann 24h (!) irgendwie gar nicht geht, macht schon sinn^^

ahso, stichwort sozial: wichtig ist doch, was unterm strich bei rumkommt. wenn ag/an sich einig sind, why not? wie gohan schon ausführte, würde er nicht für weniger arbeiten bzw. dann wahrscheinlich woanders anfangen. es hat ja nicht immer nur der ag verhandlungsmacht (zum glück).
 
Die Gesetze sind schon richtig so und "Ausnahmeregelungen" die sowas aushebeln bergen ein erhebliches Risiko das sowas seitens AG missbraucht wird, egal wie "freiwillig" die Unterschrift des AN unter solche Regelungen kommt.
Sonderfälle gibt es immer, die man nicht in ein Gesetz pressen kann.
In oben genannten Fall muss man dann eben (wie schon gesagt wurde) auf alternative Kompensation ausweichen z.B. in Form von Jahresprämien, Sonderurlaubsregelungen, oder man einigt sich auf stillschweigende Abkommen am Staate vorbei. Mag dann andere Nachteile mit sich bringen, aber wenn man keine ultrakomplizierten, weichgekochten Gesetze haben will, muss man eben mit gewissen Einchränkungen leben (können).
 
Da gibt es sicherlich auch andere Mittel und Wege, auf denen der Arbeitgeber das "fehlende" Geld zahlen kann... Boni, Prämien, etc. Wenn er möchte, findet er schon einen Weg es euch trotzdem zu zahlen.
 
Da gibt es sicherlich auch andere Mittel und Wege, auf denen der Arbeitgeber das "fehlende" Geld zahlen kann... Boni, Prämien, etc. Wenn er möchte, findet er schon einen Weg es euch trotzdem zu zahlen.

Als ein risikokalkulierender, sich der unabwägbarkeiten des Rechtes bewusster Arbeitgeber, würde ich mir sowas wohl überlegen.
Dieses könnte einem womöglich dann noch, als Gestaltungsmissbrauch ausgelegt werden.
 
Als ein risikokalkulierender, sich der unabwägbarkeiten des Rechtes bewusster Arbeitgeber, würde ich mir sowas wohl überlegen.
Dieses könnte einem womöglich dann noch, als Gestaltungsmissbrauch ausgelegt werden.

Nein, das ist nicht das Problem. Prämienzahlungen etc. sind in Ordnung.
Das Problem ist das dies eine freiwillige Leistung ist, der MA sich also nicht darauf verlassen kann. Und reiner "good will" bleibt unkalkulierbar.
Sollte es eine feste Abmachung geben, muss diese mit Inhalten gefüllt sein. Und der Inhalt darf eben nicht lauten "360 Überstunden". Alles andere würde es nicht zu einer einmaligen Leistung machen, und somit sprechen wir von einer (drastischen?) Erhöhung des Grundgehalts.

Alles in allem: Die geltenden AZ-Gesetze machen durchaus Sinn. Es gibt die Regeln nicht ohne Grund. In diesem Fall trifft es halt einen "guten" Arbeitgeber. Aber erinnern wir uns doch an das Beschneidungsthema: Solange nur einem AN damit geholfen wird, macht es durchaus Sinn :-)
 
Sinnfrei ist es sicherlich nicht, allerdings muss man auch ein wenig Vertrauen in unsere eigene Mündigkeit stecken. Ich würde aber jetzt behaupten, all diese Regelungen was als Arbeitszeit gilt und was nicht, wird von Zeitarbeitsfirmen und co. schamlos ausgenutzt. Ich erinnere mich an eine Reportage die vor kurzem exterene Reinigungsfirmen für Hotels, die ihre Mitarbeiter quer Vertrag nur ein bestimmten, vollkommen unzureichendes Zeitkontigent auszahlen. Das würde weg fallen, wenn der Arbeitgeber zum einen verpflichtet wird sämtliche Zeit die der Arbeitnehmer für die Firma tätig ist zu bezahlen. Vom Klo putzen bis hin zur Geschäftsreise.

Zum anderen muss natürlich sichergestellt sein, das der Arbeitnehmer Ruhetage und geregelte Arbeitszeiten in Anspruch nehmen kann. Aber es ist nunmal auch nicht jeder Arbeitnehmer ein Fließbandarbeiter, dem alles am Arsch vorbei geht, nach acht Stunden ausstempelt und dann bis zum Schichtbeginn mit den Gedanken wo anders ist. Für solche Arbeitnehmer muss es meiner Ansicht nach, die Möglichkeit geben bis zu seinen persönlichen Limit zu arbeiten. Wenn man auf Montage, Inbetriebnahme usw. ist, ist es auch echt asozial den Mitarbeitern zu sagen, so Sonntag wird nicht gearbeitet. Mit etwas Pech sitzt man in nen ziemlich öden Kaff, vielleicht ist um dir herum Wüste. Du sitzt dann also nur tatenlos rum und starrst Löcher in die Luft. Das sind auf 4 Wochen 4 Tage die man früher wieder zuhause sein könnte. Oder es kann ja auch mal einen wirtschaftlichen Grund haben, Engagement zu zeigen. Sagen wir der Umbau von vier Produktionslinien steht an, es fahren in 12 Stunden 400.000 Euro Produktwert über eine Linie, es ist einfachste Mathematik um sich auszurechnen was dem Kunden diese 4 Tage kosten können.

Fazit: Ich denke der Missbrauch nach einer Umstrukturierung des Arbeitszeitgesetz würde sich im Grenzen halten. Zum einen tun wir das ja nun faktisch durch Taschenspielertricks, zum anderen gibt es da auch andere Anlaufstellen, um die Ausbeutung von Arbeitnehmern entgegen zu treten, ist ja nicht so das dieser Missbrauch nicht statt findet. Wie dem auch sei, es liegt ja leider derzeit nicht in unserer Macht. :)
 
Das Arbeitszeitgesetz ist in der Tat eines von vielen die Arbeitswelt übermäßig regulierender Gesetze. Es gibt sicher positive Gedanken, die hinter der Gesetzgebung standen - in der Praxis ist es aber im besten Fall nutzlos (weil es umgangen wird), im schlechtesten Fall von Schaden (wenn sinnvolle Arbeit zum Nachteil des Arbeitnehmers beschränkt wid). Im Bereich der niedrig qualifizierten Arbeit gibt es ggf. eine gewisse Berechtigung.

Persönlich habe ich in der Praxis bisher aber noch fast nie erlebt, dass das ArZG zwischen halbwegs intelligenten Parteien wirklich zum Problem geworden ist, eben weil es so viele Wege gibt, es zu umgehen oder ignorieren. Es gibt unzählige Arbeitnehmer bzw. ganze Berufsgruppen wie Ärzte, Rechtsanwälte und diverse sonstige Berater, die eigentlich unter das ArZG fallen, es aber nicht einmal im Ansatz einhalten.
 
Das Arbeitszeitgesetz ist in der Tat eines von vielen die Arbeitswelt übermäßig regulierender Gesetze. Es gibt sicher positive Gedanken, die hinter der Gesetzgebung standen - in der Praxis ist es aber im besten Fall nutzlos (weil es umgangen wird), im schlechtesten Fall von Schaden (wenn sinnvolle Arbeit zum Nachteil des Arbeitnehmers beschränkt wid). Im Bereich der niedrig qualifizierten Arbeit gibt es ggf. eine gewisse Berechtigung.

Persönlich habe ich in der Praxis bisher aber noch fast nie erlebt, dass das ArZG zwischen halbwegs intelligenten Parteien wirklich zum Problem geworden ist, eben weil es so viele Wege gibt, es zu umgehen oder ignorieren. Es gibt unzählige Arbeitnehmer bzw. ganze Berufsgruppen wie Ärzte, Rechtsanwälte und diverse sonstige Berater, die eigentlich unter das ArZG fallen, es aber nicht einmal im Ansatz einhalten.
naja, in einigen fällen reguliert es aus an-sicht imho zuviel (zb möglichkeiten des überstundenmachens bei bestimmten berufsgruppen) und in anderen zu wenig (zb equal pay/aüg/werkverträge).

nutzlos ist es aber insgesamt keineswegs, wobei ich das analog zu dir insb. bei den niedrig qualifizierten sehe.

wenn ich es richtig verstehe, spielst du in sachen nutzlosigkeit vor allem auf die sog. freien berufe an. für diese sowie leitende angestellte und unternehmer gilt das ArZG aber doch garnicht?!
 
Ärzte, Berater, Anwälte usw sind in vielen Fällen nicht dem klassischen Bild entsprechend frei tätig, sondern angestellt. Führungskräfte halten sich häufig für leitende Angestellte, sind es aber fast nie. In diesen Bereichen sind die Vorgaben des ArbZG ein Witz und werden auch nur in den seltensten Fällen beachtet.
 
Ärzte, Berater, Anwälte usw sind in vielen Fällen nicht dem klassischen Bild entsprechend frei tätig, sondern angestellt. Führungskräfte halten sich häufig für leitende Angestellte, sind es aber fast nie. In diesen Bereichen sind die Vorgaben des ArbZG ein Witz und werden auch nur in den seltensten Fällen beachtet.

hmkay. ganz besonders bei ärzten würde ich mir aber eine einhaltung zb bezgl. arbeitszeiten aber dringend wünschen.
 
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