Also zu "The Fountain" (heißt auf dt. gleich):
1) Der Film ist insofern vom Stil her mit Requiem zu vergleichen, weil beide von der Art Aronofskys Bilder zu komponieren geprägt sind. "Pi" war ja in sehr nüchternem Stil. Requiem for a Dream und The Fountain sind da weit opulenter. Das Tolle an Aronofsky ist, dass die Bilder nie Selbstzweck sind, sondern immer der Handlung dienen. Der ziemlich starke Einsatz von CGI bei The Fountain stört daher nicht, weil es wirklich der Geschichte dient und nicht einfach nur Effekt-Masturbation ist.
2) Der Film ist inhaltlich einfach nur genial; ich möchte mal sagen, es ist DER Film zum Thema Liebe und Tod (zum Glück auf sehr ungothicmäßige Art und Weise). Das Geniale ist, dass der Film zig grundlegende Mythen zum Thema Leben und Tod verknüpft: Von jüdisch-christlichen Vorstellungen über Maya-Mythen bis hin zu buddhistischen (und damit verbunden antik-stoischen) Vorstellungen. Das Ganze fließt wie natürlich ineinander und ergibt ein wundervolles Ganzes.
3) Der Film wird sehr viel über Bilder und Bildsprache sowie Symbole erzählt. Die "Vergangenheits"- und "Zukunfts"-Erzählstränge sind im Grunde Metaebenen der Geschichte.
Allein schon die Namen der Protagonisten: Thomas (der "ungläubige Thomas") und Izzy Creo ("y si creo" = span. für "und doch erschaffe ich") sprechen Bände. Auch beachtenswert sind die Sternenhimmel in verschiedenen Erscheinungsformen (z.B. bei Thomas' Audienz bei der Königin).
Soviel vorerst von mir. Ich halte "The Fountain" für einen der besten Filme der letzten Jahre (und für einen der in jeder Hinsicht schönsten Filme aller Zeiten). Mit jedem Mal Angucken fallen einem mehr Kleinigkeiten und Symbole auf. Ein Film zum immer wideer sehen.