"Requiem For A Dream"

Psycho Joker

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Hm, diese Woche bin ich recht aktiv im Film-Review-Schreiben. :o Egal, mir ist grad wieder mal "Requiem For A Dream" eingefallen und da dachte ich mir, der Film muss bekannt werden. Und das UF-Mutlimedia-Forum ist natürlich das perfekte Instrument dazu. :z

Zum Inhalt:
Harry und Tyrone sind 2 kleine Drogendealer, die sich mit ihren Drogengeschäften ein Startkapital zulegen, um sich ihre jeweiligen Träume von einem guten Leben zu erfüllen. Derweil ist Harrys Mutter Sara überglücklich, weil sie Kandidatin in ihrer Lieblings-TV-Show sein wird. Sie malt sich aus, wie schön es sein wird, im Fernsehen zu sein und plant sogar ihr bestes Kleid anzuziehen, das sie seinerzeit bei Harrys Abschlussfeier getragen hat. Doch das Kleid ist zu eng; sie muss einen Weg finden, schnell abzunehmen. Eine Nachbarin empfielt ihr, sich ein paar Appetitzügler zuzulegen, was Sara auch gleich macht.
Harrys und Tyrons Geschäfte laufen gut. Sie verdienen viel Geld und Harry hat die schönste Zeit seines Lebens mit seiner Freundin Marion. Immer unternehmen die beiden Spaziergänge oder sie geben sich der Ekstase eines Heroin-Trips hin.
Doch irgendwann tun sich für alle 4 Protagonisten Probleme auf, die ihre Ursache direkto der indirekt in der Drogensucht haben: Sara wird abhängig von den Pillen und verfällt immer mehr in Wahnvorstellungen und Angstzuständen. Derweil versiegt der Nachschub für Tyrone und Harry und ohne Einnahmequelle geht auch ihr Geld bald zur Neige. Harry und Marion verkrachen sich und das Unheil der Drogensucht wird immer drohender...

Der Film ist wohl einer der krassesten und grausamsten, die ich kenne. Der Zuschauer kann sehr gut, den langsamen Abfall in die Abhängigkeit sowie die nach und nach einsetzende psychische Zerstörung der Hauptfiguren beobachten. Ein Kritiker meinte zu dem Film mal "sich diesen Film 2mal hintereinander anzusehen grenzt an Masochismus" (im positiven Sinne gemeint). Und das stimmt auch, der Film ist wirklich krass und ist wie ein Schlag in die Magengrube. Er zeigt ziemlich schonungslos, wie verheerend Abhängigkeit ist und das in allen Facetten.
Der FIlm glänzt nicht nur mit Inhalt und Drehbuch sondern auch mit genialen Schauspielern. Jared Leto und Marlons Wayans (ja, der aus Scary Movie... seit diesem Film gilt er für mich allerdings als wirklicher Schauspieler) als idealistische und naive Drogendealer, Jennifer Connelly als Harrys Freundin und allen voran Elle Burstyn als Sara Goldfarb, Harrys Mutter spielen so gut und überzeugend, man könnte meinen, es handle sich um eine Reality-Show. :eek Ellen Burstyn war für ihre Rolle in Requiem for a Dream sogar für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert... und wer gewinnt die Trophäe?! Julia Roberts für Erin Brokovich. .-_- :nono

Auch die Kameraeinstellungen sind ziemlich genial und besonders die Szenen mit dem Drogenkonsum mit ihren schnellen Schnitten und Bildern sind einfach genial in Szene gesetzt.

Fazit: Ein ziemlich harter aber auf jeden Fall sehenswerter Film. Nichts für schwache Nerven aber definitiv ein Meisterwerk, das man sich zumindest einmal antun sollte.
 
Sehr gutes Review :top
Hört sich spannend an, vielleicht das erste mal, dass ich in nen Film gehe von dem ich sonst noch nie was gehört hab :o
 
Der Film ist schon älter, der läuft nimmer im Kino. Aber dürfte im Video-/DVD-Verleih zu finden sein.
 
Jo mach das endlich mal! >_<

Btw, was ichvergaß zu erwähnen: Besonders cool ist in dem Film auch die zweideutige Verwendung von Jahreszeiten. Zuerst, wenn alles noch gut geht, befindet man sich im Sommer (kommt am Anfang eine Schrift auf schwarzem Hintergrund: summer). Dann, wenn sich alles langsam aber stetig zum schlechten wendet, befindet man sich im Herbst - und jetzt kommt das coole: Herbst heißt auf englisch "fall". :cool Also sozusagen "after summer there comes the fall". ;) Das fand ich damals beim ersten Angucken ziemlich gut, ist zwar nur ein Detail, aber unterstreicht das ganze ziemlich gut. Danach, das total vernichtende Ende spielt im Winter.
 
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