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Dänemark, 2005
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 16; f
Erstaufführung: 31.8.2006
Produktion: Mie Andreasen, Tivi Magnusson
Regie: Anders Thomas Jensen
Buch: Anders Thomas Jensen
Kamera: Sebastian Blenkov
Musik: Jeppe Kaas
Schnitt: Anders Villadsen
Darsteller: Ulrich Thomsen (Adam), Mads Mikkelsen (Ivan), Paprika Steen (Sarah), Ole Thestrup (Dr. Kolberg), Ali Kazim (Khalid), Nicolas Bro (Gunnar), Nikolaj Lie Kaas (Holger), Gyrd Løfqvist (Poul), Tomas Villum Jensen
Adam wurde gerade auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Er ist teil eines Bewährungsprojektes, bei dem die Ex-Gefangenen in einer Kirchengemeinde mitarbeiten müssen. Das größte Problem bei der Sache: Adam ist Neonazi und hat eine relativ hohe Stellung in der Szene.
Als er sich bei Ivanm, dem Gemeindepfarrer, vorstellt, bittet dieser ihn darum, sich ein Ziel für die drei Monate, die er in der Kirchengemeinde verbringen wird, zu setzen.
Völlig motivationslos antwortet er: "Einen Kuchen backen".
Daraufhin einigt er sich mit Ivan darauf, dass er den gemeindeigenen Apfelbaum pflegen und versorgen wird, bis im Herbst die Äpfel reif sind, aus diesen dann einen Kuchen backen wird und damit sein Ziel erreicht hat.
Nach kurzer Zeit schon merkt Adam, dass Pfarrer Ivan an Weltfremde kaum zu überbieten ist: Den Selbstmord seiner Frau dichtet er sich in einen Unfall um, die spastische Lähmung seines Sohnes will er einfach nicht sehen und zu guter letzt verdrängt er sogar völlig seine Krebserkrankung.
Indem er ihn immer wieder mit der Realität zu konfontieren versucht, will Adam ihm diese krankhafte Verdrängungssucht austreiben.
Wenn Ivan dann kurz davor steht, seine Situation zu begreifen, schiebt er alles, was ihm widerfährt, auf den Teufel, der ihn angeblich verführen will.
Per Zufall stößt Adam irgendwann auf das Buch Hiob in der Bibel und erzählt Ivan, dass es gar nicht der Teufel sondern Gott selbst sei, der ihm alle diese Dinge antue und schafft es dadurch, sein Weltbild aus den Angeln zu heben.
Das genau ist die Stärke dieses Films.
Der Witz in der Komposition der Charaktere und weiterhin die komischen Situationen die durch bewusstes umkehren von Stereotypen entstehen.
Durch gleichermaßen komische und tragische Umstände erlärt der Film die Theodize-Frage und verdreht sie wiederum total.
Die Tatsache, dass Adam ein Nazi ist, führt in der Kombination dazu, dass im Allgemeinen einseitige Weltbilder gezeigt, hinterfragt und ad absurdum geführt werden.
Optisch spiegelt der Film auf genau diese Weise auch die inhaltliche Ebene wider, indem man sehr schwankt zwischen düsteren, dunklen szenen und sehr klaren, kontrastreichen, positiv wirkenden Bildern.
Der Film wartet mit jeder Menge Überraschungen auf, weshalb ich hier auch nicht mehr ins Detail gehen will, ich hoffe, ich konnte das Ganze etwas interessant machen.
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 16; f
Erstaufführung: 31.8.2006
Produktion: Mie Andreasen, Tivi Magnusson
Regie: Anders Thomas Jensen
Buch: Anders Thomas Jensen
Kamera: Sebastian Blenkov
Musik: Jeppe Kaas
Schnitt: Anders Villadsen
Darsteller: Ulrich Thomsen (Adam), Mads Mikkelsen (Ivan), Paprika Steen (Sarah), Ole Thestrup (Dr. Kolberg), Ali Kazim (Khalid), Nicolas Bro (Gunnar), Nikolaj Lie Kaas (Holger), Gyrd Løfqvist (Poul), Tomas Villum Jensen
Adam wurde gerade auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Er ist teil eines Bewährungsprojektes, bei dem die Ex-Gefangenen in einer Kirchengemeinde mitarbeiten müssen. Das größte Problem bei der Sache: Adam ist Neonazi und hat eine relativ hohe Stellung in der Szene.
Als er sich bei Ivanm, dem Gemeindepfarrer, vorstellt, bittet dieser ihn darum, sich ein Ziel für die drei Monate, die er in der Kirchengemeinde verbringen wird, zu setzen.
Völlig motivationslos antwortet er: "Einen Kuchen backen".
Daraufhin einigt er sich mit Ivan darauf, dass er den gemeindeigenen Apfelbaum pflegen und versorgen wird, bis im Herbst die Äpfel reif sind, aus diesen dann einen Kuchen backen wird und damit sein Ziel erreicht hat.
Nach kurzer Zeit schon merkt Adam, dass Pfarrer Ivan an Weltfremde kaum zu überbieten ist: Den Selbstmord seiner Frau dichtet er sich in einen Unfall um, die spastische Lähmung seines Sohnes will er einfach nicht sehen und zu guter letzt verdrängt er sogar völlig seine Krebserkrankung.
Indem er ihn immer wieder mit der Realität zu konfontieren versucht, will Adam ihm diese krankhafte Verdrängungssucht austreiben.
Wenn Ivan dann kurz davor steht, seine Situation zu begreifen, schiebt er alles, was ihm widerfährt, auf den Teufel, der ihn angeblich verführen will.
Per Zufall stößt Adam irgendwann auf das Buch Hiob in der Bibel und erzählt Ivan, dass es gar nicht der Teufel sondern Gott selbst sei, der ihm alle diese Dinge antue und schafft es dadurch, sein Weltbild aus den Angeln zu heben.
Das genau ist die Stärke dieses Films.
Der Witz in der Komposition der Charaktere und weiterhin die komischen Situationen die durch bewusstes umkehren von Stereotypen entstehen.
Durch gleichermaßen komische und tragische Umstände erlärt der Film die Theodize-Frage und verdreht sie wiederum total.
Die Tatsache, dass Adam ein Nazi ist, führt in der Kombination dazu, dass im Allgemeinen einseitige Weltbilder gezeigt, hinterfragt und ad absurdum geführt werden.
Optisch spiegelt der Film auf genau diese Weise auch die inhaltliche Ebene wider, indem man sehr schwankt zwischen düsteren, dunklen szenen und sehr klaren, kontrastreichen, positiv wirkenden Bildern.
Der Film wartet mit jeder Menge Überraschungen auf, weshalb ich hier auch nicht mehr ins Detail gehen will, ich hoffe, ich konnte das Ganze etwas interessant machen.