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Regie: Gregor Schnitzler (Soloalbum, Was tun, wenn´s brennt)
Drehbuch: Marco Kreuzpaintner (Sommersturm, Ganz und Gar)
Schauspieler: Paula Kalenberg, Franz Dinda, Hans-Laurin Beyerling, Carina Wiese, Richy Müller, Karl Kranzkowski, Thomas Wlaschiha, Gabriela Maria Schmeide, Jenny Ulrich, Ulrike Arnold, Claire Oelkers
Katastrophenfilme made in Germany sind eher selten und wenn doch meist aufwändige Fernseh-Zweiteiler, die meist nach einer wahren Katastrophe gestrickt sind.
Nicht so "Die Wolke". Die 16jährige Hannah ist ein ganz normaler Teenager aus dem kleinen Dorf mit dem bezeichnenden Namen "Schlitz" in der Nähe von Fulda. Gerade küsst sie zu ersten Mal ihren neuen Klassenkameraden Elmar, als plötzlich Alarm ausgelöst wird. Zuerst fälschlicherweise vom Lehrer als Probealarm deklariert, stellt er sich als ABC-Alarm heraus. In einem nahe gelegenen Atomkraftwerk gab es einen Störfall und Strahlung tritt aus. Tumulte brechen los, Chaos herrscht auf den Straßen. Da Hannah ihren Bruder von der Schule abholen muss, nimmt sie die Gelegenheit, mit Elmar per Flugzeug zu verschwinden, nicht wahr.
Mangels Mitfahrgelegenheit machen sich die beiden auf dem Fahrrad auf zum nächsten Bahnhof. Unterwegs wird Hannahs Bruder Uli von einem Auto erfasst und stirbt. Hannah fährt mit einer Familie bis zum Bahnhof, der mittlerweile geschlossen ist und daher von Passanten gestürmt wird. Nachdem sie dort Elmar im Zug verschwinden sieht, setzt sie sich in den einsetzenden, vermeintlich radioaktiv verseuchten Regen.
In der zweiten Hälfte des Films wird Hannahs nun folgende Krankengeschichte nach der Katastrophe erzählt. Ihre Haare beginnen auszufallen, es geht ihr immer schlechter. Erst auf dem Höhepunkt ihres Leidens taucht Elmar in der Krankenstation auf. In der nun folgenden Liebesgeschichte gibt es immer wieder Abschweifungen ins Thema Atomkraft, indem über die Folgen des Unfalls berichtet wird. Der Film endet mit dem Begräbnis von Hannahs Bruder Uli, nachdem das betreten der am geringstem verseuchten Zone wieder gestattet ist, Monate nach der Katastrophe.
"Die Wolke" ist klar in zwei Teile geteilt: Der erste Teil behandelt die Geschehnisse bis zur Katastrophe, der zweite Hanahs Krankengeschichte sowie die Liebesgeschichte zwischen ihr und Elmar. Während der erste Teil durch erzählerische Dichte glänzt, tut sich der zweite durch seine optische Stärke hervor. Zu Anfang wirkt die ganze Szenerie der Katastrophe sehr lächerlich im Rahmen einer deutschen Kleinstadt, ist man doch aufwändige Produktionen aus Hollywood gewohnt. Je näher das Ganze jedoch dem Höhepunkt kommt, destodichter wird die Atmophäre und der Film beginnt, gerade in dem Gegensatz zu üblichen Katastrophenfilmen seine Stärke zu finden. Die Tatsache, das hier nicht Wert auf eine bombastische Darstellung der Katastrophe selbst gelegt wird, sondern viel mehr auf die persönlichen Schicksale der Protagonisten, macht den Film zu etwas besonderem, zu einem sehr persönlichem und emotionalem. Auch optisch baut er erst langsam seine Qualität auf. Sieht er anfangs noch aus wie ein typischer Sommertag, wird er zusehends düsterer. Die Kameraarbeit ist exzellent, man fühlt sich unglaublich stark in die Darsteller hineinversetzt. Mit der näherrückenden Katastrophe verliert das Bild immer mehr an Farbe und drückt damit sehr schön die aufkommende Gefahr aus.
Der Zweite Teil beschränkt sich leider zu sehr auf die Liebesgeschichte und deren auf und ab, statt anzuklagen, was der Film offensichtlich beabsichtigt. Allerdings geschieht die oft kurz und sehr plakativ, beispielsweise durch Nachrichtensendungen oder Passanten, die Hannahs kahlen Kopf anstarren sowie Graffitis an Mauern. Doch ist auch hier die optische Komponente sehr stark, die Kameraarbeit und die Farbgebeung sowie das Licht machen die Geschichte sehr persönlich und fühlbar.
Insgesamt ist "Die Wolke" definitiv ein sehenswerter Film, ein Katastrophenfilm, der eigentlich keiner ist, es leider aber nicht geschafft hat, politisch zu sein, sondern sehr zur Liebesgeschichte mutiert. Trotz der nich erreichten Ziele ein sehr schöner Film.
Regie: Gregor Schnitzler (Soloalbum, Was tun, wenn´s brennt)
Drehbuch: Marco Kreuzpaintner (Sommersturm, Ganz und Gar)
Schauspieler: Paula Kalenberg, Franz Dinda, Hans-Laurin Beyerling, Carina Wiese, Richy Müller, Karl Kranzkowski, Thomas Wlaschiha, Gabriela Maria Schmeide, Jenny Ulrich, Ulrike Arnold, Claire Oelkers
Katastrophenfilme made in Germany sind eher selten und wenn doch meist aufwändige Fernseh-Zweiteiler, die meist nach einer wahren Katastrophe gestrickt sind.
Nicht so "Die Wolke". Die 16jährige Hannah ist ein ganz normaler Teenager aus dem kleinen Dorf mit dem bezeichnenden Namen "Schlitz" in der Nähe von Fulda. Gerade küsst sie zu ersten Mal ihren neuen Klassenkameraden Elmar, als plötzlich Alarm ausgelöst wird. Zuerst fälschlicherweise vom Lehrer als Probealarm deklariert, stellt er sich als ABC-Alarm heraus. In einem nahe gelegenen Atomkraftwerk gab es einen Störfall und Strahlung tritt aus. Tumulte brechen los, Chaos herrscht auf den Straßen. Da Hannah ihren Bruder von der Schule abholen muss, nimmt sie die Gelegenheit, mit Elmar per Flugzeug zu verschwinden, nicht wahr.
Mangels Mitfahrgelegenheit machen sich die beiden auf dem Fahrrad auf zum nächsten Bahnhof. Unterwegs wird Hannahs Bruder Uli von einem Auto erfasst und stirbt. Hannah fährt mit einer Familie bis zum Bahnhof, der mittlerweile geschlossen ist und daher von Passanten gestürmt wird. Nachdem sie dort Elmar im Zug verschwinden sieht, setzt sie sich in den einsetzenden, vermeintlich radioaktiv verseuchten Regen.
In der zweiten Hälfte des Films wird Hannahs nun folgende Krankengeschichte nach der Katastrophe erzählt. Ihre Haare beginnen auszufallen, es geht ihr immer schlechter. Erst auf dem Höhepunkt ihres Leidens taucht Elmar in der Krankenstation auf. In der nun folgenden Liebesgeschichte gibt es immer wieder Abschweifungen ins Thema Atomkraft, indem über die Folgen des Unfalls berichtet wird. Der Film endet mit dem Begräbnis von Hannahs Bruder Uli, nachdem das betreten der am geringstem verseuchten Zone wieder gestattet ist, Monate nach der Katastrophe.
"Die Wolke" ist klar in zwei Teile geteilt: Der erste Teil behandelt die Geschehnisse bis zur Katastrophe, der zweite Hanahs Krankengeschichte sowie die Liebesgeschichte zwischen ihr und Elmar. Während der erste Teil durch erzählerische Dichte glänzt, tut sich der zweite durch seine optische Stärke hervor. Zu Anfang wirkt die ganze Szenerie der Katastrophe sehr lächerlich im Rahmen einer deutschen Kleinstadt, ist man doch aufwändige Produktionen aus Hollywood gewohnt. Je näher das Ganze jedoch dem Höhepunkt kommt, destodichter wird die Atmophäre und der Film beginnt, gerade in dem Gegensatz zu üblichen Katastrophenfilmen seine Stärke zu finden. Die Tatsache, das hier nicht Wert auf eine bombastische Darstellung der Katastrophe selbst gelegt wird, sondern viel mehr auf die persönlichen Schicksale der Protagonisten, macht den Film zu etwas besonderem, zu einem sehr persönlichem und emotionalem. Auch optisch baut er erst langsam seine Qualität auf. Sieht er anfangs noch aus wie ein typischer Sommertag, wird er zusehends düsterer. Die Kameraarbeit ist exzellent, man fühlt sich unglaublich stark in die Darsteller hineinversetzt. Mit der näherrückenden Katastrophe verliert das Bild immer mehr an Farbe und drückt damit sehr schön die aufkommende Gefahr aus.
Der Zweite Teil beschränkt sich leider zu sehr auf die Liebesgeschichte und deren auf und ab, statt anzuklagen, was der Film offensichtlich beabsichtigt. Allerdings geschieht die oft kurz und sehr plakativ, beispielsweise durch Nachrichtensendungen oder Passanten, die Hannahs kahlen Kopf anstarren sowie Graffitis an Mauern. Doch ist auch hier die optische Komponente sehr stark, die Kameraarbeit und die Farbgebeung sowie das Licht machen die Geschichte sehr persönlich und fühlbar.
Insgesamt ist "Die Wolke" definitiv ein sehenswerter Film, ein Katastrophenfilm, der eigentlich keiner ist, es leider aber nicht geschafft hat, politisch zu sein, sondern sehr zur Liebesgeschichte mutiert. Trotz der nich erreichten Ziele ein sehr schöner Film.
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