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Warum freut sich keiner auf den Generals 2 Multiplayer?

MrYuRi

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Warum freut sich keiner auf den Generals 2 Multiplayer?

Alle Jahre wieder erscheint ein neuer C&C-Titel und während nach längerer Zeit das Entwicklerstudio mal wieder einen neuen Anstrich erhalten hat, um das störende „EA“ hinter einem Schleier voller guter Absichten verschwinden zu lassen und Besserung zu geloben, so erscheinen einem auch bestimmte Reaktionsmuster in der Community nicht ganz unbekannt: Singleplayer oder Multiplayer, was ist wichtiger und was macht ein C&C-Spiel aus? Was will der (potentielle) Käufer eines C&C-Spiels? Diese Fragen ziehen sich seit jeher quer durch die Community, finden Ausdruck in den unterschiedlichen „Geschäftsmodellen“ der Fansites und sind derzeit mal wieder in aller Munde.

Im Prinzip kann man sich die ganze Sache sehr einfach machen und vielfach folgen die Argumentationen auch dem folgenden (altbekannten) Muster: „Warum sollte der Multiplayer bei C&C eine große Rolle einnehmen? Es spielt doch eh kaum jemand online. Das sind doch nur eine Handvoll aktiver Spieler, die sich da für den MP interessieren und die maulen dann eh nur die ganze Zeit rum, dass alles scheisse ist. Und RTS as a Sport ist doch total in die Hose gegangen, warum sollte EA nun nochmal groß in den MP investieren?“
Und wenn sich bei einer aktuellen Facebook-Erhebung eine überwältigende Mehrheit auf die Frage „What are you looking for the most in Generals 2?“ für „Singleplayer Experience“ entscheidet und der Multiplayer abgeschlagen zurück liegt, fühlen sich viele in ihrer Meinung klar bestätigt. Sie wähnen die Fakten auf ihrer Seite, für sie ist die Sache glasklar und eindeutig. Was gibt es da also noch groß zu diskutieren? Die Entwickler sollten ihrer Meinung nach dem Singleplayer die größtmögliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen, denn dieser ist für sie das Maß aller Dinge und der heilige Grahl.

Die Behauptung, dass der Multiplayer schon lange keine besonders große Bedeutung mehr bei C&C einnimmt, ist grundsätzlich richtig. Die daraus gezogene Schlussfolgerung, der Multiplayer sei daher nicht so wichtig und nur ein nettes Anhängsel, ist aber grundfalsch. Tatsächlich ist der mangelnde Erfolg im MP-Bereich nämlich die Hauptursache dafür, warum es mit der Marke C&C seit Jahren immer weiter bergab geht und weshalb sich die Spieleserie auf dem absteigenden Ast befindet.

Warum freut sich keiner (ganz besonders) auf den Generals2-Multiplayer? Warum kommt ein solches Umfrageergebnis zustande? Eine Antwort ist: Es gibt schlicht keinen Grund, um in Jubelstürme auszubrechen. Seit Jahren hat EA es bei C&C versäumt, am Multiplayer interessierte Spieler zu gewinnen und zu binden und andererseits neue, „unbedarfte“ Spieler an den Mehrspieler-Modus heranzuführen und sie für diesen zu begeistern. Ich selbst habe bei besagter Umfrage übrigens auch für den Singleplayer abgestimmt, denn was sollte mich aufgrund der Erfahrungen der letzten 10 Jahre annehmen lassen, dass Generals2 ein großer Multiplayerkracher wird? Viele assoziieren mit C&C in der Hauptsache nur noch ein SP-Spiel. Wenn sie es kaufen, werden sie die Kampagne innerhalb weniger Stunden durchspielen, um sich danach recht zügig wieder League of Legends oder StarCraft2 zuzuwenden. Ist das der Anspruch, den ein C&C verkörpern sollte, einige Stunden Spielspaß zu liefern, um dann wieder im Schrank, respektive bei EBay zu landen? Ist das im Jahr 2012 ein Gütesiegel? Und wie wirkt sich das langfristig aus?

Einige besonders findige Vertreter der Linie, C&C sei eben ein Singleplayer-Spiel, sollte das im Wesentlichen auch bleiben und dies wäre der einzig richtige Weg, werden mir in einer Hinsicht Recht geben: Sie beklagen ebenfalls die mangelnde Qualität der vergangenen C&C-Spiele. Allerdings stellen sie hierbei häufig allein auf den von ihnen besonders geliebten SP-Modus ab und überschätzen diesen in seiner Wirkungskraft maßlos. Ein vermeintlich sehr schlechter SP ist für sie so z.B. für die katastrophalen Verkaufszahlen von RA3 maßgeblich verantwortlich. Hätten sie die Chance, einmal EA-Manager zu spielen, würde ihre Lösung aller Probleme in etwa so aussehen: Die Spielzeit des Singleplayers von 3 Stunden auf 3 Tage zu erhöhen. Nun möchte ich wirklich niemandem sein Singleplayer-Erlebnis madig machen. Ich gönne es wirklich jedem, sich nicht nur 3 Tage, sondern sogar 30 Tage mit der Kampagne zu beschäftigen, um dann weitere 300 Tage in Foren darüber zu diskutieren, ob Alpecin bei Kane noch irgendeine besondere Wirkung entfalten könnte. Das Ganze hat nur einen Haken: Dieses Marktsegment ist verschwindend gering und statistisch kaum zu erfassen. CnCForen.de, das längere Zeit die größte deutschsprachige C&C-Community darstellte, ist mit dem Geschäftsmodell „Die Fun- und Singleplayer Community“ grandios gescheitert und nach Aussage des verantwortlichen Headadmins heute ein „Museum“. Man sollte also vermutlich eher respektvoll bekunden: Mission Accomplished! Das Ziel, worauf solange hingearbeitet wurde, nämlich erfolgreich Insolvenz anzumelden, wurde erreicht. Nun ist man unsterblich! Man hat sich quasi selbst konserviert und ist in einem Museum aufgegangen. Auf die Idee muss man erst mal kommen!

Der Multiplayer bietet bei einem RTS-Spiel unglaubliche Chancen und der Hauptansatz sollte „RTS as a Sport“ lauten. Doch hehre Ziele alleine reichen nicht. Was ist bei Tiberium Wars bloß schief gelaufen? Es gab doch Ladder-Seasons, es gab doch die World Cyber Games, es gab doch die EPS. Im Prinzip kann man sich das Ganze so vorstellen: EA hat versucht, mit einem Fahrrad ein Formel1-Rennen zu gewinnen, indem sie sich für „viel“ Geld die Poleposition erkauft haben. Ich denke fast jedem in diesem Forum dürfte klar sein, dass dies ein schier aussichtloses Unterfangen darstellt. Tiberium Wars war einfach kein konkurrenzfähiges Produkt, um es in diesem Bereich mit Schwergewichten wie Starcraft oder Warcraft aufnehmen zu können und gegen diese Rennen zu gewinnen. Und ob es Manchem nun gefällt oder nicht: Der Schwerpunkt der C&C-Spiele seit TW lag immer auf dem Singleplayer. Alle Aktivitäten und Ressourcen waren vornehmlich auf diesen hin ausgerichtet. Ob und wie bei TW ein Gameplayelement seinen Weg in das Spiel gefunden hat, war vor allen Dingen von der Frage bestimmt, inwieweit es sich mit dem Kanon des Tiberium-Universums verträgt und nicht davon, ob es spielmechanisch sinnvoll ist. Vom Ressourcensystem, über das Bausystem bis hin zu Techgebäuden wie dem Mutantenhaus lässt sich dies beobachten. Von den Gagen der Hollywoodschauspieler, die man besser in die Entwicklung und den Support der Spiele hätte stecken sollen, mal ganz zu schweigen. Diese Werbeaktion mit David Hasselhoff empfinde ich in diesem Kontext schon fast als zynisch. Mit „Uprising“ gab es für RA3 übrigens sogar ein reines SP-Add-On. Ein großer Erfolg war dieses nicht gerade. Tiberian Twillight will ich an dieser Stelle einmal ausklammern, denn dieses Spiel ist überhaupt kein RTS.

Jeder in diesem Forum sollte sich einmal ernsthaft die Frage stellen, wie er eigentlich hier gelandet ist. Eine andere interessante Frage, die man aufwerfen könnte, wäre, warum es das United-Forum überhaupt gibt. Sehr viele werden in beiden Fällen zu der folgenden identischen Antwort finden: Clans. Das United-Forum ist ursprünglich nichts anderes gewesen als ein Zusammenschluss von Clans, die eine gemeinsame Diskussionsplattform gesucht haben. Auch die Basis und tragende Säule von CnCForen waren Clans. In diesem Fall Clans, die sich vom United-Forum abgespaltet hatten, da sie mit der Gesamtsituation (zu Recht!) sehr unzufrieden waren. Man muss an dieser Stelle dazu sagen, dass es zu Zeiten von Westwood Online eine sehr aktive Online-Community gab und dies durch sehr gute Rahmenbedingungen wie z.B. einem exzellenten Clansystem unterstützt wurde. Spieler fanden sich online zusammen und organisierten sich als eigene, kleinere oder größere soziale Netzwerke. Es entstanden Freundschaften, Feindschaften, Clan-Websites, das United-Forum, es fanden Treffen im RL statt. Man spielte zusammen und verfolgte gemeinsame Ziele gegen andere Teams. Man könnte zusammenfassend sagen: Solche Leute leben C&C und sind es gleichzeitig auch. Was könnte EA sich mehr wünschen? Und die Ironie an der ganzen Geschichte: Ohne den Multiplayer hätte es auch nie CnCForen geben können.

Eigentlich sollte man meinen, dass in diesem Forum keine Notwendigkeit bestehen kann, auf solche Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Aber manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der Multiplayer bietet unglaubliches Potential, Spieler langfristig zu binden und zu begeistern. Andere Spiele machen das doch seit Ewigkeiten vor. Wenn man sich anschaut, was für alte Hasen hier noch rumlaufen, wird einem auch bewusst, dass hier nicht mehr von Tagen, sondern schon von Dekaden gesprochen werden muss. Es steckt eine unglaubliche Dynamik dahinter. Und über die Modding-Community habe ich hier noch garnix geschrieben. Schade, dass EA lieber auf statische DLCs setzen möchte, anstatt den Usern einfach das Heft in die Hand zu geben. Das zeigt, dass sie (mal wieder) nichts verstanden haben.

Zum Abschluss: Ich habe kein Problem damit, wenn Generals 2 einen tollen Singleplayer bekommt. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass dieser häufig eine wichtige Türöffnerfunktion haben kann. Der SP muss aber dem Multiplayer folgen und nicht umgekehrt. So müssen die Prioritäten gesetzt werden. Wer Gegenteiliges behauptet, ist schlichtweg ein Dummkopf.
 
Last edited:
Jetzt lass doch mal die Kirche im Dorf. Wie du selbst ja schon sagst, hast auch du für SP bei der Umfrage abgestimmt, das finde ich ja voll radikal Kontra, aber letztlich zeigt es doch nur, wie nichtssagend die Umfrage ist. Dass nur knapp 3000 Leute bei Millionen Spielern abgestimmt haben sagt denke ich auch einiges aus.
Fakt ist, es ist einfach nichts über das Spiel bekannt. Ein paar Artworks, eine Handvoll Screenshots, zwei Trailer. Nichts über Gameplay, Technik, Ziele, Langzeitplanung. Selbst das Schreckgespenst DLCs steht nur als undefinierte Randbemerkung in den mickrigen paar Zeilen offiziellen Statements. Im Gegensatz dazu hängt sich der Hype um den SP eben am Buzzword Bioware auf, viel Substanz steckt da aber auch nicht dahinter. Wie die Schwerpunkte liegen, was für Features geplant sind, überhaupt welche Qualifikationen die Entwickler haben, das steht doch alles noch gar nicht fest, also warum jetzt schon Weltuntergangsstimmung anzetteln?
Im Gegenzug kann man doch klar sagen, dass diesmal weit mehr Entwicklungsressourcen eingeplant sind, vor allem Zeit, welche für gutes Balancing und Bugsuche am wichtigsten ist, und EA die Serie ganz klar aus ihrem Nischendasein herausführen will. Dass Gambler/Cire, der eben jene Entwicklung mit MP und Clans, wie du sie beschreibst, nur all zu gut kennen sollte, für die Kommunikation der Interessen der Community zuständig ist, dürfte doch auch für ein wenig Vertrauenskredit reichen.

Auf die Unzulänglichkeiten deiner Einschätzung betreffend Entwicklung und Marktsegmenten und die einfach unnötigen Sticheleien geh ich mal nicht ein, bin ohnehin nur ein Dummkopf. Dazu steht in einem anderen Thread noch einiges, das dich damals wohl auch schon nicht interessiert hat.
 
ihr habt da beide denke ich mit meinem begrenzten wissen schon einige wichtige punkte angeschnitten.
zeitlich bedingt fasse ich mich kurz:
wie gesagt, begrenztes wissen, aber ist es nicht einfach logisch, dass wenn man mit einem rts ordentlich und langfristig geld verdienen will, der mp das wichtigere element ist? oder kaufen auch noch viele sp-leute ein game erst nach 5 jahren (oder auch 2) nach release? vielleicht bin ich da auch ne ausnahme, aber in sachen mp warte ich grundsätzlich erst einmal lange ab, wie sich das game entwickelt bevor ich es kaufe. denn ich will ein ausgereiftes game mit guter reputation, weil ich es eben nicht nur 3 stunden oder 3 tage, sondern ggf. über jahre zocken möchte. zb zh oder sc2 bieten extrem abwechslungsreiches, ausgereiftes und umfangreiches gameplay. ich wage mal zu behaupten, dass zh immer noch xmal mehr spieler hätte, wenn der support (balancing, connection, bugs) besser gewesen wäre.
 
Welches Geld verdient man langfristig im MP, von einer handvoll MP-Spätkäufer abgesehen, welche es btw auch unter den SPlern gibt?
Und gleicht das auch die Masse an Käufer aus, die eher an einer guten Kampagne interessiert sind und ein CnC ohne selbige nicht kaufen würden?
Mein Fokus liegt z.B. auch klar beim SP. Ein dort kastriertes Game kommt mir nicht in die Tüte. Ein MP-Kastrat kann ich eher verkraften.
Im Idealfall sind beide ausgewogen und gleich gut gemacht.
 
@Wilma
Das wird man nicht wirklich konkret beantworten können. Wer wann warum ein Game kauft, dadrüber führt nicht mal Steam öffentlich Statistik. Ich denke auch nicht wirklich, dass Hersteller Käufer, die erst nach zwei Jahren zugreifen, als beste Zielgruppe ansehen. Zusätzliche sind viele Titel, ungeachtet der Qualität, bis dahin ja auch eher ausgestorben, man braucht also eine Kombination aus guter Investition und schlicht Glück, um mit solchen Langzeitverkäufen was reißen zu können.
RTS sind ja - noch - nicht nach dem Abo-Prinzip aufgebaut, was letztlich zählt sind die reinen Verkäufe, je früher desto besser. Ob du das Game in die Glasvitrine packst, Server unsicher machst oder den SP in deinem Heimkino zockst, kann dem Publisher für seine Einnahmen größtenteils egal sein. Die Frage für einen Publisher ist doch letztendlich, wie er das Game den meisten Leuten verkaufen kann - das geht eben am besten, indem man es SP und MP Fans andreht.
Als Referenz aber: TW hat sich innerhalb von etwa einem Monat 1Mio Mal verkauft, die Gesamtverkaufszahlen dürften unter 3Mio liegen. SC2 hat sich in einem Monat etwa 3Mio Mal verkauft, AFAIK liegen hier die Gesamtzahlen bei etwa 5Mio Stück. Ein Großteil der Verkäufe sollte also im ersten halben Jahr stattfinden.
 
sc2 ist doch das beste Beispiel wie wichtig ein guter mp für die verkaufszahlen ist. die größte aufmerksamkeit bekommt sc2 eindeutig durch streams, turniere und VOD´s auf z.b. youtube. eine bessere Werbung kann man für ein RTS nicht haben!! das mitfiebern in livesteams oder sogar vor ort bei den unterschiedlichen veranstaltungen ist meiner meinung nach die zukunft von rts-games und hat ein unglaubliches potential auf das CnC keinesfalls verzichten darf!
 
Das bestreitet denke ich auch kaum jemand. SC2 ist ja gerade vorbildlich damit, wie man den überragenden MP als Aushängeschild benutzt und mit einem hochwertigen SP bzw. Komfortmodi eine breite Spielerbasis bindet. Gen2 dürfte da durchaus den Vorteil haben, dass es nach den (wenigen) bisher verfügbaren Informationen um einiges anschaulicher auch für Normalsterbliche ist, soll heißen man muss das Spiel nicht selbst sonderlich gut kennen, um mitfiebern zu können - gerade im echten Sport ist das ja der Unterschied zwischen Nischenevents und Blockbuster-Matches.
 
Bei Tiberium Wars war der Grundgedanke von "RTS as a Sport", dass sich ein relativ kleines Rooster von Elitespielern um WCG und EPS Spitzenpositionen balgt.
Dies sollte dann Legionen von Casual Spielern zum spielen animieren, in der - weitgehenst naiven - Hoffnung auch mal an der Spitze mitzumischen.

Auch bei Starcraft 2 ist die Spitze der Pyramide das Ziel, aber die Etappen nach oben sind motivierend.
Bei TW interessiert es niemanden ob man 55 879 oder 89 077 im Ranking ist.
Bei Starcraft gibts hingegen einen motivierenden Ligaaufstieg.
Sprich man hat auch Casuals realistische Ziele for Augen gegeben, an denen sie arbeiten können und dies auch mit Begeisterung tun.

Ich denke hier kann EA lernen, dass eSport nicht nur Spitzen- sondern auch Breitensport sein muss.
 
@Wilma
Das wird man nicht wirklich konkret beantworten können. Wer wann warum ein Game kauft, dadrüber führt nicht mal Steam öffentlich Statistik. Ich denke auch nicht wirklich, dass Hersteller Käufer, die erst nach zwei Jahren zugreifen, als beste Zielgruppe ansehen. Zusätzliche sind viele Titel, ungeachtet der Qualität, bis dahin ja auch eher ausgestorben, man braucht also eine Kombination aus guter Investition und schlicht Glück, um mit solchen Langzeitverkäufen was reißen zu können.
RTS sind ja - noch - nicht nach dem Abo-Prinzip aufgebaut, was letztlich zählt sind die reinen Verkäufe, je früher desto besser. Ob du das Game in die Glasvitrine packst, Server unsicher machst oder den SP in deinem Heimkino zockst, kann dem Publisher für seine Einnahmen größtenteils egal sein. Die Frage für einen Publisher ist doch letztendlich, wie er das Game den meisten Leuten verkaufen kann - das geht eben am besten, indem man es SP und MP Fans andreht.
Als Referenz aber: TW hat sich innerhalb von etwa einem Monat 1Mio Mal verkauft, die Gesamtverkaufszahlen dürften unter 3Mio liegen. SC2 hat sich in einem Monat etwa 3Mio Mal verkauft, AFAIK liegen hier die Gesamtzahlen bei etwa 5Mio Stück. Ein Großteil der Verkäufe sollte also im ersten halben Jahr stattfinden.

hm, ich frage mich, wie es sich dann gerechnet hat, sc1 über ein jahrzehnt aktiv zu supporten? da gabs doch bis zuletzt (oder immer noch?) patches? da zahlte der endkunde doch auch nix außer die anschaffung? haben da im besagten halben jahr x millionen das game gekauft und blizzard hat sich dann gedacht, dass man von der kohle jetzt einfach mal locker den support 10 jahre weiterfinanziert?
 
Blizzard lebt davon, Qualitätsmarke zu sein. Allein wenn Blizzard draufsteht, kannst du schonmal eine Million Verkäufe extra einplanen. Das speist sich maßgeblich durch das Vertrauen der Leute in die Qualität und den Support - die Kosten für zwei, drei zusätzliche Leute macht das Locker wieder wett.
 
Mal abseits davon, dass auch C&C-Seiten existieren, die nicht den Hauptschwerpunkt Clans haben und auch nicht dort gestartet sind und sich weiterentwickelt haben: es gibt auch Webseiten für Spiele ohne Mehrspielermodus.

Generell dürften in Foren (abgesehen von Modder-Foren) aber die Mehrspieler-Leute überwiegen, da sie sich organisieren müssen, was Einzelspieler offenkundig nicht brauchen. Deshalb mag der Anschein, dass langfristig am MP Interessierte in der Mehrheit sind, hier schlüssig sein, aber ich glaube dies ist falsch. Diese natürliche Vorauswahl der hier vertretenen Fans verzerrt zu Gunsten des MP. An wie viele Spieler hat sich C&C verkauft? Hunderttausende. Wie viele Spieler davon sind hier Mitglied? Verschwindend gering. Wer von einem Forum mit solcher Vorauswahl auf die schweigende Mehrheit schließt, erliegt also einem Fehlschluss. Wenn man für die Sonntagsfrage nur den FDP-Vorstand befragen würde, würde uns scheinbar ein gelber Erdrutschsieg drohen.

Ich sehe eher eSports und Clans als Nische, als die Einzelspieler. Mich überrascht nicht, dass die breite Mehrheit nicht den MP als Hauptargument sieht, jedoch dass nur so wenige abgestimmt haben. Über den Grund, aus welchem die meisten Spieler ein Spiel kaufen, kann ich aber nur spekulieren.

(Andererseits: Die Facebook-Umfrage wird auch über ebendiese Foren und Newsseiten verbreitet, also sollten Mehrspieler auch dort eigentlich überproportional vertreten sein können. Eine Erklärung wäre, dass selbst bei aktiven Mehrspielern dieser Modus nicht überwiegend die Hauptrolle einnimmt, aber das ist Mutmaßung.)

MrYuRi: Eine Argumentation wird nicht spannender, wenn man vorsorglich Leute mit anderen Meinungen als Dummköpfe bezeichnet.
 
AlexB said:
MrYuRi: Eine Argumentation wird nicht spannender, wenn man vorsorglich Leute mit anderen Meinungen als Dummköpfe bezeichnet.
Sie wird spannender, wenn man nicht nur den ersten und den letzten Absatz liest, sondern auch den Kram dazwischen ;)
 
Singleplayer Titel (meist allerdings auch SP+MP Titel) sind normalerweise nach der "12th Weeek Deadline" tot. In der Phase der ersten acht Wochen macht man den Hauptumsatz. Blizzard ist da ein wenig eine Ausnahmemarke aber ich bezweifle das sich SC2 im Moment durch Verkäufe (zumindest hauptsächlich) monetarisiert. Da halte ich eher Dinge wie Lizensgebühren für große Turniere etc für wahrscheinlich.
Daher hatte EA in der Vergangenheit den MP wohl nicht im Blick denn in der reinen Statistik sind Spieler im MP recht schnell Kostenfaktoren obwohl keine Einnahmen mehr reinkommen. Also entweder muss EA umdenken und C&C wieder als Qualitätsmarke (auch im SP) zu positionieren (ich hab da so meine Zweifel dass das passiert so wie EA im Moment wirtschaftet) oder sie versuchen den MP auf eine andere Art und weise zu monetarisieren (das passt /imho schon eher ins Bild) bis er totgenudelt ist. Eventuell verstehen sie auch das man mittlerweile die 12th week deadline durch digitale Distribution und Verkaufsaktionen etwas umgehen kann, aber nach dem was ich bisher von Origin gesehen habe hab ich da auch so meine Zweifel.

Ich fände einen ordentlichen und starken MP zwar geil (auch wenn ich ihn selbst vermutlich aus Zeitgründen nicht spielen würde) aber die Skepsis ist wohl mehr als nur angebracht. EA hat so oft drauf geschissen den Käufer an die eigenen Produkte zu binden und sich damit gerade bei so alten Marken wie CnC selbst ins Bein geschossen. Das hier wird wohl der letzte Versuch sein was aus CnC zu machen, von daher kann man nur hoffen das sie eine starke SP sowie MP Komponente erschaffen um die Marke wieder aufzubauen.
 
Sie wird spannender, wenn man nicht nur den ersten und den letzten Absatz liest, sondern auch den Kram dazwischen ;)

Ich habe mir den kompletten Beitrag durchgelesen und um ehrlich zu sein, habe ich mich all die Zeit gefragt, warum du das alles geschrieben hast.
Dann habe ich folgendes entdeckt:
MrYuRi said:
Zum Abschluss: Ich habe kein Problem damit, wenn Generals 2 einen tollen Singleplayer bekommt. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass dieser häufig eine wichtige Türöffnerfunktion haben kann. Der SP muss aber dem Multiplayer folgen und nicht umgekehrt. So müssen die Prioritäten gesetzt werden. Wer Gegenteiliges behauptet, ist schlichtweg ein Dummkopf.

Stattdessen hätte man nach der ganzen Story eher ein ".... und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" einfügen können.
Mal ehrlich, die Aussage dieses Topics in Kurzfassung:
"Multiplayer ist wichtiger als Singleplayer und wer nicht meiner Meinung ist, ist ein Dummkopf."

Was erwartest du jetzt für vernünftige Reaktionen? So beginnt man keine vernünftige Diskussion oder Unterhaltung.

Fakt ist:
EA scheitert seit Jahren maßlos an dem, was Blizzard seit der ersten Stunde an durchgehend gelingt.
Der Singleplayer bei CnC wird immer skurriler und absurder. Mochte ich noch die Geschichten rund um Tiberian Dawn
und Red Alert 1, so kann ich bei den darauffolgenden Teilen immer nur noch den Kopf schütteln.

Blizzard versteht es, sowhl einen spitzen SP als auch einen spaßigen und durchgehend supporteten MP
hinzulegen. EA versteift sich allein nur auf Name und Geld. Westwood wurde damals eingekauft und damit war
die Sache auch schon gegessen.

Meine Prognose für Generals 2:
Nach all den Jahren glaube ich einfach nicht mehr, dass EA es schafft, auch nur ein gutes CnC abzuliefern.
 
Klar, EA hat alles andere als gut vorgelegt und die nette Versprechungen gab es schon öfter. Aber zeugen die Informationen, die soweit verfügbar sind, nicht mal wirklich für Grund zur Hoffnung? Es scheint sich ja durchaus um eine größere Investition zu handeln, ganz zu schweigen davon, dass sie nicht nur den Namen C&C sondern auch Bioware mit schlechter Qualität auf'S Spiel setzen würden.
Sie wird spannender, wenn man nicht nur den ersten und den letzten Absatz liest, sondern auch den Kram dazwischen ;)
Und mit dieser Weisheit im Hinterkopf pickst du dir aus der ganzen Diskussion nur den letzten Absatz eines Posts von vielen heraus. Gute Demonstration.
 
Sie wird spannender, wenn man nicht nur den ersten und den letzten Absatz liest, sondern auch den Kram dazwischen ;)
Wie kommst du darauf, dass ich das getan habe? Ich konnte nur deshalb so stark zusammenfassen, weil ich erst die Luft aus dem Kram gedrückt habe. ;)

Im drittletzten Absatz sagst du, ohne Multiplayer würde die Existenz mehrerer Websites in Frage gestellt sein. Ich bezweifele, dass nur der Multiplayermodus für die Existenz der Seiten verantwortlich ist.

In den Absätzen 4 und 5 fragst du, wie dieses Umfrage-Ergebnis zustande kommen konnte. Ich glaube nicht, dass das Gros der Spieler nicht mehr in "Jubelstürme" nur ob des MPs ausbricht, sondern, dass es das nie getan hat. Die Menge an Spielern, die sich auf MP konzentrieren, wird meiner Meinung nach überschätzt.

Du sagst in Absatz 6, "der Hauptansatz sollte „RTS as a Sport“ lauten", Ladder-Seasons", und Multiplayer vor Singleplayer. Ich halte Gelegenheitsspieler für wichtiger für den Erfolg eines Spiels als den Profi, weil sie für die Masse der Verkäufe sorgen. Die, die länger dabei bleiben, sorgen erst danach für den langfristigen Erfolg.

Insgesamt hast du dich so auf den MP als vernachlässigten Heiland versteift (u.a. Absatz 3), dass alle anderen Gründe für den Niedergang von C&C beinahe ausgeblendet sind. Vielleicht warten manche immer noch auf lange versprochene Patches, oder sie sind des DRMs überdrüssig? Vielleicht mochten nicht alle die radikal veränderte Wirtschaft per TW-Patch? Vielleicht bedeutete manchem die sofort einsetzende Betaphase von RA3 das zu rasche Ende des Supports für KW kurz nach dessen Release? Vielleicht gefielen nicht jedem die kitschig bunte Grafik von RA3, die abgedroschene Story sowie das Hinzufügen von U-Boot-Fliegern oder Kampfbären? Vielleicht verkaufte sich Uprising schlecht, weil schon das Hauptspiel sich schlecht verkaufte? Vielleicht war TT einfach nur scheiße?

Auch wenn du es wissentlich ausgespart hast: Bei TT hatte man genau das getan, was du forderst: Konsequent Multiplayer vor Singleplayer, mit Ladder, Experience und Allem. Die Welt wurde um das auf Mehrspielerpartien ausgelegte Spieldesign herumgestrickt. Resourcen, Einheiten und Spielmechaniken. Die Kampagnen-Story musste die Designentscheidungen erklären. Als letzten Nagel hat man so eine Totgeburt in den Sarg gehauen.
 
Auch wenn du es wissentlich ausgespart hast: Bei TT hatte man genau das getan, was du forderst: Konsequent Multiplayer vor Singleplayer, mit Ladder, Experience und Allem. Die Welt wurde um das auf Mehrspielerpartien ausgelegte Spieldesign herumgestrickt. Resourcen, Einheiten und Spielmechaniken. Die Kampagnen-Story musste die Designentscheidungen erklären. Als letzten Nagel hat man so eine Totgeburt in den Sarg gehauen.

Ich finde es irrwitzig wie Teile der Community sich gegenseitig zerfleischen und versuchen dem anderen den schwarzen Peter hinzuschieben warum die letzten C&C Spiele nicht so eingeschlagen sind wie es sich für die Marke C&C gehört.

TT war "konsquent unfertig und so schnell wie möglich veröffentlichen". Ist doch Bogus zu behaupten der Multiplayer hätte Vorzug gehabt. Da war doch so gut wie nichts fertig. Genausowenig war der Singelplayer fertig. Das Verkaufsargument für TT war aber nie der Multiplayer. Das Verkaufsargument war "the epic conclusion".
 
TT war "konsquent unfertig und so schnell wie möglich veröffentlichen". Ist doch Bogus zu behaupten der Multiplayer hätte Vorzug gehabt. Da war doch so gut wie nichts fertig. Genausowenig war der Singelplayer fertig. Das Verkaufsargument für TT war aber nie der Multiplayer. Das Verkaufsargument war "the epic conclusion".

Tiberian Twilight was actually originally intended to be an online game for the Asian pro-gaming market. The game was later forced to become the conclusion of the Command & Conquer: Tiberian series in an effort to boost sales.
Quelle: Wikipedia

Und ich erinnere mich, dass es einer der Produzenten zugegeben hat, nachdem das Studio geschlossen wurde, habe dazu aber gerade keine Quelle zur Hand. Vielleicht ist es dieselbe.

Edit:
Greg Black in einem Interview mit CnCSaga (Original nicht mehr verfügbar, Ausschnitt bei CNCNZ):
The important thing to know is that C&C4 was never meant to be a true Tiberium universe canonical game, but rather an experiment in online play. It originally started as out an Asian market online-only version of C&C 3. At some point the company executives decided it made the most business sense to add a single player campaign, call it C&C4, and put it in a box.

Edit2:
Greg Black war nicht beteiligt, er war ein ehemaliger Produzent von C&C.

Mooff: Zerfleischen muss nicht sein, und ich erhebe keinen Anspruch darauf zu wissen, was die exakten Gründe waren. Es liegt seit Langem einiges im Argen. Keine Schuldzuweisung, sondern nur eine Absage an eine so monokausale Begründung wie hier vorgetragen.
Mit dem von dir zitiertem Teil möchte ich sagen, dass gerade das, was MrYuRi mit den Worten "Tiberian Twilight will ich an dieser Stelle einmal ausklammern" nicht kommentiert, genau das ist was er im Rest seines Beitrags fordert. Deshalb wäre gerade seine Meinung da interessant gewesen. Dass die letzten zwei Teile, C&C4 im besonderen, nicht ganz die Erwartungen - von Spielern und Entwicklern - erfüllt haben, lässt sich glaube ich nicht leugnen. Daraus, und aus der Funkstille seit zwei Monaten nach Release ergibt sich mein letzter Satz als meine Meinung.
 
Last edited:
Ja, natürlich, das ist bekannt. Aber warum interpretierst du das so absurd nur damit du gegen die Multiplayerspieler treten kannst?

Da steht es war als C&C Arena geplant und wurde dann zu irgendwas anderem verwurstet um damit Geld zu machen. Warum glaubst du jetzt der Focus hätte beim Multiplayer gelegen?


edit, zum edit: Du willst also eine monokausale Begründung damit abwehren das du behauptest das TT konsequent auf Multiplayer ausgelegt war? Quatsch widerlegt man nicht mit Gegenquatsch.
 
Ja, natürlich, das ist bekannt. Aber warum interpretierst du das so absurd nur damit du gegen die Multiplayerspieler treten kannst?
Nichts gegen Multiplayer, der Modus ist nötig, und guter SP schließt guten MP nicht aus. Er ist meiner Meinung nach nur nicht das schlagkräftigste Kaufargument (und bei RA3 und später waren die Verkaufszahlen schlecht). Treten möchte ich gegen Clans und eSportler nicht, aber die Anzahl der Mehrspieler-Nutzern halte ich im Verhältnis zu den gesamten Käufern für gering. Wenn sich ein Spiel schlecht verkauft, wird der Support eingestellt (keine weiteren Patches, irgendwann sind die Server aus). Ich interpretiere das deshalb gegen das Argument "Multiplayer als einziger Retter", weil, wenn es stimmen würde, C&C4 kein Debakel hätte sein dürfen.

Da steht es war als C&C Arena geplant und wurde dann zu irgendwas anderem verwurstet um damit Geld zu machen. Warum glaubst du jetzt der Focus hätte beim Multiplayer gelegen?
Sorry, ist etwas länger...
Der Internet-Zwang und die auch im Einzelspieler zählenden Experience-Punkte deuten darauf hin, dass dieses Spiel eher Mehrspieler- als Einzelspieler-Zentrisch ist. Was würde ein Online-Spiel für Vorteile bringen, wäre es von Anfang an als Einzelspieler-Spiel entwickelt? Macht für mich wenig Sinn.
Die Welt von C&C wird durch die Kampagnen gestaltet: Charaktere wie Kane, Geschichten wie die Ankunft der Aliens, Ereignisse wie die Zerstörung von Tempeln. Mit TT wurden mit Gebäuden und Tiberium bekannte Gegebenheiten radikal entfernt. Die Story hat sich dem angepasst. Das ist falsch herum, und dies ist doch ein Bruch, der nicht im Spieluniversum begründet ist, sondern eher von den Gegebenheiten der Spielmechanik, die anscheinend zuerst da war. Für eine ernsthafte Story, wie sie die Tiberium-Serie eigentlich hatte, kann man doch kaum glauben, dass die Storywriter im SP nichts besseres hinbekommen konnten als "Tiberium ist weg, aber es fällt nun manchmal vom Himmel". Und selbst wenn Tiberium weg sein sollte, warum bauen GDI und Nod gemeinsam keine Basen mehr? Sprechen die sich ab?
Wenn nach dem Interview die Kampagnen erst nach dem Multiplayer-Modus entwickelt wurde, ist das ein weiteres Indiz, dass der SP auf den MP gesetzt wurde.
Meinetwegen halte dich am Wort "konsequent" auf. Es ist kaum möglich, dass in Monaten der Entwicklung nicht eine einzige Änderung vom SP wieder in den MP integriert wurde. Dennoch: Die Forderung "Der SP muss aber dem Multiplayer folgen und nicht umgekehrt." sehe ich nach bestem Wissen in TT als erfüllt an.
 
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