Ich denke einem Vergleich mit SC und WC3 wird CnC3 nie standhalten können. Das einfach deswegen nicht, weil das Spiel qualitativ von vornherein nicht an die Titel von Blizzard herankommt. Blizzard produziert ausschließlich Produkte mit hoher Qualität und verfolgt eine völlig eigene und individuelle Unternehmensphilosophie, die seines Gleichen sucht.
CnC3 ist deswegen aber nun nicht ein schlechtes Game und man braucht es dementsprechend auch nicht schlechter reden, als es ist. Genau das tun aber leider eine Menge von Spielern, teilweise ohne sich wirklich intensiv mit dem Spiel beschäftigt zu haben, aus welchen Motiven auch immer. Ich für meinen Teil halte das für wenig objektiv und ziemlich engstirnig.
Nichtsdestotrotz habe ich in Bezug auf Tiberium Wars
als eSports-Game derzeit keine gute Meinung. Wenn man sich vor Augen führt, mit welchen Ambitionen im Vornherein von den Entwicklern und dem Marketing an die Spieler herangetreten wurde - "RTS as a sport" - muss man wohl konstatieren, dass dieses Unterfangen bislang kläglich gescheitert ist.
Tiberium Wars lässt derzeit wirklich so ziemlich alles vermissen, was ein gutes eSport-RTS ausmachen würde. Die Replayfunktionen sind ein Witz, die Ladder und das Clansystem eine Farce und das hochangepriesene Battlecastsystem völlig nutzlos. RTS as a sport? Zumindestens die zahlreichen Multiplayer-Features, die vor Release und bis heute ein pro Argument für das Spiel darstellen sollen, sind aus meiner Sicht völlig unausgereift und lassen dementsprechend eher negative Rückschlüsse zu.
Das Spiel ansich weißt seit Release zahlreiche Bugs auf. Wie kann es sein, dass bis zum Patch 1.5 die Tiberium-Sammler von Scrin nicht korrekt funktionierten und die Partei praktisch unspielbar gewesen ist? Eigentlich sollte man meinen, so etwas sollte bei internen Tests der Entwickler auffallen. So etwas wirft schon Fragen auf. Das nur mal als ein einzelnes Beispiel von im Prinzip mehreren möglichen.
Man könnte jetzt auch anfangen, über das Spiel ansich zu diskutieren - Stichwort Spieltiefe. Ich will hierdrauf mal folgendermaßen eingehen: Auffällig ist, dass die große Mehrheit derjeniger, die sich intensiv im Multiplayer mit dem Spiel beschäftigt haben, eine negative Bewertung aussprechen. Das sieht man nicht nur an diesem Thread, dafür gibt es mehrere Beispiele und ich habe mit vielen Spielern auch schon darüber diskutiert.
Bis zu einem gewissen Grad wird man den derzeitigen Problemen des Spiels, d.h. abseits von Bugs und Multiplayer-Features, sicher mit Hilfe von Updates Abhilfe schaffen können. Aber auch dem wird irgendwann eine Grenze gesetzt sein, denn die Grundsubstanz steht nunmal und wenn wir anfangen von Balance-Patches und Spielphilosophie zu sprechen, landen wir - EA spezifisch - auch schon beim nächsten Thema, nämlich dem Support.
Inhaltlich müsste Tiberium Wars an zahlreichen Ecken und Kanten auf die Sprünge geholfen werden. Derzeit ist das Spiel zu einem großen Teil eine Taktiklotterie und im weiteren Sinne sehr oberflächlich. Da ein Seeker, hier ein Skorpion, oh, ein Pitbull und da warens dann auf einmal schon 60 Seeker, 60 Skorpions und 80 Pitbulls. Es ist immer dasselbe, es ist sehr viel Action gepaart mit fetten Explosionen, aber wenn man diese "glänzende Oberfläche" beginnt einmal leicht anzukratzen, erkennt man, woran man ist.
Momentan ist das Spiel sehr einsteiger-, aber auch sehr aussteigerfreundlich
