C&C X | Was erwartet uns? Teil 7: Origin, Gamespy, WOL, ...

moby3012

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C&C X | Was erwartet uns? Teil 7: Origin, Gamespy, WOL, ...

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Yet another Steam Copycat? Diese Frage dürften sich viele beim betrachten der neuen EA Community und Vertriebsplattform Origin stellen. Fakt ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das neue C&C ebenfalls mit einer festen Origin Anbindung ausgestattet sein, doch was ist Origin eigentlich, welche Vor- und Nachteile bietet diese zentrale EA Plattform?

Die ersten großen Wellen schlug EA mit der Origin Plattform, als sie die digitale Distribution von Crysis 2 über das Konkurrenznetzwerk Steam aufgrund von vorgeschobenen Verstößen gegen deren AGB zurückzogen um so die die Kunden auf ihre eigene Plattform zu ziehen. Dem zuvor ging eine schrittweise Zusammenlegung fast aller EA Onlinekonten in diversen Spielen zu einem zentralen Account - ebenfalls mit dem Titel Origin. Doch was haben wir nun mit einem neuen Command and Conquer zu erwarten, wird Origin die Onlineerfahrung von Command & Conquer Titeln beeinflussen? Schauen wir uns doch einmal an, wie das in der Vergangenheit lief.

Westwood Online

Die ersten C&C Spiele wurden von Westwood über deren Online Plattform WOL verwaltet, es gab Clans, Ladders und Rankings. Alles wurde zentral vom Entwicklerteam in Los Angeles gesteuert und das System ähnelte in gewissem Maße dem Onlinemodus des Konkurrenten Blizzard. Das Battle.net war und ist wohl in Sachen Onlinegaming DIE Referenz schlechtin. Nie zuvor war Command & Conquer jedoch so nah dran an den Services des Battle.net.

Mit C&C Renegade gab es dann neben dem Westwood Online Service vor allem Drittanbieter, die Onlineserver anboten, es wurde eine dedicated Linux Serversoftware veröffentlicht, mit der jeder seinen eigenen Renegade Server - eine entsprechende Anbindung vorausgesetzt - aufsetzen konnte. Ein Service der gerne angenommen wurde - zumal die Latenzen, welche in solchen Shootern ja noch immer eine erheblich größere Rolle spielen als in Echtzeitstrategietiteln somit nicht mehr Sache des Herstellers, sondern des Serveranbieters wurden. Ein großer Anbieter von Renegadeservern war die Firma Gamespy.

[gallery="folder=REN;articleid=293"] - Renegade - [/gallery]

Mit C&C Generals kam dann der starke Umbruch. Fortan wurden die Server von Gamespy zum Matchmaking verwendet, Ladders, Clansysteme etc. wurden versprochen und nicht oder einfach viel zu spät oder unzureichend realisiert. Nicht wenige geben dieser strategischen Entscheidung durch EA eine große Mitschuld dafür, dass Generals und die folgenden C&C Spiele im Bereich des competetive Online Gamings völlig chancenlos gegenüber der Konkurrenz von Blizzard waren. Alle großen Turnierveranstalter und Sponsoren legten den Fokus und damit auch die attraktiven Preise auf andere Titel, als die C&C Reihe. Dieser völlig inakzeptable Zustand hielt trotz absolut umfassender und vielfach geäußerter Kritik noch bis zuletzt an. Mit den neueren C&C Spielen lieferte man jedoch zumindest eine entsprechende Ladder - zumindest im Browser - jedoch noch immer kein adäquates Clansystem aus.

Die Hoffnung besteht nun, dass EA mit der Origin Plattform auf den Zug der "wir bauen uns unser eigenes social-gaming-network" - Firmen aufspringt und mit dem neuen Command and Conquer dafür sorgt, dass direkt mit einem vernünftigen Friendlist, Matchmaking, Challenging, ELO-Ladder- bzw Rankingsystem, Turniersystem und einem funktionierenden schnellen Quickmatch alle Vorraussetzungen für eine gute Onlinespielerfahrung geschaffen werden. Im besten Fall auch noch ohne Datenkrakenprobleme.

Origin die Datenkrake? Oder doch nicht?

Viel ist geschrieben worden über die AGB von Origin und die Vorwürfe, die gegen EA bezüglich der angeblichen Informationssammlung auf den PCs hilfloser Kunden, doch nachdem der Aufschrei der Community in den letzten Tagen wieder etwas an Lautstärke verloren hatte gibt es diesbezüglich Neuigkeiten von der renomierten PC Zeitschrift c't aus dem heise Verlag. Diese hat sich nämlich in ihrer aktuellen Ausgabe mal Origin in einer Sandbox angesehen un konnte zumindest die Vorwürfe, wie sie die Blogs wie The Origin erhoben haben zumindest gegenüber der Software eindeutig widerlegen.

Um herauszufinden, was an den Behauptungen dran ist, haben wir sie unter Windows 7 Home Premium installiert und ausgeführt. Sämtliche Zugriffe auf das Dateisystem und die Registry ließen wir dabei von dem Sysinternals-Werkzeug Process Monitor protokollieren. Ergebnis: Das Programm tut nichts, was nicht andere, ganz normale Anwendungen auch tun würden.

Für den ganzen Artikel empfehle ich, sich den offiziellen EA Blog zum Thema einmal anzusehen, dort sind die Erkentnisse aus dem c't Heft November 2011 ebenfalls niedergeschrieben.

Insgesamt kann man aber wohl sagen, dass für die Zukunft und eine gelungene Onlineumgebung, nach all den Erfahrungen, die die C&C Community in den letzten 10 Jahren gemacht hat, wohl das Wichtigste ist, dass EA endlich das gesamte Onlinespielerlebnis in der eigenen Hand behält und somit flexibel selbst gestalten kann und nicht abhängig von Firmen wie Gamespy ist.
 
Wir werden wohl auf jeden Fall Origin-"Zwang" bekommen, was ich schade finde. Nicht das mich mittlerweile der Datenschutz Kram noch juckt ("sensible" Daten liegen eh nicht auf meinem Gamer PC) sondern das ich die Bezugsplatform meiner Wahl nehmen möchte.
Wenn jeder Publisher anfängt seine eigene exklusive Verkaufsplattform aufzubauen dann sitzt man irgendwann da und muss zehn Clients im Hintergrund verwalten und seine Freundeslisten ebenso.

Der Witz an der ganzen Sache mit Origin ist dann ja auch noch das wohl für den ganzen ELO, Freundeslisten, Clansystem etc Kram Origin garnicht direkt verwendet werden wird. Zumindest kann man das nach BF3 wohl annhemen. Das wird wohl ebenso entweder im Browser oder im Spiel selber ablaufen. Origin ist nur als sinnloser DRM Klotz am Bein im Hintergrund aktiv.
Wenn es mir als Kosumenten ja einen Vorteil, oder zumindest die gleichen Features wie zB Steam bringen würde. Oder lediglich ein Shop System wäre... aber so ist Origin beim derzeitigen Stand vollkommen sinnlos. Es ist lediglich eine DRM Instanz die im Hintergrund mitläuft und einem mit einer vollkommen nutzlosen Freundesliste vorgaukeln will das es eine Art Social Network wäre.

Und ich will damit nichts gegen DRM Maßnahmen per se sagen, aber ich hab neben Origin selten eine DRM Maßnahme gesehen die sich so schlecht "anfühlt". Da war ich ja selbst mit TAGES oder SecuRom glücklicher. Da wusste man zumindest woran man ist. Origin versucht einem jeden Schund als "Feature" zu verkaufen, hat aber außer Zahnbelag (bislang) nix drauf. Wenn man einen Steam Konkurrenten bauen will, dann sollte man sich ansehen was Steam derzeit so erfolgreich macht, und nicht versuchen nachträglich mit aller Gewalt den "Service" über Exklusivtitel durchzudrücken. Ja, Steam hat das auch so gemacht aber das ist mittlerweile nicht mehr deren Zugpferd. So gewinnt man zumindest keine Steam Kunden für sich. Die werden für alles was nicht EA ist weiterhin bei Steam einkaufen weil Steam einfach der bessere Service ist. (Mal ganz davon abgesehen das die Preise im Origin Store absolut unverschämt sind. Aber das sind sie zum Großteil "Dank" der Publisher bei Steam ja auch)

Also um das Zusammen zu fassen: Für das "Spielerlebnis" ist es vermutlich total egal ob die Origin verwenden oder nicht. Im Endeffekt wird das alles ingame ablaufen oder es ein "CnC Battlelog" geben. Und genau da macht EA (imho) einen dicken Fehler. Und ja, vielleicht macht es EA ja auch exakt so nicht. Das wäre sehr schön, würde mich aber überraschen. Sorry, aber das macht mich irgendwie ein bisschen wütend wenn man großspurig so einen neuen Service ankündigt und dann so ein dermaßen schwachbrüstiges Stück Software auf den Markt wirft und es noch nicht mal gebacken bekommt die EULAs im Deutschen in die Höflichkeitsform zu übersetzen...
 
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Mich interessiert eigentlich gar nicht so sehr der Origin Aspekt, sondern viel mehr der WOL, BOL, VGOL Aspekt.

Eben die sehr wichtigen Punkte wie Matchmaking, Lobby, Ladder, Clan oder auch die erweiterten Möglichkeiten wie das Battlecast System.
 
Mir egal was VG letztlich nimmt. Entscheidend wird sein, dass es die gewünschten/geforderten Funktionen hat und diese auch Sinnvoll implementiert sind.
 
Bei der Konkurrenz von Blizzard war auch nicht alles Gold was glänzt.
WC 3 wurde über Garena gezockt und SC 1 über ICCUP.
Esportler machten - wenn es nur ging - einen weiten Bogen ums Battlenet.

C&C wurde wenigstens über das mitgelieferte Gamespy gespielt.

Für die Zukunft denke ich, dass es wichtig ist,
dass das Online System die Leute nicht in ihren Rechten einschränkt, Funktionalität besitzt und keine Probleme mit diversen Routern hat.
 
Wenn ich mich net täusche, wurde Garena gerne von Leuten genutzt, welche nicht wussten/wissen was ein Originalspiel ist.
 
Das auch, aber alle Online eSportsveranstaltungen setzten wegen dem besseren Ping auf Garena.
 
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