Der heilige Kräcker - Der Keks Christi

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Zahlreiche Mythen und unzählige Legenden ranken sich seit Jahrhunderten um den berühmten letzten Keks Christi.
Schon seit dem Mittelalter werden dem Keks magische Kräfte zugeschrieben und was wenige wissen ist, dass dieser Keks noch begehrter ist als der berühmte heilige Gral.

Generationen von Schatzsuchern haben den keks gesucht, aber wurde er jemals gefunden?
Gibt es den Keks überhaupt wirklich oder ist er nur ein Ammenmärchen, eine Erfindung höfischer Dichter um ihren Herren gute Knechte zu sein?
Oder ist der Keks Christi etwa nur eine findige Geschichte der Ekklesia um die Massen für die Kreuzzüge zu motivieren?

Was ist wirklich dran an der Geschichte vom heiligen Keks Christi, den der berühmte Kreuzfahrer Franziskus von Wratzláw aus dem heiligen Land mitgebracht haben soll?

Im Jahre 1151 kehrt der Kreuzfahrer Franziskus von Wratzláw von den Kreuzzügen zurück in sein Heimatland Polen.
Mit dabei hat er eine heilige Reliquie von unschätzbarem Wert:
Der lange verloren geglaubte Keks Christi.
Der Legende nach hat Christus diesen Keks auf seinem Weg zum See Gethsemane dem zweifelnden Jünger Thomas gegeben. Der Misstrauische Jünger jedoch gab den Kräcker an eine Magd weiter, da er keinen Geschmack an ihm fand, welche diesen bis weit über den Tod Jesu Christi hinaus verwahrte. Seinen religösen Wert erhielt der Keks bei der Kreuzigung Christi, als die unbedachte Magd den Keks versehentlich fallen ließ. Christus soll mit dem Aufprall des Kekses auf den staubigen Boden Golgathas geschrien haben.
Danach verlieren sich die Spuren des Kekses im Dickicht der Geschichte.
Erst Franziskus von Wratzláw findet ihn um 1147 auf einem Basar bei einem kleinen Händler in Jerusalem wieder.
1308 fällt der Keks in die Hände des Deutschordens und wird auf Geheiß des Großmeisters des Ordens nach Weingarten in Baden-Württemberg gebracht wo er nach Auflösung des Ordens in den Besitz des lokalen Fürsten überging. Noch heute verehren unzählige Gläubige den vermeintlich echten, sog. polnischen Keks, auf ihren alljährlichen Prozessionen durch das kleine Städtchen im Süden Deutschlands, dem sogenannten Keksfreitag. Doch ist der Keks den der Kreuzfahrer Wratzláw mitbrachte wirklich echt? Was ist wenn der findige Kreuzritter einem Schwindel erlag?

Es gibt viele Sagen um den heiligen Keks, aber wir von AGFA sind der Sache auf den Grund gegangen und haben schonungslos die Wahrheit ans Licht des Tages zurückgebracht.

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Die früheste erhaltene Erwähnung des heiligen Kräckers finden wir um 1132 in den schriftlichen Hinterlassenschaften des berümten Dichters Heinrich von Veldeke.
Kürzlich aufgetauchte authentisch aufgetauchte Schriftstücke seiner Trofteburger Verse erwähnen erstmals die Existenz eines Kekses.
So berichtet Veldeke von einem "guote smâket ûnt ouch runte kâkes Criste wnte", was auf modernem Hochdeutsch etwa so viel bedeutet wie "So begab es sich dass dereinst es gab einen Keks wohl rund in seiner Form, mannigfaltig auch in Geschmack, Zeuge einst von Christi Wunde."

Ältere Volkssagen und Volksweisen bestätigen diese Zeilen noch weiter, wie wir nach intensiven Forschungen herausfinden konnten.
So soll Christus dem Ungläubigen Thomas bei einem Gespräch am See Gethsemane ein Stück Gebäck gegeben haben, doch es mundete dem Ungläubigen Jünger nicht und so verschenkte er es an eine Magd, welche ihn versehentlich auf den Boden des Berges Golgatha fallen ließ, woraufhin er in das Blut Christi fiel. Als der Keks den Boden berührte stieß Christus seinen berühmten Schrei aus und starb. Danach wurde der Keks gut gehütet und als wichtige Reliquie der frühen Christenbewegung verehrt und angebetet.
Nicht umsonst verwendeten die frühen Christen den angebissenen Keks als Symbol ihres Glaubens, ersetzten ihn später jedoch durch einen einfachen Fisch um der Verfolgung durch die Römer besser entgehen zu können. Soweit wir wissen muss der Keks selbst irgendwann verloren gegangen sein, jedenfalls verliert sich seine Spur um etwa 70 n. Chr. im Dunkel der Geschichte.

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Franziskus von Wratzláw mit dem heiligen Keks Christi

Erst Jahrhunderte später, um 1151 herum, als der berühmte Kreuzfahrer Franziskus von Wratzláw in seine polnische Heimat zurückkehrt, taucht der Keks wieder auf.
zeitgenössische Darstellungen in Kirchen zeigen den Helden bei seiner Rückkehr nach Danzig aus dem heiligen Land mit dem wichtigen Artefakt in den Händen.
1308 gelangte so mit der Inbesitznahme Danzigs der Keks Christi in die Hände des deutschen Ordens, der ihn schleunigst nach Weingarten in Süddeutschland verschleppen ließ, wo er angeblich noch heute zu sehen ist.
Der sog. polnische Keks wird seitdem alljährlich zum sogenannten Keksfreitag aus der Kirche geholt und dient als Gegenstand einer kultischen Prozession.

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Keksfreitag in Weingarten. Der angebliche Keks Christi ist hier schwarz eingerahmt.

Gibt es den sagenumwobenen Kräcker des Zimmermanns wirklich oder ist er nur eine Erfindung der Dichter des Mittelalters, nicht mehr als ein mythischer Gral?
Veldeke lobt und preist den Keks in höxten Tönen. Aber was ist wahr an der Geschichte des Hofschreibers?

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Unser MdO deamon ist seit Jahren Experte in Keksfragen.
"Der Keks Christi ist mehr als ein Ammenmärchen, er gehört in ein Museum!", erklärt uns der Experte mit ruhiger Stimme. "DNA-Analysen belegen dass der Keks in Weingarten nicht echt ist! Seine Form stimmt auch nicht mit dem Überlieferungen zusammen."
Tatsächlich ist der Fehler im Detail. Laut Veldeke besitzt der echte Keks Christi 52 Zähne. Der polnische Keks jedoch hat lediglich 12 Zähne!
Erlagen die Deutschritter und die Gläubigen also einem Missverständnis?
Deamon sagt ja.

Doch wo befindet sich der echte Keks?
Gibt es ihn vielleicht gar nicht?
Wie auch immer die Wirklichkeit aussehen mag, der Mythos vom Keks Christi lebt weiter.
Was bleibt ist die Geschichte vom goldenen Keks, rund in seiner Form, mannigfaltig auch in Geschmack und Zeuge Christi Wunde, die ein Hofschreiber dereinst 1132 niederschrieb. Als Chronist des heiligen Keks Christi hat sich Heinrich von Veldeke verewigt, doch sein Wissen um den wirklichen Keks nahm er mit in sein Grab.
Und so wird die große Suche nach dem heiligen Keks Christi auch zukünftig Generationen von Abenteurern, Archäologen und Schatzsuchern in ihren Bann ziehen.
 
Was sagen denn die Weingartener dazu, dass sie hier einen Fake-Keks vergöttern?
 
Die Weingartner dementieren natürlich alles und behaupen das Gegenteil.
Die finanziellen Einbußen beim Bekanntwerden des Keksschwindels wären für die Gemeinde katastrophal!
 
Dachte ich mir fast! Diese verlogenen Mönche!!!
Aber deamon wird das schon noch öffentlich aufklären.

 
In Weingarten war ich schon sehr oft tbh, gleich bei mir in der Nähe.
Ich werde mal hinfahren und den Keks essen.
 
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